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Es hoppelt nicht mehr: Drei Kilometer glatter Asphalt auf Hunde- und Bananenweg

Grafik: Open-Streetmap-Mitwirkende/Peter

Hunde- und Bananenweg stellen eine wichtige autofreie Verbindung zwischen Hörde und den östlichen und von dort zu den nördlichen Innenstadtrandbereichen dar. Beide verlaufen auf alten Bahntrassen: Der Hundeweg nutzt den letzte Abschnitt der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf – Dortmund Süd, auf der in Wuppertal die berühmte Nordbahntrasse verläuft. Und der Bananenweg verläuft auf der Verbindungskurve zwischen dem alten Süd- und dem alten Ostbahnhof.

Ihre Bedeutung wird weiter zunehmen, denn an ihrem Berührungspunkt im Defdahl wird künftig der Radschnellweg Ruhr verlaufen. Die alte und ungenutzte Bahnbrücke über die Deggingstraße soll als niveaufreie Verbindung von Hundeweg und RS1 dienen, so dass im Endausbau des RS1 (Optimisten schätzen ab 2060) eine ampelfreie Verbindung vom Brautschatz in Hörde zur Möllerbrücke im Kreuzviertel entsteht. Kommt dann auch noch die niveaufreie Querung der Dorstfelder Allee, dann kann man mit einer Ampel (Möllerbrücke) von Hörde an die TU und je nach weiter Planung auch bis zur Stadtgrenze Bochum fahren. Oder umgekehrt: Mit nur einer Ampel (Märkische Straße) vom Kreuzviertel an den Phönixsee.

Bisher waren die Wege mit dem Rad kaum benutzbar. Der Bananenweg war eine wassergebundene Schlamm- und Schotterpiste (WSS), beim Hundeweg gab es teils alte Pflasterungen und Asphaltreste aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Nach einigen Verzögerungen sind beide jetzt durchgängig asphaltiert. Beim Bananenweg in einer Breite von 3,5 m, beim Hundeweg sind es leider nur 2,75 m, obwohl in vielen Bereichen Platz für mehr gewesen wäre. Wegen der Konflikte mit den namensgebenden Vierbeinern, die dort ihre Herrchen und Frauchen Gassi führen, wäre etwas mehr Breite für alle Beteiligten angenehmer.

Trotz dieses Mangels ist der Ausbau ein riesiger Fortschritt für den Radverkehr in Dortmund. Wer den alten Hoppelzustand noch kennt, sollte bei der ersten Befahrung etwas Zeit mitbringen, denn der perfekte, glatte Asphalt macht große Lust auf eine Ehrenrunde.

Um die Wege ganzjährig für den Alltagsverkehr besser nutzbar zu machen, sollte als nächster Schritt für Beleuchtung gesorgt werden. Für den Hundeweg gibt es dazu schon eine Anregung einer Bürgerin, die von der Bezirksvertretung als Auftrag zur Abschätzung der Kosten an die Verwaltung gegeben weitergereicht wurde.

Am nordwestlichen Ende des Bananenwegs, wo der Weg an der Brücke über die Klönnestraße abrupt an einem Zaun endet, steht eine Verlängerung bis zur Weißenburger Straße an. Der Förderbescheid soll nach aktuellem Stand zum Jahreswechsel 2019/2020 kommen, Baubeginn wäre dann 2020. Hoffen wir, dass es diesmal wirklich klappt, denn so weit waren wir schon mal: „Verlängerung ‚Bananenradweg‘ im Bereich Stadtquartier Ost, Bau ab 2017“ teilten der Planungs- und der Baudezernent im November 2016 in Drucksache 05718-16 mit. Und in Drucksache DS4982-16-E2 aus dem gleichen Monat hieß es: „Die Realisierung der Verlängerung des „Bananenradweges“ von der Klönnestraße bis zur Weißenburger Straße liegt in den Händen des Tiefbauamtes. Die Finanzierung des Projektes ist für die Jahre 2017 und 2018 veranschlagt, so dass davon auszugehen ist, dass dieser Fuß- und Radweg im Jahr 2018 zur Verfügung steht.“

Wir haben die Stadt um Beantwortung einiger Fragen gebeten und aktualisieren diesen Artikel, sobald die Antwort vorliegt. Besonders interessiert hat uns, warum der Hundeweg nicht breiter asphaltiert wurde und ob die schreckliche Absperrung auf der Gefällestrecke des Hundewegs kurz vor der Deggingstraße wieder aufgebaut wird oder uns erspart bleibt.

Beginn des Hundewegs an der Straße Auf’m Brautschatz in Hörde. (Foto: Peter)
In der Kleingartenanlage ist der Weg breiter als früher, aber es wäre Platz für mehr. (Foto: Peter)
Einfach ungestört und ohne Kreuzungen fahren. (Foto: Peter)
Ohne zu warten unter dem Stau auf der B1 hindurch. Auch hier wäre Platz für mehr Breite. (Foto: Peter)
Wo früher hühnereigroßer Schotter und Asphaltreste aus einem längst vergangen Jahrhundert wachrüttelten, liegt jetzt glatter Asphalt. Hier hätte mehr Breite Mut zur Axt erfordert. (Foto: Peter)
Das gefährliche Gitter an der Gefällestrecke wurde (noch?) nicht wieder aufgebaut. Hier endet der Hundeweg, jenseits des Defdahls geht es dann auf dem Bananenweg weiter. (Foto: Peter)
Am Defdahl wird noch gebaut. (Foto: Peter)
Bananenweg: Oben die S4, unten einfach fahren. (Foto: Peter)
Über den Hellweg, ohne an einer Ampel zu warten. (Foto: Peter)
Schnell noch um die Kurve fliegen… (Foto: Peter)
… und wer dann das „Radweg Ende“-Schild nicht erkennt (genau, das am Pfosten mit der Mülltonne), verpasst die letzte Abfahrt… (Foto: Peter)
… und landet am Zaun auf der Brücke über die Klönnestraße. (Foto: Peter)

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.

3 Gedanken zu „Es hoppelt nicht mehr: Drei Kilometer glatter Asphalt auf Hunde- und Bananenweg

  • Bin im März über den sogenannten Bananenweg gefahren und dachte mal wieder: „typisch Dortmund“ .
    Jetzt war ich total überrascht. So breit hab ich in dieser Stadt noch nie einen Radweg gesehen. Und in welchem super zustand.
    Als Radfahrer brauche ich keine Beleuchtung und wenn Hundebesitzer ihre Tiere nicht mit 20 Meter Schleppleine laufen lassen, sind 3 Meter Wegbreite mehr als OK.
    Was ich brauche sind mehr von diesen Wegen, um besser zur Arbeit zu kommen und weniger Ausreden fürs Auto zu haben! Weniger monströse Radschnellwegeprojekte, die an Stellen liegen die ich nicht nutzen kann, sondern überall Verbesserungen und Lückenschlüsse.

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