Radwege nicht nur für Mutige
Andrea Reidl hat in einem sehr schönen Artikel in der Zeit die Lernprozesse dargestellt, die zur Radinfrastruktur (nicht nur) im ADFC in den letzten Jahren stattgefunden haben.
Ergänzen könnte man noch, dass geschützte Radfahrstreifen, auf denen man stressfrei, sicher und zügig fahren kann, zwar wichtig sind. Dass aber viel wichtiger ist, wofür sie stehen. Nämlich für die Erkenntnis, dass die Infrastruktur nicht mehr ausschließlich an den Vorstellungen einer kleinen Gruppe von Intensivradlern ausgerichtet werden sollte, sondern der breiten Mehrheit ein stressfreies und darum attraktives Umfeld bieten muss.
Abhängig vom Verkehrsaufkommen und den örtlichen Gegebenheiten können neben geschützten Radfahrstreifen (die nur auf relativ wenigen Strecken umsetzbar sind) ganz unterschiedliche Lösungen zum Einsatz kommen. Von (ungeschützten) Radfahrstreifen, die so breit sind, dass sie stressfreies Fahren ermöglichen, über gute Radwege bis hin zu direkten Routen über Nebenstraßen, die vom Kfz-Durchgangsverkehr befreit werden gibt es viele Möglichkeiten, solange sichergestellt wird, dass sie auch für Radfahrende mit geringer Stresstoleranz funktionieren. Der Schnelltest ist einfach: Wenn die Infrastruktur für ein Zehnjähriges Kind nicht funktioniert, ist sie nicht gut genug.
Der ADFC erläutert das Thema in einer interessanten neuen Broschüre noch etwas ausführlicher: So geht Verkehrswende. Vielen Dank an unseren Leser MatthiasO für den Link.