Bochum erläutert der Presse die Relevanz des Fußverkehrs
Die Stadt Bochum hat eine sehr gute Entscheidung getroffen, als sie einen Nahmobilitätsbeauftragten eingestellt hat, der sich auf Beschwerdemanagement und Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren darf. Bei VeloCityRuhr sind wir davon angetan wie er die Arbeit ausfüllt (und auch ausfüllen darf). Der Stelleninhaber Matthias Olschowy versorgt zusammen mit der Pressestelle z. B. die Presse in Bochum inzwischen immer wieder mal mit Pressemeldungen zu nicht tagesaktuellen Themen, in denen Hintergründe erläutert werden. So kommen auch mal Themen zur Sprache, die nie tagesaktuell sind. In einer aktuellen Meldung erläutert er z. B. die Bedeutung des Fußverkehrs.
Im Alltag bewegen sich viele von uns täglich mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder fahren in Bussen und Bahnen zum Einkaufen, zur Arbeit, Schule oder in den Kindergarten. Diese fordernden Bewegungsformen prägen auch unser Denken und unsere Sichtweisen maßgeblich. Wir sehen uns selbst meist als Bus-, Bahn-, Auto-, Motorrad- oder Radfahrende. Dabei beginnt und endet jeder Weg zu Fuß. Selbst wenn wir im Extremfall nur den Gang von der Haustüre zum Auto und dann von der Tiefgarage bis zum Aufzug gehen, sind wir alle zunächst einmal Fußgängerinnen und Fußgänger. Wir alle benötigen also täglich nicht nur Straßen sondern auch Gehwege. Fußverkehr ist Basismobilität. Unsere Körper sind nicht dafür geschaffen, täglich mehrere Stunden zu sitzen, sondern eigentlich, um lange Strecken zu Fuß zurückzulegen. Dass wir uns heute meist anders oder gar nicht mehr bewegen, hat auch gesundheitliche Folgen: Rückenschmerzen, Haltungsschäden, Herz-Kreislaufprobleme und Übergewicht sind klassische Zivilisationskrankheiten und werden maßgeblich durch Bewegungsmangel verursacht. Wir sollten uns also viel häufiger bewegen als wir es gewohnt
sind. Es reicht schon eine halbe Stunde Radfahren am Tag, um sich fit zu halten – aber auch zu Fuß hilft jeder zurückgelegte Meter sowohl der allgemeinen Fitness als auch dem Wohlbefinden.
In der Meldung verdeutlicht die Stadt dann, dass Bochum beste Voraussetzungen hat, tägliche Besorgungen zu Fuß zu erledigen. Das dürfte den wenigsten Bochumer*innen bewusst sein. Mit einer Karte belegt die Stadt Bochum, dass von einem Großteil der Wohnorte aus mindestens eines der Bochumer Zentren gut zu Fuß erreichbar ist.
Das deprimiert mich. Nicht weil es in Bochum funktioniert, sondern weil die Stadt Dortmund es noch nicht einmal mit einem Fahrradbeauftragten auf die Kette kriegt.
Es wird doch so langsam.