BochumInfrastruktur

Neue Zählstellen für Radverkehr in Bochum

(Stadt Bochum) Die Stadt Bochum investiert in den Radverkehr – die Initiative „BoVelo“ ist eine Kernaktivität der Bochum Strategie. Die Idee dahinter ist, die Fahrrad-Infrastruktur so auszubauen, dass Radfahren möglichst für alle allerorts, alltäglich und angenehm möglich ist. Nur dadurch kann die Stadt langfristig vom Kfz-Verkehr entlastet werden.
An Verwaltung und Politik werden vielfältige Wünsche herangetragen: Sichere Fahrradparkmöglichkeiten, Fahrradladestationen, Radwege auf und abseits der Straßen. Die Wünsche sind nachvollziehbar und richtig – aber wie werden die geschaffenen Angebote angenommen? Um hierzu gesicherte Einschätzungen treffen zu können, werden Datengrundlagen benötigt, um nachhalten zu können, ob die Aktivitäten auch wirken.  Wie sich die Radverkehrsstärken entwickeln und wie sich die Bemühungen der Stadt um ein modernes Verkehrsmittelwahlverhalten auszahlen, konnte bisher nur durch Befragungen in Erfahrung gebracht werden, die in der Regel alle drei Jahre stattfanden. Um eine Zunahme der Fahrten per Fahrrad mindestens an einzelnen Stellen im Stadtgebiet sicher erkennen und nachweisen zu können, sind automatische Zählungen besser geeignet.
Auf der Springorumtrasse hatten testweise installierte Druckschläuche zuletzt für Aufsehen gesorgt, nun wurden Zählschleifen fest in die Fahrbahn eingebaut: auf der Springorumtrasse direkt an der Querenburger Straße und auf der Wittener Straße zwischen ZOB und Ferdinandstraße. Das Besondere bei den neuen Anlagen ist, dass ihre Daten seit dem 22. November jede Nacht an einen zentralen Server übertragen und aufbereitet werden. Die Informationen sind ab sofort unter http://data.eco-counter.com/ParcPublic/?id=6603 öffentlich einsehbar.
Wirklich aussagekräftig werden die Messwerte erst durch eine dauerhafte und langfristige Zählung. Dann sind eindeutige Aussagen zur Entwicklung des Radverkehrs über mehrere Jahre hinweg, zu Belastungsspitzen, zu Tages- und Jahresganglinien, zur Abhängigkeit des Radverkehrs vom Wetter und zu einzelnen Verkehrsereignissen (z.B. Streiks, Veranstaltungen) möglich.
Die Daten dienen letztlich dazu, weitere Entscheidungen zur Radverkehrsförderung begründen zu können und den Erfolg neuer Radfahrstreifen oder separater Geh- und Radwege zu belegen. Die Zählung auf der Springorumtrasse unterstützt die Radfahrenden und die Stadt Bochum in ihrem Bemühen um einen bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur – sowohl was die Breiten, die Oberflächen- als auch die Beleuchtungssituation angeht.
Schon jetzt zeigen die Messwerte mit ausgeprägten Spitzen am Morgen und Mittag/Nachmittag eindeutig, dass Radverkehr Alltagsverkehr ist.
Eine weitere Zählstelle für Fahrräder befindet sich seit Ende 2015 auf der Herner Straße an der Kreuzung mit der Poststraße. Gezählt werden die auf den Radfahrstreifen fahrenden Fahrräder stadtauswärts in Richtung Herne und in Richtung Bochumer Innenstadt. Anders als die neu installierten Zählstellen müssen die Werte dieser Anlage vergleichsweise aufwendig manuell ausgelesen und aufbereitet werden, bevor sie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können.

Pressemitteilung

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2 Gedanken zu „Neue Zählstellen für Radverkehr in Bochum

  • MatthiasO

    Ich finde ja auch die Auswirkungen von Wettervorhersagen ganz interessant. Z.B. war der Montag, 3.12. mit ganz furchtbarem Wetter angekündigt, letzten Endes konnte ich aber trocken zu Arbeit hin- und von dort zurück fahren. Auf der Springorumtrasse wurden an dem Tag trotz des insgesamt akzeptablen Wetters nur 451 Fahrräder gezählt – 90 weniger als am bisher schwächsten Wochentag. Genauso war das am Anfang des Jahres, als den Kindern am 3.1.2018 freigestellt wurde, zur Schule zu gehen. Auch da konnte ich vollkommen trocken und angenehm mit dem Rad pendeln.

    Insgesamt scheint mir jetzt (also Anfang des Jahres, jetzt ist ja quasi noch Sommer) häufiger von „Unwetterwarnung“ gesprochen zu werden. Das könnte man doch mal als wissenschaftliche Arbeit untersuchen: Welche Auswirkungen hat die Wortwahl der Wetteransage am Morgen auf das Mobilitätsverhalten und mit welcher Wahrscheinlichkeit hätte trotz schlimmer Vorhersage angenehm mit dem Rad gefahren werden können?

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