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Neuigkeiten zum Radschnellweg Ruhr

Es gibt immer wieder die kleinen Meldungen am Rande oder die Fragen, die man kurz beantworten kann.

Was dieses Jahr bisher geschah:

 

  • Die Stadt Mülheim hat für den Abschnitt 3a die ersten Ausschreibungen für die Sanierung des Viaduktes veröffentlicht. Sprich bis Anfang April soll das Unternehmen gefunden werden, das das Viadukt mit den Steinbogen ab dem HBF bis zur Stahlbogenbrücke über der Ruhr saniert. in den Wochen drauf wird dann angefangen zu sanieren, nach der Fertigstellung kann auch der Weg gestaltet werden.Ob die Gestaltung, mit der aus meiner Sicht mißlungenen Wegentwürfen, angepasst wird ist mir bisher nicht bekannt. Es ist aber zu befürchten, dass die geplanten Konfliktzone in den nächsten Jahren viel Stoff für Leserbrief liefern wird, wenn die Politik nicht noch aufwacht.  Außerhalb von Mülheim erlebe ich völliges Unverständnis bei Gesprächen zu der  Planung auf diesem Teilstück. Und das, obwohl die Verwaltungspitze mittlerweile den Radschnellweg als Initialzündung sieht, was aber auch die Frage aufwirft, wieso das 20 Jahre alte Radverkehrkonzept immernoch nicht umgesetzt wird. Hoffen wir mal auf einen echten Wandel in der Stadtverwaltung, Gestaltungsraum gibt es genug. Aktuell halte ich die Planung für Viadukt und Brücke für den Punkt, der als erstes in ein paar Jahren wieder angefasst werden muss, wenn er wie in den Entwürfen umgesetzt wird. Es bleibt spannend…

Herstellung und Montage von Geländer Konstruktionen für die Viadukte von Brücke Löhstraße bis Ruhrbrücke im Zuge der Rad- und Gehwegtrasse Rheinische Bahn

Instandsetzung der Viadukte zwischen Löhstraße und Ruhrbrücke (Rheinischen Bahn)

  • Ich war mit dem ADAC(!) für ein Interview auf der Rheinischen Bahn unterwegs, ja,  genau der mit den gelben Autos.  Aufgrund vieler Leseranfragen plant die  Motorwelt einen Artikel zum Radschnellweg Ruhr. Neben dem RVR Projektleiter Martin Tönnes wurde ich dazu befragt, wieso ich das Projekt unterstütze, bei einem Autobahnneubau wäre eine Facebookseite mit Fotoprojekt eher undenkbar. Die Antwort auf die Frage hatte ich am Sonntag auf der Facebookseite, ein radelndes händchenhaltendes Pärchen…. Es war ein spannendes Gespräch, ich bin gespannt was im Artikel draus wird.
  • In Essen kochte in den letzten Wochen eine Diskussion zum Innovation City Eltingviertel am leider abgerissenen Reiterstellwerk hoch. In einer ersten Projektskizze im Internet war der Bahndamm „abgerissen“ worden, was aber wohl keine offizielle Planung der Stadt darstellt. An der Stelle wird man weiter ein Auge auf die Entwicklung haben müssen, die EFI, der ADFC und RUTE sind am Thema wohl dran.  Ein Weiterbau Richtung Bochum hängt wohl weiterhin an der Finanzierungsfrage, wo Herr Minister Groschek beim AGFS-Kongress eine klare Zusage zur Finanzierung gegeben hab. Die gilt es jetzt wohl noch mit Inhalt zu füllen, es bleibt also auch hier spannend.
  • In Hamm und Duisburg gibt es erste Forderungen für eine Verlängerung des Projektes. Wobei  eine Verlängerung auf der Westseite bis zur Landesgartenschau in Kamp Litfornt noch in echter Zugewinn und toller „Schlusspunkt“ für den RS1 wäre.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und bedanke mich für 1800 Facebook– und über 600 Twitterfans!

Simon Knur

Planer, Falt- und Liegeradfahrer aus dem Sauerland, wegen der Liebe und dem Job im Ruhrgebiet. Seit 2012 bei VCR und beruflich unterwegs zu den Themen Infrastruktur, Abwasser, Klimaschutz und Klimaanpassung. Blogge mit dem lokalen Schwerpunkt Essen, Radschnellweg und Radkultur.

8 Gedanken zu „Neuigkeiten zum Radschnellweg Ruhr

  • In dem Artikel heißt es:

    Den Radschnellweg (zwischen Heißen und Speldorfer Grenze zu Duisburg) versteht die Stadtverwaltung „als Initialzündung für die Stadtentwicklung“.

    Von einem Aufwachen beim Thema Radverkehr ist da keine Rede.

    Auf dieser Strecke sind fünf Schwachstellen ausgemacht, die behoben werden sollen, um das Radwegenetz für die Alltagsnutzung attraktiver zu machen.

    Können die fünf schlimmsten Schlaglochstellen sein, die man ein wenig flickt. Neue Radwege sollen gebaut sein. Wer sagt, dass das nicht 1 Meter Schutzstreifen werden? Und auch das von Bürgerradwegen die Rede ist, sollte zur Vorsicht mahnen. Bürgerradwege sind der Versuch, Radwegebau als nettes Projekt für Ehrenamtler aus den kommunalen Pflichtenkatalog auszugliedern.

    Der Radschnellweg (RS 1), stellte Verkehrsdezernent Peter Vermeulen jüngst als Reaktion auf eine verkehrsentwicklungspolitische Anfrage der Grünen im Mobilitätsausschuss fest, sei „das Rückgrat im zukünftigen städtischen Radverkehrsnetz“.

    Heißt im Ruhrgebiet: Der Radverkehr soll möglichst auf den RS 1 konzentriert werden.

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    • Simon Knur

      Du solltest dir ein wenig Schokolade kaufen. Das hebt die Stimmung und macht gute Laune. 😉 Das die autogerechte Stadt Mülheim keinen Pradigmenwechsel vornimmt ist mir auch klar. Aber viel schlimmer als bisher kann es ja kaum werden.

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  • Christoph S

    Bürgerradwege sind leider nicht nur der Versuch, Radwegebau als nettes Projekt für Ehrenamtler aus den kommunalen Pflichtenkatalog auszugliedern; sondern vor allem ein Versuch minderwertige Radwege , zu legitimieren.
    Schließlich wollen es alle so; und möchte den Ehrenamtler ja nicht auch noch mit ERA-Konformen Breiten und frostsicheren Tragschichten belasten…

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    • Simon Knur

      In Mülheim ja noch schlimmer als vergiftetes Geschenk für die Zerstörung der Straßenbahn…

      Antwort
      • Straßenbahn entsorgt, den Radfahrern den Bau der Infrastruktur übertragen, mit der man den Radverkehr kanalisieren kann. So schafft man frei Straßen … Wenn das nicht eine zielgerichtete Politik ist im Interesse gewisser Kreise

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