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Erfahrungsbericht Lastenradprämie: David und das e-Muli

Dies ist der zweite Teil unserer Serie von Erfahrungsberichten zur Lastenradprämie.
Die anderen Teile gibt es hier:
Raphael und das Load
Michael und das Bullitt
Anna und das Tern GSD

(Foto: VeloCityRuhr)

David ist 29 und wohnt in Dortmund. Aufs Rad gekommen ist er während des Studiums in Freiburg. Er findet, dass kein (Stadt)Mensch Autos braucht und hat Anfang Oktober als einer der Ersten die neue Lastenradprämie von 1000 € in NRW beantragt.

David, Du hast die neue Prämie für E-Lastenräder beantragt. Danke, dass uns darüber erzählst. Für welches Modell hast Du Dich entschieden?
Für das e-Muli.

Warum dieses Modell? Welche Eigenschaften haben Dich überzeugt?
Es ist ein sehr besonderes Lastenrad. Kleine Räder und ein zusammenklappbarer Korb machen es sehr kompakt. So braucht es nicht mehr Platz als ein gewöhnliches Rad. Das war auf Grund unserer Abstellmöglichkeiten für uns entscheidend. Abgesehen davon fährt es sich hervorragend! Der Pendix Motor ist kaum wahrnehmbar, anders als bei anderen Modellen wie ich finde.

Muss man zur Reichweite mehr sagen als „reicht“?
Das Rad ist wie gesagt mit einem Pendix Mittelmotor ausgestattet. Ich hab die Reichweite noch nie ausgereizt. Angegeben wird sie mit max. 100-120 km.

In welcher Preisklasse bewegt sich das Rad?
Für ein Lastenrad in einer mittleren würde ich sagen. Ohne Zubehör kostet die E-Version knapp 4000€.

Wie hast Du den Antrag auf Förderung gestellt? War es kompliziert? Welche Unterlagen waren nötig?
Nein, kompliziert war es nicht. Man braucht ein Angebot vom Händler, das man zunächst mit einem Formular einreichen muss. Sobald der Förderbescheid dann da ist, muss man die Rechnung und Kontoauszüge einreichen.

Ist das Geld schon auf deinem Konto?
Nein!

Hättest Du auch ohne Prämie in absehbarer Zeit ein Lastenrad gekauft?
Ja, aber erstens nicht so schnell und zweitens vermutlich ohne Motor.

Wozu wirst Du das Rad hauptsächlich nutzen?
Für alles, wofür andere ein Auto brauchen. Aber überwiegend dient es uns als Familienkutsche für den Nachwuchs.

Hast Du Zugriff auf ein Auto?
Wenn’s mal sein muss, habe ich jederzeit Zugriff auf Autos durch Carsharing.

Was war die bisher schönste Fahrt?
Die Jungfernfahrt von Bochum nach Dortmund war schon toll!

Und was war die größte Ladung, die Du transportiert hast?
Letzte Woche habe ich bei Ikea einen Kleiderschrank geholt.

Gab es auch schon negative Erfahrungen?
Die Ladefläche ist auf Grund der Bauweise etwas kleiner als beispielsweise bei einem Bullitt oder Douze. Mit Kind und Einkäufen kann das dann schon schnell etwas enger werden. Das war mir aber von vornherein bewusst. Ansonsten bin ich immer wieder aufs Neue begeistert!

Hattest Du vorher schon ein Lastenrad?
Nein, es ist mein erstes Lastenrad.

Ein ganz großes Problem beim Lastenrad ist ja das sichere Abstellen. Wie hast Du das gelöst?
Ich stelle es im Treppenhaus im Erdgeschoss ab und durfte einen Metallring in die Wand einlassen, an dem ich es anschließen kann. Falls das nicht reicht gibt’s die Hausratversicherung.

Und sonst?
Drive less, ride more!

Vielen Dank für das Gespräch!

(Foto: VeloCityRuhr)
Mit dem eMule kann man allerlei transportieren. Zum Beispiel Aufbruch-Fahrrad-Plakate. (Foto: VeloCityRuhr)

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.

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