Fahrradsternfahrt: 1.350 Radfahrende fordern schnellen Bau von sicheren Wegen
Dortmund, 10.8.2024. Zahlreiche Radfahrende aus dem gesamten Bundesland waren am Samstag auf den Dortmunder Hauptverkehrsadern unterwegs, um sich mit deutlichen Forderungen nach einer beschleunigten Umsetzung des Radschnellwegs RS1 Gehör zu verschaffen.
Geschlagene zehn Minuten dauert es, bis die endlos wirkende Kolonne von Radfahrenden unterschiedlichster Altersgruppen über den Wallring am Dortmunder U vorbeigezogen ist. 1.350 Beteiligte werden von den veranstaltenden Initiativen „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ und „VeloCityRuhr“ entlang der Strecke per Handklickzähler registriert – erwartet wurden 1.000. Die Fahrraddemo auf einer über 20 Kilometer langen gemeinsamen Route durch die Stadt bildete den Höhepunkt der Fahrradsternfahrt Ruhr, nachdem über vorab veröffentlichte Treffpunkte und Routen aus allen Himmelsrichtungen zahlreiche Gruppen auf Fahrrädern die Dortmunder Innenstadt angesteuert hatten.
Forderungen nach beschleunigtem Radwegebau
Die erste Gruppe war bereits in den frühen Morgenstunden um 1:45 Uhr am Aachener Elisenbrunnen gestartet, um auf dem Rad den Weg Richtung Dortmund anzutreten. „Die Frage von gerechter Verteilung von öffentlichem Raum und dem Bau von Fahrradschnellwegen hört nicht an der Grenze des Ruhrgebiets auf“, erklärt Tim Moritz zu seinen Beweggründen, die 170 Kilometer lange Fahrradtour aus Aachen ins Leben zu rufen.
„Wir haben im Ruhrgebiet ein Netz an Bundesstraßen und Autobahnen zur exklusiven Nutzung durch Kfz, und auf der anderen Seite ein einziges Trauerspiel um den RS1“, ergänzt Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund und fordert oberste Priorität für den Weiterbau: „Der RS1 ist nicht nur für den Pendelverkehr zwischen den Städten wichtig, sondern auch für die alltägliche Mobilität der Menschen. Die Stadt und Verwaltung müssen jetzt mit Schwung in die Pedale treten, damit das Projekt nicht scheitert.“
Beteiligung aus allen Bevölkerungsschichten
Etwa zwei Stunden lang dauert die Fahrt über den Wallring, die B1 und die Hafenbrücke der OW IIIa. Die Stimmung wirkt entspannt bis ausgelassen. Sportliche Rennräder sind ebenso vertreten wie Lastenräder, Kinderräder, E-Bikes oder die orange-grauen Leihfahrräder.
„Der Ruhrpott will Fahrrad fahren“, resümiert Peter aus dem großen Echo auf die Fahrradsternfahrt. „Sobald Fahrradfahren sicher und entspannt möglich ist, tun das die Menschen auch. Der RS1 ist dafür ein wichtiges Puzzlestück, doch es kommt jetzt auf die Umsetzung an. Der RS1 darf nicht das nächste Stuttgart 21 werden!“
Bilder: Sebastian Peter
Weitere Informationen und Impressionen: https://fahrradsternfahrt.ruhr