Essen

Das war die Critical Mass Essen am 9.9.16

Im Vorfeld der Critical Mass Essen wurden in den sozialen Netzwerken viel und kontrovers diskutiert, ob das mit einer Begleitung durch die Polizei sinnvoll sei und ob es überhaupt funktionieren kann.

Der heute Abend brachte die Antwort: Rund 460 Radlerinnen und Radler aus ganz NRW hatten einen netten und geselligen Abend auf den Straßen von Essen, gut begleitet von der Fahrradstaffel der Polizei Essen.

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Foto: Fabian Menke

Vor Abfahrt verteilten die Beamten auf dem Willy-Brandt-Platz Handzettel mit den Regeln und sicherte zu, dass sie die Absicherung des Verbandes übernehmen wird.

Als sich der Verband dann in Bewegung setzte, zeigte sich, dass die Polizei wohl davon ausging, allein durch ihre Anwesenheit würde der restliche Verkehr schon stehen bleiben. Es gab anfangs also an keiner Kreuzung Absicherungen. In Folge dessen begannen erste Teilnehmer der CM wie bei den bisherigen CMs auch die Absicherungen vorzunehmen, was zum Teil erstaunte Blicke der Beamten nach sich zog. Nach und nach spielte sich das ganze immer besser ein, die Polizei nahm zum Teil die erste Absicherung vor und wurde dann durch CMler abgelöst. Zwischenzeitlich gab es auch Unterstützung durch mehrere Motorradpolizisten, die an besonders großen Kreuzungen bei Absicherung mit half.

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Foto: Fabian Menke

Es gab immer wieder zwischendurch Situationen, bei der sich die Polizei um ganz andere Dinge kümmerte. So erwischten sie ein Limousine, in der auf der Rücksitzbank 4 oder 5 Personen saßen, oder halfen einem liegengebliebenen PKW auf der B234, bei dem noch nicht einmal mehr die Warnblinker funktionierten.

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Foto: Fabian Menke

Am Ende war es eine absolut gelungene Critical Mass, die mit einem Bikelift und einem dicken Applaus für die Fahrradstaffel beendet wurde.

p.s. und das strenge Einhalten der „Zweierreihe“ wurde zwar zu Beginn immer wieder mal gefordert, konnte sich aber bis zum Schluss nicht richtig durchsetzten, was aber auch scheinbar nicht weiter schlimm war, da soweit alles wunderbar abgelaufen ist.

 

Fabian Menke

Raumplaner, Fahrradschrauber, Alltags- und Lastenradler aus Dortmund. Seit 2012 mit diversen Projekten bei VCR mit dabei. Initiator der Fahrradsternfahrt.Ruhr und Mitbegründer von dein-RUDOLF.de. Von 2016 bis Mitte 2017 berufenes Mitglied im Nahmobiliätsbeirat der Stadt Dortmund für VeloCityRuhr. Seit Mitte 2017 Fuß- und Radverkehrsbeauftragter der Stadt Dortmund.

28 Gedanken zu „Das war die Critical Mass Essen am 9.9.16

  • Kann es sein, dass der Polizei Essen am Rad hinten der zweite Reflektor (StVZO § 76) fehlt? Oder übersehe ich im zweiten Bild etwas?

    Auf dem Flyer steht „Sie berufen sich auf“ … interessant. :-)

    Antwort
  • Hat Spass gemacht und freue mich dass diese cm mit Polizei so entspannt gelaufen ist. Ich hoffe die Beamten haben genauso Spass gehabt :).

    Antwort
  • Jupp Flassbeck

    Es war eine schöne CM!

    Die Polizei war sichtlich um Kommunikation, Deeskalation und Abbau von Feindbildern bemüht.
    Das ist sogar zum Teil gelungen.

    Gleichwohl …,
    wie viele Arbeitsstunden, Maschinenstunden KFZ und Kräder für welch geringes Ergebnis???
    In Köln und Düsseldorf ist die Polizei zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht lohnt, dass der Aufwand nicht gerechtfertigt ist. Da wird die Essener Polizei aber schon selbst drauf kommen.

    Es war schön in Essen, nächsten Monat fahre ich dann aber wieder bei unserer Düsseldorfer CM mit.
    Safe ride!

    Antwort
  • Peter Maier

    Das lief wirklich gut ab. Die Polizei war sehr um Freundlichkeit und Deeskalation bemüht. Schon im Vorfeld war in einem Gespräch mit verschiedenen Fahrradinitiativen deutlich geworden, dass die Polizei weder ein Verbot plante noch eine vorbestimmte Strecke forderte.

    Mit der Begleitung durch die Fahrradstaffel (etwa zwanzig Polizistinnen und Polizisten bei nur sechs Dienstfahrrädern, möglicherweise Unterstützung aus anderen Städten?) wurde ein klares Zeichen gesetzt, der Tonfall der verteilten Flyer („Ihre Polizei Essen begleitet und schützt Sie !!!“) war ein völlig anderer als in der ersten Pressemitteilung nach der CM im letzten Monat und jeder Polizist, den man ansprach, wünschte zum Abschied „noch viel Spaß“.

    Der Kommentar einer Teilnehmerin fasst es schön zusammen: „Die Polizei ist heute so supernett, ich glaube, die haben ein mehrtägiges Seminar absolviert!“

    Ein anderer Teilnehmer sagte: „Wir wussten im letzten Monat nicht, warum wir kontrolliert werden sollten und hatten das Gefühl, dass die Polizei mit der Situation überfordert war. Heute läuft es wesentlich besser. Alle sind froh, dass die Fahrradstaffel mit dabei ist, die sind sehr unterstützend und erklären den Autofahrern auch, worum es sich handelt. Entspannter Abend heute.“

    Wie erwartet, gab es mit 460 Teilnehmern einen neuen Rekord für die CM Essen. Alles spricht dafür, dass die Probleme im letzten Monat eine einmalige Angelegenheit waren.

    Ach ja: Ich fand die vereinzelten Hupkonzerte an größeren Kreuzungen eigentlich viel aggressiver als die berüchtigten Fahrradklingeln… ;-)

    Antwort
      • Peter Maier

        Danke, 15 Diensträder und 9 für den Streifendienst, das könnte die Erklärung sein. Wenn man die Zahlen der anderen Städte anschaut, kann man die Zahlen wohl addieren.

        Antwort
        • Streifenräder würde ich als Teil der Diensträder sehen, sonst müssten die in der Tabelle ja zusätzlich ausgewiesen sein.

          Antwort
          • Peter Maier

            Sind sie doch (letzte Seite, letzte Spalte), und in Bielefeld, Köln, Düsseldorf, Krefeld usw. ist ihre Zahl höher als die der Diensträder, also können sie nicht enthalten sein.

            Antwort
    • Peter Pedal

      Hallo,

      Grüße und Glückwünsche von der DödelDorfer CM, die gleichzeitig stattfand und gestern leider von unglaublich vielen aggressiven, testosterongesteuerten AbgaslobbyistInnen unfassbar drangsaliert wurde wie noch nie. Auch rasten fast alle mit extrem erhöhtem Tempo lebensgefährlich an uns vorbei. Wir standen schließlich sogar auf der Heino-Allee zu allem Unglück noch eingekesselt mitten im Kfz-Stau und verfuhren uns bei der Flucht aus dem Mief ausgerechnet als ortskundige Aborigines (sic!) zudem auch wegen einer neuen Baustelle (Sackgasse) mitten in der dicht bevölkerten Altstadt.

      Nicht nur mich würde der Inhalt des „freundlichen“ Flyers brennend interessieren.

      Was wollte die Trachtentruppe denn „freundlich“ mitteilen, was Ihr noch nicht wusstet?

      Nach dem amüsanten Artikel zu urteilen, waren die „freundlichen“ Staatsradler doch ziemlich überfordert und haben selbst mächtig dazulernen müssen.

      Von Euren TeilnehmerInnenzahlen können wir in der Landeshauptstadt nur träumen.

      Weiter so.

      Peter Pedal

      Antwort
  • Peter Pedal

    Was ist denn das für ein erbärmliches Radio Dilletanto bei Euch?

    „Sogenannte Crtical Mass“ – und das ständig.

    Klingt wie „sogenannter Islamischer Staat“.

    Eine solche tendenziöse Gleichsetzung entbehrt jeglicher journalistischer Kritischer Distanz und grenzt in ihrer unglaublichen Einseitigkeit an Rufmord:

    Critical Mass = Terroristen.

    Eine beispiellose Dreistigkeit.

    http://www.radioessen.de/essen/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2016/09/09/article/-b7c7068d8c.html

    http://www.radioessen.de/essen/lokalnachrichten/lokalnachrichten/article/-288bef8eae.html

    Antwort
    • Ich find das sogenannt genau einmal in den beiden Berichten und da weckt diese Alltagsformulierung bei mir nirgends die Assoziation an den Islamischen Staat.

      Antwort
      • Peter Pedal

        Da kann ich Dir dann auch nicht helfen.

        Ganz ausgezeichnete Berichtersttungund überhaupt nicht tendenziös

        Zufrieden?

        Gern geschehen.

        Antwort
        • Was ist an

          Sie hatten sich zu einer sogenannten Critical Mass Fahrradtour getroffen.

          tendenziös? Sogenannt bedeutet nach dem Duden:

          wie es genannt wird, heißt; als … bezeichnet;

          Der Text sagt also schlicht, dass es da eine Radtour gab, die CM genannt wird.

          Und wo sind die Berichte noch tendenziös?

          Antwort
          • Peter Pedal

            Vergiss es einfach.

            Tschüss.

            Peter

            Antwort
          • daniela s.

            Guten Tag,

            Pedal schreibt nicht „Islamischer Staat“ ohne Anführungszeichen, sondern „sogenannter Islamischer Staat“ mit solchen– wie deutschlandweit üblich .

            Erklärungen für die unterstellte „tendenziöse“ Berichterstattung finden sich nicht im Duden, sondern in der Linguistik und dort unter dem Begriff Semantik.

            Da Sprache Konvention, also Ab-Sprache, ist, müssen sich die jeweiligen Gesprächspartner u.U. detailliert über einzelne Zeichen/Worte/Begriffe verständigen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt, da selbst einfache Begriffe wie z. B. Tisch bei jedem Menschen ein anderes Bild hervorrufen.
            Wenn sie keinen solchen bauen oder jemand beim Tischler einen bestellen möchte, kann das – in der Regel – vernachlässigt werden, es sei denn, jemand will seinem Gegenüber einen ganz bestimmten Tisch beschreiben.

            Das Problem stellt sich gegenüber anderen Kulturen insbesondere ständig.
            Daher gibt es auch niemals eine wirklich wortwörtliche Übersetzung von einer in eine andere Sprache, sondern stets nur eine Annäherung.
            Der Papalag, Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea, von Karl Erich Scheurmann, sind eine wunderbare Beschreibung dieser Problematik.

            Zudem ist Sprache immerfort im Fluss, wobei die semantische Bedeutung von Zeichen/Begriffen ebenfalls in ständiger Veränderung begriffen ist.

            Aber zum Thema:

            „Sogenannt“ ist alles andere als ausschließlich positiv besetzt, sondern dient häufig einer spöttischen Herabsetzung: Der sogenannte „Profi“ war der Meinung, alles über die deutsche Sprache zu wissen. Oder: Der sogenannte „Dr. von Pappenstiel“, entpuppte sich als Hochstapler. Die schon seit frühester Kindheit sogenannte „Dummbatz“, war zeitlebens nicht die Hellste.
            Aktuell haben sich seit langem sämtliche deutsche Medien und die entsprechenden politischen Protagonisten darauf geeinigt, dem IS jedes Recht, sich als „Staat“ zu bezeichnen, ausdrücklich abzusprechen und benutzen ausschließlich den Begriff „sogenannter Islamischer Staat“ bzw. setzen diesen und wie auch dessen Akronym „IS“ in Anführungszeichen.
            Dies geschieht, um diese Terrororganisation ganz bewusst und gezielt zu diskreditieren.

            Da dies ebenfalls seither ständiges Thema in nahezu sämtlichen Medien ist, werden diese Zeichen natürlich entsprechend konnotiert.

            Einem gestandenen Journalisten wie Norbert Paul, nehme ich einfach nicht ab, dass er vorgibt, um diese Dinge aus der Kommunikationswissenschaft nicht zu wissen.

            Der Kontext in den Artikeln des Lokalradios ist zweifelsfrei gegenüber der Critical Mass nun wirklich nicht gerade wohlwollend.
            Von daher ist die Schlussfolgerung von Peter Pedal insgesamt durchaus berechtigt.

            Bekanntermaßen setzte die Bildzeitung die ehemalige DDR während der gesamten Zeit deren Bestehens in Anführungszeichen. Warum wohl (rhet.).

            http://velocityruhr.net/blog/2016/09/10/das-war-die-critical-mass-essen-am-9-9-16/#comment-57148

            Antwort
            • Wenn da gestanden hätte

              Die CM, eine sogenannte Radtour, …

              fände ich die Kritik noch nachvollziehbar, das der Verfasser oder die Verfasserin das nicht als Radtour ansieht. Im Kontext des weiteren Textes und der Tatsache, dass das eine schnell hingeschriebene, an der Stelle etwas holprige Meldung ist die im Radionachrichtenalltag unter Zeitdruck entstanden ist (beim Redigieren hätte ich das angestrichen), glaube ich nicht, dass das nicht so gemeint war sondern dass beabsichtigt war, den Hörer*innen (ich nehme an, dass es eine Meldung aus den Nachrichten ist) den Begriff zu erklären, damit alle verstehen, dass CM eine Radtour ist.

              Antwort
              • Eilige Intuition

                Grundgütiger!
                Du musst wohl ständig und überall das letzte Wort haben.
                Auch mit noch so aufdringlich dicken, fetten Balken wird solche ständige, sinnfreie Erbsenzählerei nicht glaubwürdiger, ganz im Gegenteil.
                Im Real Life nennt man so was Nervensäge. Einfach entsetzlich.

                Antwort
                • Manchmal gibt es ganz einfach Erklärungen. Wenn das Theme überarbeitet ist, wird ein Zitat nicht mehr so dominant dargestellt. Also einfach mal tief Luft holen. :-)

                  Daniela S. hat doch ganz gut zusammengefasst, dass Sprache immer auch was mit Verständigung über Bedeutungen zu tun hat. Nur wie soll die Verständigung funktionieren, wenn eine Seite der anderen nicht zugesteht, ein anderes Wortverständnis zu haben?

                  Antwort
  • Amanda Schachter

    Fabian– we would like to use some of your Dortmund e-bike festival photos for a NYC publication. Please let us know as soon as possible.

    Antwort
  • Eilige Intuition

    Ich weiß nicht, ob der/die/ein/e Admin das löscht:

    @Norbert Paul,

    sag mal, tickst Du eigentlich noch ganz sauber?

    Antwort

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