Öffentliche Luftpumpe in Dortmund verzögert sich um Jahre
Wenn ich gewusst hätte, wie viele Jahre es braucht, bis eine öffentliche Luftpumpe in Dortmund realisiert wird, hätte ich sie nie ins Gespräch gebracht: Von 2014 stammt der Vorschlag von mir, am Dortmunder Rathaus eine öffentliche Luftpumpe einzurichten, für diese wurden Anfang 2016 Gelder aus dem 2015er Haushalt der BV Innenstadt-West bereitgestellt und sie wurde Mitte letzten Jahres angeblich ausgeschrieben. Eigentlich müsste die Politik aus der BV Innenstadt West mal nachfragen, was aus ihrem Radförder-Budget aus 2015 geworden ist, aus dem die Luftpumpe bezahlt werden sollte.
Warum sich weder Politik noch die bezahlten Journalist*innen darum kümmern, weiß ich nicht, hat aber vermutlich was mit dem realen Stellenwert des Radverkehrs in Dortmund zu tun. Hauptsache man kann überall sein Auto parken, so ist ja bekanntlich das Credo des OB und – wie ein Gespräch gestern (wieder mal) offenbarte –auch das der Straßenverkehrsbehörde. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Wer regelmäßig die TO der BV liest, weiß, dass es ein Thema gibt, dass alle Fraktionen über alle BV hin verbindet: Das sind nicht beantwortete Anfragen und unerledigte Beschlüsse. Am Ende bringt es vermutlich nichts, die wie gewohnt nicht ausgegeben Mittel für den Radverkehr zu thematisieren, weil es nur Kapazitäten bindet, die das Geld ausgeben könnten. Ob das besser wird, wenn die seit gestern ausgeschriebene Stelle des Stellvertretenden Radfahr- und Fußgängerbeauftragten besetzt ist? Interessanterweise sind Master-Absolvent*innen für die Stellvertreterstelle nicht ausgeschlossen und müssen auch nicht bereit sein den Privat-PKW zu nutzen.
Obwohl das Geld also bereits zur Verfügung steht, wurde der Vorschlag nun in das Projekt Emissionsfreie Innenstadt eingestellt, einem Sammelsurium an liegengeblieben Themen. Doppelt hält ja bekanntlich besser. Aber so schnell passiert auch da nichts, weiß Heike Thelen, Pressesprecherin der Stadt Dortmund:
Eine Förderzusage im Projekt Emissionsfreie Innenstadt wird nicht vor Jahresende erwartet. Mit der Realisierung ist daher voraussichtlich erst ab 2019 / 2020 zu rechnen. An diesem Fahrradhaus soll auch eine öffentliche Fahrradluftpumpe installiert werden.
Wenn soetwas Triviales, das Niemanden am Parken oder Rasen hindert, schon mindestens fünf Jahre dauert, wie lange werden da wohl Projekte wie eine Radspur am Wall dauern?
Was ist denn ein Fahrradhaus? Ein überdachter Stellplatz?
Ich vermute, dass es um soetwas geht, wie auf dem 2. Foto in dieser PDF zu sehen ist.
Was macht eigentlich unser Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter? Welche Kompetenzen und Machtbefugnisse sind mit dem Amt verbunden, um Radverkehrsbelange die ggf. im politischen Gemium beschlossen sind, in der Verwaltung durchzusetzen? Oder gar neue Ideen zur Steigerung des Radverkehrsanteils im Tiefbauamt voranzutreiben. Irgendwie hört man da nicht viel. Gibt es mal einen Jahresbericht zu geplanten oder umgesetzt Maßnahmen? Das Tiefbauamt macht ja solche Berichte, stehen aber keine Radprojekte drin. Gibt es nen Forderungskatalog mit konkreten Verbesserungsvorschläge, Verkehrskonzepten zum Radverkehr für dem Masterplan Mobilität 2030 seitens des Beauftragt? Oder wird das Budget für der Radvehr für die Gehaltszahlungen des Beauftragten und dessen zukünftigen Vertreter vollkommen aufgebraucht. Was hat diese Stelle oder das Amt des Radverkehrsbeauftragten bisher für der Radverkehr konkret gebracht. Der große Wurf war da noch nicht bei, oder ist bisher nicht beim Radfahrer angekommen. Oder gibt es bei der Stelle ein Defizit in der Öffentlichkeitarbeit. Kosten/Nutzenanalyse? Kann man das irgendwo nachlesen?
Nein. Ich leite die Fragen weiter mit der Bitte um Stellungnahme.
Leider ist hier bisher keine Antwort eingegangen.
Es gibt weiterhin keine Reaktion. Es bleibt nun dir überlassen, dass zu deuten. Ich habe trotzdem nochmal nachgefragt.
… und weiterhin keine Reaktion.
Öffentliche Luftpumpen gibt es vor dem Rathaus vermutlich erst 2020, im Rathaus und der Verwaltung schon deutlich länger und in größerer Anzahl:-)
Vorhin habe ich eine weitere Servicestation im Innenhof der FH an der Sonnenstraße entdeckt. Hatte leider kein Fotoapparat dabei.
Manche halten das für Innovationen, die Deutschland dringend bräuchte.
https://www.giga.de/extra/internet/gallery/22-innovationen-aus-anderen-laendern-von-denen-deutschland-noch-was-lernen-kann/page/7/