Westfalenhallen: Immer mehr Widerstand gegen Sperrung des Wegs zwischen Kreuzviertel und Stadion
(Pressemitteilung Aufbruch Fahrrad Dortmund) Die Westfalenhallen wollen den Weg zwischen den Hallen drei und vier schließen. Nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei Spielen des BVB, soll der Weg zwischen Kreuzviertel und Stadion geöffnet werden. Die direkte Verbindung zwischen dem Kreuzviertel mit seinen FH-Standorten und den Sportstätten an der Strobelallee, der Bolmke und dem Bahnhaltepunkt Signal-Iduna-Park wäre dann unterbrochen. Die Aktiven von Aufbruch Fahrrad Dortmund fordern darum, den Weg dauerhaft offen zu halten.
Die Westfalenhallen möchten den Weg als interne Logistikachse nutzen und begründen das damit, dass der Auf- und Abbau im Messebetrieb schneller erfolgen könne, wenn auf dem Weg keine Fußgänger und Radfahrer unterwegs seien. Außerdem würden manche Veranstalter ein abgeschlossenes Messegelände fordern.
Stadt der kurzen Wege
Dagegen legen Radfahrer und vor allem Fußgänger Wert auf direkte, kurze Wege. Auch die Stadt Dortmund sieht das so und hat darum das Ziel, Dortmund als Stadt der kurzen Wege weiterzuentwickeln, in ihrem Zielkonzept zum Masterplan Mobilität festgelegt. Der Masterplan wird derzeit entwickelt und soll den Rahmen für den Verkehr in Dortmund bis zum Jahr 2030 setzen.
„Eine Sperrung des Weges würde gleich zwei Ziele des Masterplans verletzen“, so Björn Künsting von Aufbruch Fahrrad Dortmund. „Sie widerspricht dem Ziel der Förderung des Fußverkehrs und des Radverkehrs und sie widerspricht dem Ziel, Dortmund als Stadt der kurzen Wege weiterzuentwickeln“.
Aufbruch Fahrrad Dortmund fordert darum, den Weg dauerhaft offen zu halten. „Wir haben in Dortmund im Rahmen der Volksinitiative Aufbruch Fahrrad 30.000 Unterschriften für besseren Radverkehr gesammelt“, so Künsting. „Das zeigt uns: Die Menschen in Dortmund wollen ihr Mobilitätsverhalten ändern. Und sie wollen, dass die Stadt Rahmenbedingungen schafft, unter denen das auch gut möglich ist. Wichtige Wege zu sperren, ist da völlig kontraproduktiv.“
Lieferverkehr verträglich planen
Die führenden Architekten der Stadt sehen das ganz ähnlich. Bereits im Mai hat sich der Vorstand des Bunds deutscher Architekten (BDA) in Dortmund an den Planungsausschuss gewandt und sich gegen eine Kappung des Wegs ausgesprochen. Stattdessen appellierte er an die Verantwortlichen, die Anlieferung der Messe und den öffentlichen Fuß- und Radweg verträglich zu planen und die wichtige Verbindungsachse damit aufzuwerten.
Die Verwaltung betont zwar, dass bisher keine Entscheidung zur Öffnung oder Schließung des Wegs gefallen sei. In der Stellungnahme der Verwaltung für die Ausschüsse heißt es aber, es würden unterschiedliche Varianten diskutiert, die eine temporäre sowie eine kontinuierliche Schließung vorsehen.
„Beides wäre eine Verschlechterung der heutigen Situation, denn jetzt ist der Weg immer offen“, so Sven Teschke von Aufbruch Fahrrad Dortmund. „Für alle, die pünktlich ankommen müssen oder die den Zug erwischen wollen, ist eine temporäre Sperrung genau so schlimm wie eine dauerhafte Sperrung, denn dann müsste man die Zeit für den Umweg doch immer mit einplanen. Für uns ist klar: Wenn die Stadt ihre eigenen Beschlüsse zum Zielkonzept Masterplan Mobilität ernst nimmt, muss der Weg dauerhaft offen bleiben und darf auch nicht temporär gesperrt werden.“
Ruhrnachrichten
Nordstadtblogger
Schreiben des BDA an den Planungssausschuss
Artikel auf velocityruhr.net zur Sperrung
Den Ruhrnachrichten kann man übrigens Leserbriefe schreiben, wenn man mit der Sperrung des Wegs nicht einverstanden ist. Und auch sonst. leserforum@rnw.press
Der City-Anzeiger freut sich auch über Leserbriefe: redaktion@cityanzeiger-dortmund.de