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Unfallkommission des Kreis Unna beteiligt Radfahrer*innen

(Kreis Unna) Zwei Tage langen saßen sie zusammen und richteten ihren Blick auf Straßen, die die Kreispolizei für 2017 als Unfallhäufungsstellen ausgemacht hatte. Das besondere Augenmerk galt dabei Unfällen mit Radfahrern. Deshalb nach 2017 zum zweiten Mal mit am Tisch der Unfallkommission: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC).

Ziel der Unfallkommission ist es, gefährliche Stellen möglichst früh zu erkennen und so zu ihrer Entschärfung beizutragen. Aktuell betrachtet wurden im April 16 Unfallstellen (Unfallkommission 2017: 19). Nicht beraten wurden Schwerter Unfälle. Dort ist die Sitzung aus organisatorischen Gründen erst für den 14. Juni terminiert.

„Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern steigt weiter an“, betont Michel Arnold. Er ist beim Kreis für die Verkehrssicherung zuständig und weiß um die oft schweren Verletzungen, die Radfahrer bei Unfällen davontragen können.

Im Rahmen der Analysen und Beratungen wurde erneut deutlich, dass der Faktor Mensch nicht unerheblichen Anteil an der Entstehung einer Unfallhäufungsstelle hat. „Manche Unfälle stehen in keinem Zusammenhang mit der Verkehrssituation oder den baulichen Gegebenheiten, sondern sind auf Fahrfehler oder das Nichtbeachten von Verkehrsregeln zurückzuführen“, erklärt Arnold.

Wenn aber Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen können, regt die Unfallkommission diese auch an: Die Palette reicht von Änderungen bei der Verkehrsregelung und -lenkung über die Verkehrsüberwachung bis hin zu baulichen Maßnahmen.

Ab diesem Jahr verkürzt ein Erlass des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung übrigens die „Reaktionszeiten“ der Unfallkommission. So sollen ausgemachte Unfallhäufungsstellen im Kreis nicht mehr jährlich, sondern quartalsweise thematisiert werden.

Außerdem wird es künftig besondere Untersuchungen von Motorradunfällen, Unfällen in Kurven und Baumunfällen geben. Die Daten dafür liefert die Bezirksregierung Arnsberg der Unfallkommission.

Unfallkommission 2018 (Tabelle: Kreis Unna)

Pressemitteilung

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Ein Gedanke zu „Unfallkommission des Kreis Unna beteiligt Radfahrer*innen

  • Philipp Nelles

    Die Pressemitteilung ist eher ein schlechter Witz, wenn man sich die Stoßrichtung des neuen Erlasses für die Unfallkommission anschaut. Seit Ende Juni 2017 steht fest, dass die anlassbezogene Unfallkommissionssitzung zeitnah, spätestens jedoch drei Monate nach der Identifikation der Unfallhäufungsstelle durchzuführen ist. Da kann ich mich doch nicht im April 2018 hinsetzen und alle Unfallhäufungsstellen aus 2017 bearbeiten (oder noch schlimmer erst im Juni 2018). Das ist weit entfernt von einer zeitnahen Bearbeitung. Auch die Regelung, das Ganze quartalsweise zu machen, ist aus meiner Sicht schon zu großzügig, weil hierbei kein Bemühen um eine zeitnahe Bearbeitung erkennbar ist.

    Für fatal halte ich es im Übrigen in einer solchen Pressemitteilung einzig und alleine auf Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern hinzuweisen. Bei der 1-Jahres-Betrachtung handelt es sich zwingend um gleichartige Unfälle. Wer das nur mit Fehlverhalten erklärt und keine Mängel in der baulichen oder verkehrsrechtlichen Gestaltung der Straße erkennt, hat aus meiner Sicht seinen Job nicht gemacht. Hier muss es unfallbegünstigende Mängel geben, die entsprechend abzustellen sind. Nicht umsonst spricht Abschnitt 5.6 des Erlasses davon, dass im Protokoll insbesondere die beschlossenen Maßnahmen aufzuführen sind. Es kann und darf also nicht sein, dass keine tauglichen Maßnahmen durch diese Expertenkommission gefunden werden.

    Und zuletzt: Die Unfallkommission regt keine Maßnahmen an, sondern sie beschließt diese zur unverzüglichen Veranlassung und schnellstmöglichen Umsetzung. Die Maßnahmen der Unfallkommission haben rechtlich eine hohe Relevanz und Umsetzungspriorität und mit diesem Selbstverständnis sollte das Ganze auch angegangen werden.

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