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Radwegende im Nichts – Jahre bis zur Stillstandserklärung in Dortmund

In der Straße im Spähenfelde in Dortmund gibt es dieses Radwegende.

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Das dies keine adäquate Lösung ist, ist offensichtlich.  Aber alles der Reihe nach: Wenn man vom Borsigplatz aus Richtung Osten fährt, kann nach ein paar hundert Metern in die Straße Im Spähenfelde einbiegen.

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An der mit 1 markierten Stelle ist eine Benutzungspflicht ausgeschildert für den ca. 1 Meter breiten Radweg — also eher ein halber Radweg, der für blinde und sehbehinderte Menschen schlicht nicht zu erkennen ist. Eine objektive Nicht-Benutzbarkeit liegt nicht vor, sodass man der Benutzungspflicht nachkommen muss.

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Wenn man anfängt abzubiegen, kommt man nach 50 % des Bogens zu einer Ampel (2), an der man geradeaus fahren kann, wenn man darunter versteht, nach der Kreuzung noch in die gleiche Himmelsrichtung zu fahren.

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Als ortskundige*r Radfahrer*in sollte man hier auf die Fahrbahn wechseln, da hier die letzte Absenkung vor dem Ende des Radweges ist. Das mache ich seit Jahren problemlos so.

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Als Akutmaßnahme schlug ich daher am 06.10.2016 vor, die Benutzungspflicht hier enden zu lassen, um zu verdeutlichen, dass man hier auf die Fahrbahn wechseln darf. Am 17. 10. kam die Antwort, dass dies geprüft worden sei und für zu gefährlich befunden wurde für »normale« Radfahrer*innen. Die Akutmaßnahme hatte ich vorgeschlagen, weil mein eigentliches Anliegen vom 23.09.2012 — ja, 2012 — bis zum 06.10.2016 ohne inhaltliche Antwort geblieben war.

Aus meiner Sicht müsste der Fahrradverkehr am Ende des Radweges auf die Fahrbahn geführt werden, u. U. begleitet von Maßnahmen, die das  Sicherheitsgefühl der Radfahrer erhöhen (z. B. Tempo 30), so dass diese grundsätzlich bessere Führung des Radverkehrs angenommen wird. Ich hatte gefordert, dass es am Ende des Radweges eine Möglichkeit geben müsse, auf die Fahrbahn zu wechseln, damit Radfahrer*innen, die nicht auf der Holperpiste im Schritttempo (schneller darf man ja bei »Fahrrad frei« nicht fahren) fahren und das Risiko eines Platten durch Glassplitter in Höhe der Disco vermeiden wollen, die Möglichkeit haben, auf die Fahrbahn zu wechseln, auf der sie legal fahren dürfen. Dies ist mangels abgesenktem Bordstein während der Fahrt nicht möglich. (3)

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Ich hatte zudem darauf hingewiesen, dass der Fußweg zu schmal sei, um freigegeben zu werden, da er abschnittsweise gerade die Breite eines Fahrrades hat. Das Konfliktpotenzial ist also sehr hoch. Eine Verdrängung des Radverkehres in den Schutzraum der Fußgänger sehe ich kritisch, da er zu Lasten der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen geht (z. B. Kinder, Mobilitätseingeschränkte). Auch ist man aufgrund der faktischen Unübersichtlichkeit der Stelle gezwungen, Fußgänger*innen zu behindern und zu gefährden, wenn sie zur gleiche Zeit diese Strecke nutzen, für die es keine Alternativroute gibt. Ganz davon abgesehen, dass die Oberfläche in einem schlechten Zustand ist.

(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)
(Foto: Norbert Paul)

Auf meine erneute Nachfrage hin zu diesem ursprünglichen Vorschlag am 06.10.2016 bekam ich am 17.10.2016 die Auskunft:

Sicherlich ist die Situation für Fußgänger und Radfahrer unbefriedigend. Eine Verbesserung ist aber nur mit einem vollständigen Umbau der Straße Im Spähenfelde zu generieren. Hierfür stehen in absehbarer Zeit keine finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung.

Mal wieder entsteht der Eindruck, dass der Rad- und Fußverkehr in der Verwaltung trotz aller Förderungsbereitschaftsprosa die gleiche Priorität hat wie Standplätzen für die Jesus-Rettet-Schilder-Halter*innen.

Norbert Paul

Norbert Paul ist per PGP-Schlüssel erreichbar (Testphase) über die E-Mail-Adresse norbert.paul@velocityruhr.net

2 Gedanken zu „Radwegende im Nichts – Jahre bis zur Stillstandserklärung in Dortmund

  • An dem Brückengeländer gegenüber der Disko wird übrigens seit Monaten hantiert, sodass durch die Baustelleneinrichtung der Kfz-Verkehr auf nur 3 Spuren abgewickelt wird. Funktioniert meiner Ansicht nach gut, auch wenn man (als Pkw’ler, der ich an der Stelle bin) mal ein paar Sekunden hinter einem Linksabbieger warten muss. Hier wäre nach Beendigung der Maßnahme am Geländer ggf. Luft, um auf der Fahrbahn eine Kfz-Spur wegzunehmen und etwas für den Radverkehr zu tun. Und wenn auch erstmal nur bis zur Ecke Werkmeisterstraße.
    Jetzt mit der Umleitungsstrecke vom gesperrten Borsigplatz (quasi Stresstest) gerät die Fahrtrichtung Süd mit einer Spur zu bestimmten Zeiten schon an die Grenzen, aber der gesperrte Borsigplatz ist ja bei der derzeitigen Form vom BVB nicht die Regel ;)

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    • Vermutlich senkt die Baustelle die Geschwindigkeit und das sollte die Verkehrssicherheit erhöhen.

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