In Essen zeigt sogar die Botanik dem Radverkehr den Mittelfinger
In Dortmund zeigen Politik und Verwaltung dem Radverkehr ständig den Mittelfinger, z.B. bei der Radverkehrs-Vertröstungs-Strategie, der Führung des Radverkehrs an Baustellen und besonders nachdrücklich bei der Fehlplanung in der Faßstraße.
In Essen gibt es ähnlichen Murks, aber beim Mittelfingerzeigen machen dort sogar die Bäume mit!
Das Foto oben zeigt die Wittenbergstraße in Essen mit einem Radfahrstreifen neben einer “überbreiten Fahrbahn”, die zu breit für ein und zu schmal für zwei Autos ist. Das Ergebnis ist klar: Autos kommen zu Besuch auf den Radfahrstreifen oder überholen mit kriminellen Abständen.
Eine ähnliche Fehlplanung gibt es in der De-La-Chevallerie-Straße in Gelsenkirchen und der Faßstraße in Dortmund. In der Faßstraße hatte ein Gutachter bei einem frühen Verkehrsversuch herausgefunden, dass der Radfahrstreifen bis zu 147 Mal pro Stunde von Autos überfahren wird, anschließend gab es kosmetische Verbesserungen. Erneut begutachtet hat man dann aber lieber nicht.
Radfahrstreifen neben einer “überbreiten Fahrbahn” entsprechen zwar unter bestimmten Bedingungen den Richtlinien, aber es ist bisher kein Fall bekannt geworden, in dem das in der Praxis funktioniert. Aufbruch Fahrrad Dortmund hatte im Oktober nach der Fertigstellung der Faßstraße mit Radio 91.2 darüber gesprochen, warum überbreite Fahrbahnen keine gute Idee sind.
Für den Heiligen Weg wollten einige Grüne eine noch schlimmere, noch nicht einmal richtlinienkonforme Lösung mit ultraschmalen Schutzstreifen neben einer besonders engen überbreiten Fahrbahn. ADFC und VCD hatten keine Einwände, Aufbruch Fahrrad Dortmund dafür umso mehr. Mit einem schlüssigen Schreiben an Bezirksvertretung und Verwaltung hat Aufbruch Fahrrad Dortmund das Grauen hoffentlich verhindert, der Vorschlag ohne überbreite Fahrbahn soll nun umgesetzt werden und es gibt bereits erste Pläne.
Aber in Dortmund muss man beim Radverkehr natürlich bis zuletzt mit dem Mittelfinger rechnen.