Fahrradbarometer in Dortmund eingeweiht
Am Freitag Vormittag wurde mit einem aufgrund der Temperaturen kurzen Pressetermin das erste Dortmunder Fahrradbarometer eingeweiht. Es zählt nach Richtungen getrennt die täglichen Radfahrer*innen, mit einer Genauigkeit von mindestens 95 %. Eine 100%-Genauigkeit ist technisch nicht möglich, erklärte Michael Magnus vom Hersteller Eco Counter, der nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Rad- und Fußverkehrszählung und in Deutschland für Radverkehrszählung ist und bereits ein Barometer auf der RS 1-Modellstrecke in Mülheim am RS 1 aufgestellt hat.
Für die Erfassung sind die Felgen der Fahrräder von Bedeutung. Wenn diese z. B. aus Carbon sind, erzeugen dies kein Induktionsfeld und das Rad wird nicht erfasst. Auch wenn zwei Fahrräder dicht beieinander fahren und die Räder gleich auf sind, erzeugt das nur ein Induktionsfeld. Das konnten wir vor Ort demonstrieren. Anderseits werden Anhänger als eigenes Rad gezählt, denn es gibt drei Induktionsimpulse, quasi so als ob das Hinterrad des einen und das Vorderrad anderen Rad parallel gefahren sind. Die Ergebnisse der Dauerzählung sind trotz einer technisch nicht vermeidbaren Ungenauigkeit weit besser als Hochrechnungen aufgrund einzelner Zählungen. Während des Termins lag die Genauigkeit bei 100 %. Roller werden nicht erfasst.
Seit dem 23. 1. lief die Anlage zuerst offen, dann versteckt unter einem Kasten im Probebetrieb. Die bisher erfassten Daten kann man online einsehen. Am Abend des Tages waren es fast 400 Radfahrer, die an dem Tag dort unterwegs waren. In den durchaus frostigen Wochen bisher sind es teilweise über 1.000 Radfahrer*innen gewesen. Man erkennt an den Zahlen, dass es eindeutig eine Strecke des Alltagsverkehres sei, so der Radfahr- und Fußgängerbeauftragte Fabian Menke. MO-FR seien es meist 700-1.000 Radfahrer*innen, am Wochenende nur ca. 100-150. Im Mai des vorletzten Jahres hatte die Stadt schon mal gezählt. Da waren es durchschnittlich 1.700 Radfahrer*innen am Tag. Den bisherigen Rekord gab es am zweiten Tag des Testbetriebes mit über 1.000 Radfahrer*innen.
Für Stadtrat Ludger Wilde hilft das Fahrradbarometer die Förderung des Radverkehrs zu evaluieren. Winfried Sagolla sieht ebenfalls den großen Vorteil darin, nun genauere Zahlen zum Radverkehr zu haben. So plant er drei bis vier weitere Zählstellen, z. B. an der Hohen Straße und dem RS 1. Diese Zählstellen sind aber noch im Planungsprozess und werden nicht alle ein Fahrradbarometer bekommen, die Daten sollen aber für alle Stellen online abrufbar sein.
Winterdienst, Fahrradbarometer. Ich überlege, ins Kreuzviertel zu ziehen und ein Studium an der TU zu beginnen, nur um dort regelmäßig fahren zu können.