Radkultur

Asphalt für den Esel!

Nicht alltagstauglich: Schlammpiste dank wassergebundener Decke (Foto: Peter)

Der Antrag von Nils Holub war erfolgreich: Der Wittener Verkehrsausschuss hat sich für eine Asphaltierung des östlichen Abschnitts des Rheinischen Esels bis zur Stadtgrenze Dortmund ausgesprochen. Nach der bereits beschlossenen Asphaltierung von Teilen des Dortmunder Esels würden Sumpf und Schotter dann nur noch auf dem 400 m langen Abschnitt entlang des Friedhofs in Löttringhausen verbleiben, wo die Dortmunder Grünen dem Radverkehr Steine und Schlamm in den Weg gelegt haben. Damit wird der Druck steigen, auch auf diesem Stück für eine alltagstaugliche Oberfläche zu sorgen. In Witten hatten sich besonders CDU und Grüne für die Asphaltierung eingesetzt.
„Ich bin froh, dass es voran geht“, sagt Julian Fennhahn von der CDU in Witten. Er findet, der Beschluss sei ein Schritt in die richtige Richtung.

Nils Einsatz und unsere Unterschriften haben also gewirkt: Nach dem Beschluss des Verkehrsausschusses sollen rechtliche Probleme gelöst und innerhalb von maximal neun Monaten eine (Vor-)Entwurfsplanung erstellt werden. Außerdem soll die Asphaltierung in den nächsten Haushalt aufgenommen werden.

Ganz sicher ist die Asphaltierung damit noch nicht, und Geduld ist bei der Asphaltierung des Esels ohnehin nötig: Bereits 2015 gab es im Wittener Verkehrsausschuss einen Beschluss, in die Vorplanung einzusteigen und „das Projekt weiter zu betreiben“, und bereits 2012 hatte der aus Witten stammende heutige Dortmunder Baudezernent Rybicki einen Antrag der Wittener CDU zur Asphaltierung unterzeichnet. Der Leiter des Wittener Planungsamts Paulsberg spricht davon, dass Gutachter zwar mittelfristig eine Asphaltierung befürworteten, dem Projekt aber keine besondere Dringlichkeit bescheinigten. Es bleibt also spannend, aber so gut wie jetzt waren die Chancen für eine alltagstaugliche Oberfläche noch nie.

Die Motive für die Unterstützung der CDU sind natürlich leicht zu erraten: Wird der Radverkehr auf alten Bahntrassen gefördert statt durch gute Radwege an Hauptstraßen, entfällt die mit Radwegen verbundene Flächenumverteilung zulasten des Kfz-Verkehrs. Diese Flächenumverteilung ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende. Aber auch wenn die Mobilitätswende viel mehr erfordert als Bahntrassenwege mit alltagstauglicher Oberfläche, so wäre die Asphaltierung des Esels doch ein wichtiger Schritt für den Radverkehr in Witten, Bochum und Dortmund.

Konfliktpotenzial durch fehlenden Asphalt: Fußgänger und Radfahrer müssen um die schmalen benutzbaren Stege zwischen Pfützen und Schlaglöchern konkurrieren und können den Weg nicht in der gesamten Breite nutzen (Foto: Peter)

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.