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#Copenhagenize – Einfache Lösungen sind die Besten… 1/2

Kopenhagen muss man erleben, es ist schwer die Stadt zu beschreiben.  Ein Unternehmen wie Copenhagenize hat den Vorteil, dass er eine ganze Stadt im Hintergrund hat, die sehr sehr viel im Alltag richtig macht. Und die Frage, was Mikael Colville-Andersen antreibt ist, dass ist  seine Auffassung einer lebenswerten Stadt.  Um seine „Life-sized-city“. Lebenswerte Städte als Maßstab,  in denen entwickelte Technik als Hilfe dient und nicht die Stadt prägt. Eine Stadt die auf die Bedürfnisse von Menschen eingeht, nicht auf die von Autos oder LKW´s. Genau das zu verstehen ist auch eine der Ideen der Master Class.

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Es geht um Lebensqualität und in einer der großartigsten Städte in Europa, die ständig neue Ideen ausprobiert, es hier besteht die Möglichkeit und die Motivation trotz knapper Kassen zu experimentieren.  Copenhagenize berichtet eigentlich nur über die Dinge, die man am besten einfach kopiert und sinnvoll weiterdenkt. Die Idee ist dabei Kopenhagen sinnvoll zu adaptieren und dabei das Fahrrad als einfaches Werkzeug im Alltag  zu begreifen um von A nach B zu kommen.  Genauso wie man im Alltag auch Staubsauger benutzt…

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Norbert machte mich auf das Zitat aufmerksam, ich kann das durchaus nachvollziehen. Es macht Spaß ihm zuzuhören und zwischendurch stellt er in einem Nebensatz einen einzelnen Punkt in Frage oder hebt ihn hervor.

Das Publikum fraß ihm aus der Hand, er wusste ganz genau, wann es lachen würde u   nd wie jede Pointe am besten abzufeuern war. offensichtlich liebt er die rolle des entertainers und agent Provocateur, aber was bezweckt er damit? Worum geht es ihm wirklich? Unser einstündiges Gespräch hatte auch keine richtige Klärung gebracht…,

(Mikael Colville-Andersen siehe auch den Artikel im Konferenz-Magazin der Velo-City-Konferenz 2013, Seiten 78-80 https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008333.pdf)

Das Zitat über Mikael Colville-Andersen trifft es, er präsentiert oft keine fertigen Lösungen, sondern regt zum selbstsständigen Denken an. Er beobachtet die Leute und die Städte, er entwirft gerne kleine und großere Lösungen. Auch die Master Class mit einem bunten Haufen an Menschen diskutierte ständig über gute und schlechte Lösungen, immer mit der Frage im Hinterkopf, wie man die Ideen nach Hause bringen kann. Lebensqualität lässt sich technisch nur schwer erzeugen, die Entwickler von Innenstadt-Malls kämpfen ständig mit der „Attraktivität bis keiner mehr kommt vor lauter „Attraktion“. Und eben das ist der Punkt, die Lacher bleiben später im Hals stecken, wenn man am Ende nach Hause fährt und erlebt und versteht was in Kopenhagen funktioniert, wie einfach es ist und wie wenig davon in Deutschland existent ist. Die Frage wurde auch mal für Oslo, Barcelona oder New York gestellt.

Die Zukunft der Mobilität findet nicht in Deutschland statt

Ein Zitat von Martin Randelhoff, Blogbetreiber von  „Zukunft  Mobilität“ und der hat ebenfalls recht. Kopenhagen modelliert seinen gesamten Verkehr neu, laut dem Vertreter der Stadt das erste Mal mit dem Fokus auf den Radverkehr. Dazu kommt das U-Bahn-System, 2020 wird kein Einwohner der Kernstadt weiter als sechs Minuten zu Fuß entfernt wohnen. In Kopenhagen ahnt man, wie eine Stadt mit deutlich weniger Autos einen Mehrwert an Lebensqualität bietet. Nicht nur weil es mehr als 600 Fahrradläden in der Stadt gibt…

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Die Politiker und Planer fahren ebenfalls in Gruppen nach Kopenhagen und kommen eben nicht in Ruhrgebiet um sich innovative Lösungen anzusehen. Solange das so bleibt, so lange hat Copenhagnize eine sehr praktische Ausgangssituation über Erfolge zu reden.

Simon Knur

Planer, Falt- und Liegeradfahrer aus dem Sauerland, wegen der Liebe und dem Job im Ruhrgebiet. Seit 2012 bei VCR und beruflich unterwegs zu den Themen Infrastruktur, Abwasser, Klimaschutz und Klimaanpassung. Blogge mit dem lokalen Schwerpunkt Essen, Radschnellweg und Radkultur.

2 Gedanken zu „#Copenhagenize – Einfache Lösungen sind die Besten… 1/2

  • hmmm, hat zwar weniger mit dem Inhalt hier zu tun, aber ich glaube ich muss dringend mal nach Kopenhagen.
    Holland ist hier und da ja schon ein „Schönerlebnis“ für Radfahrer, aber was man in letzter Zeit da alles lesen kann, das will ich gerne mal mit einen Augen sehen und eigenen Reifen erfahren.

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    • Simon Knur

      Mach das. Es ist nochmal ein Unterschied zu Holland. Und Kopenhagen muss man genauso wie Amsterdam oder Groningen selbst „erfahren“…

      Antwort

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