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Im RadGebiet läuft’s rund

Ein Gastbeitrag von Nicole Brückner-Lotsch

Verkaufsfläche, Werkstatt und Büro in einem: Das Radgeschäft von James Orpin bietet unterschiedliche Fahrradmodelle und jede Menge Equipment auf 60 Quadratmetern.

(Foto: Sebastian Mölleken)
(Foto: Sebastian Mölleken)

James Orpin ist meist in der kleinen Werkstatt seines Ladens „RadGebiet“ anzutreffen, im hinteren Teil des Verkaufsraums. Hier repariert und montiert er Fahrräder, trinkt seinen Kaffee und bastelt an der neuen Homepage seines RadGebiets im Althoffblock. Da die Lebendigkeit eines Viertels nicht zuletzt auf ihrem kleinteiligen Nutzungsmix aus Wohnen und Gewerbe beruht, hält die Spar- und Bauverein eG in diesem wie auch in anderen ihrer Quartiere kleine Gewerbelokale vor. Eines dieser Lokale vermietete die Genossenschaft im März 2012 an James Orpin, der seitdem in der ehemaligen Wäscherei in der Haenischstraße Zweiräder und Zubehör sowie schnelle Hilfe beim gefürchteten Platten und anderem Reparaturbedarf anbietet. Die Kundschaft hat seinen Fahrradladen gut angenommen – selbst wenn zu Beginn noch vereinzelt Kunden mit ihren Wäschekörben vor der Tür standen. Dass dort ein Spezialgeschäft für Radbedarf eingezogen war, sprach sich jedoch schnell herum. Fast vier Jahre später zählt der kleine Laden über 1.000 Stammkunden. Nicht nur aus Dortmund, sondern aus ganz NRW.

RadGebiet auf einen Blick:

Neben den Rädern der Top-Marken „Diamant“, „Greens“ und „Trek“ bietet James Orpin als einer von wenigen Händlern auch Bikes der in den Niederlanden gefertigten Traditionsmarke „Bavatus“ sowie ultraleichte Kinderräder der britischen Marke „Frog“ an.

Haenischstraße 2
44139 Dortmund
Telefon: 0231 33 03 91 82
www.radgebiet.de

Di-Fr 9.30 bis 13.00 Uhr
und 14.00 bis 18.30 Uhr
Sa 9.00 bis 14.00 Uhr
Mo geschlossen

Den Standort im Althoffblock hat der gebürtige Brite ganz bewusst gewählt. Seit elf Jahren lebt er im Viertel und kann sich in Dortmund keinen besseren Stadtteil zum Leben und Arbeiten vorstellen: Die Nähe zur Innenstadt und zum beliebten Kreuzviertel, die Ruhe im Althoffblock und das nette Miteinander der Menschen vor Ort zeichnen für ihn das Viertel aus. „Hier kennt jeder jeden“, sagt James Orpin. „Viele Kunden besuchen mich auch einfach für ein kleines Pläuschchen.“

(Foto: Sebastian Mölleken)
(Foto: Sebastian Mölleken)

Wie zur Bestätigung dessen betritt ein älterer Herr das RadGebiet, sie begrüßen sich, tauschen ein paar Worte aus – und schon ist der Gast wieder unterwegs. Selbst im Winter, wo es saisonbedingt etwas ruhiger zugeht, ist viel zu tun. Die nächste Kundin kommt angeradelt, die Handgriffe ihres Lenkers seien locker. Kein Problem für James Orpin, der das Rad kurzerhand in seine kleine Werkstatt trägt. Im Sommer steht er nicht selten 12 bis 14 Stunden im Laden, sechs Tage die Woche. Ob Beratung, Verkauf oder aber auch Reparatur: Das RadGebiet ist ein Ein-Mann-Betrieb. „Natürlich ist das bisweilen anstrengend“, sagt er mit leichtem Akzent und zieht die gelockerten Handgriffe fest, „aber jeden Morgen, wenn ich aus dem Bett steige, freue ich mich über meinen Beruf“.

In den Sommermonaten kann es zu zwei Wochen Wartezeit für Reparaturen kommen. „Meine Kunden sind bereit, so viel Zeit einzuplanen“, sagt er nicht ohne Stolz. Qualität spricht sich eben schnell rum. Im Winter bleibt das RadGebiet dennoch montags geschlossen. Ein wenig freie Zeit muss schließlich sein. „Nur zum Friseur komme ich trotzdem nicht, montags ist dort meist auch geschlossen“, scherzt er.

Der nächste Kunde betritt den Laden. „Ich bin frisch zugezogen“, erzählt er, „mein Kollege sagt, ich solle auf jeden Fall im RadGebiet reinschauen.“ Die Gepäckhalterung sei nicht mehr das Wahre, sagt der junge Mann. Orpin wirft einen Blick auf das Rad, verschwindet kurz im Nebenraum und kommt mit einer stabilen Halterung zurück. Passt perfekt. „Sie haben hier ja alles, was man braucht“, sagt der Radfahrer und blickt sich weiter um. Er wird wohl der nächste Stammkunde von James Orpin werden.

RadGebiet ist eine der regelmäßigen Ausleihstation für die Lastenräder von VeloCityRuhr. Der Beitrag erschien zuerst im SparBau-Magazin des Spar- und Bauvereins Dortmund. Wie veröffentlichen ihn mit freundlicher Erlaubnis des Spar- und Bauvereins Dortmund.

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