Dortmund

Lieber Paketbote!

Damit geht’s legal durch die freigegebene Einbahnstraße und man ist auch noch ziemlich cool unterwegs. Natürlich testete DHL diese Geräte zunächst nicht im Heimatland, sondern dort, wo man verstanden hat, wie Radverkehr funktioniert. (Foto: Peter)

Lieber Paketbote,

ich habe überhaupt nichts dagegen, dass du die Einbahnstraße in der Richtung befahren willst, die nur für den Radverkehr freigegeben ist. Besorg dir doch einfach so ein scharfes Lastenrad, dann darfst du das völlig legal und hast außerdem noch ein wirklich cooles Lieferfahrzeug.

Wenn dich das jetzt nicht überzeugt und du doch lieber mit dem Lkw falsch herum in die Einbahnstraße willst – und dann gleich wieder rückwärts raus, weil der Gegenverkehr Einwände anmeldet: dann achte doch bitte beim Rückwärtsfahren ein wenig darauf, was hinter dir ist. Ich weiß, mit so einem Lieferwagen sieht man nicht viel. Aber einfach auf Verdacht rückwärts fahren geht nicht. Sag nicht ich, sondern die StVO.

Wenn dich das jetzt nicht überzeugt und du doch lieber einfach auf Verdacht rückwärts fahren möchtest und dich dann jemand von hinten anbrüllt, dann bleib doch einfach mal stehen. So eine Gabel macht auf Radwegen in Ruhrgebietsqualität wirklich einiges mit. Die hat das nicht verdient, auch noch von einem Lkw gerammt zu werden.

Wenn dich das jetzt nicht überzeugt und du dich doch lieber für das Rammen entscheidest. Und du anschließend versuchen möchtest, den Besitzer der geschundenen Gabel davon zu überzeugen, dass man das doch auch ohne Polizei regeln kann. Dann überleg dir doch bitte genau, welche Argumente gut und welche eher ungeschickt sind. Man kann bei der deutschen Kontrolldichte viele, viele Jahre mit einem Kraftfahrzeug unterwegs sein, ohne auch nur einmal „Ärger mit der Polizei“ zu bekommen. Wenn du nun erzählst, dass du allein in der letzten Woche dreimal „Ärger mit der Polizei“ hattest, dann trotzdem falschherum in die Einbahnstraße fährst und beim Herausfahren auch noch einen Unfall verursachst, könnten eventuell leise Zweifel daran aufkommen, ob es eine gute Idee ist, wenn du mit dem Lkw durch die Stadt fährst.

Willst du nicht vielleicht doch umsatteln?

Während ich noch irritiert auf die Schilder schaute und mich fragte, warum er gerade links abgebogen war, kam er schon rückwärts zurück, um mich heimzusuchen. (Foto: Peter)

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.

3 Gedanken zu „Lieber Paketbote!

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