InfrastrukturSicherheitVerkehrspolitik

Radwege nicht nur für Mutige

Geschützter Radfahrstreifen in den USA. Radfahren für alle. (Foto: Adam Coppola Photography, Public Domain)

Andrea Reidl hat in einem sehr schönen Artikel in der Zeit die Lernprozesse dargestellt, die zur Radinfrastruktur (nicht nur) im ADFC in den letzten Jahren stattgefunden haben.

Ergänzen könnte man noch, dass geschützte Radfahrstreifen, auf denen man stressfrei, sicher und zügig fahren kann, zwar wichtig sind. Dass aber viel wichtiger ist, wofür sie stehen. Nämlich für die Erkenntnis, dass die Infrastruktur nicht mehr ausschließlich an den Vorstellungen einer kleinen Gruppe von Intensivradlern ausgerichtet werden sollte, sondern der breiten Mehrheit ein stressfreies und darum attraktives Umfeld bieten muss.

Abhängig vom Verkehrsaufkommen und den örtlichen Gegebenheiten können neben geschützten Radfahrstreifen (die nur auf relativ wenigen Strecken umsetzbar sind) ganz unterschiedliche Lösungen zum Einsatz kommen. Von (ungeschützten) Radfahrstreifen, die so breit sind, dass sie stressfreies Fahren ermöglichen, über gute Radwege bis hin zu direkten Routen über Nebenstraßen, die vom Kfz-Durchgangsverkehr befreit werden gibt es viele Möglichkeiten, solange sichergestellt wird, dass sie auch für Radfahrende mit geringer Stresstoleranz funktionieren. Der Schnelltest ist einfach: Wenn die Infrastruktur für ein Zehnjähriges Kind nicht funktioniert, ist sie nicht gut genug.

Der ADFC erläutert das Thema in einer interessanten neuen Broschüre noch etwas ausführlicher: So geht Verkehrswende. Vielen Dank an unseren Leser MatthiasO für den Link.

Geschützter Radfahrstreifen in Kanada. Stressfreies Radfahren. (Foto: Paul Krueger, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/ )

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.