Richtig beleuchtet durch den Bochumer Herbst
Jetzt ist der Herbst da, und mit ihm kommen die dunklen Tage: morgens und abends, aber manchmal auch mittendrin. „Viele Bürger haben sich über den Sommer daran gewöhnt, alltags und in der Freizeit mit dem Fahrrad zu fahren: zur Arbeit, zur Schule, zur Uni, in die Stadt und in den Biergarten. Warum sollten sie jetzt damit aufhören, nur weil es dunkler wird? „Radfahren geht immer!“ Davon ist Matthias Olschowy, Nahmobilitätsbeauftragter der Stadt Bochum, überzeugt.
Radfahrer sollten jederzeit zur eigenen Sicherheit genug sehen und auch selber gesehen werden. Denn auch auf beleuchteten Strecken gehen Fahrräder ohne Licht unter. Und Kleidung mit Reflexmaterial ist erst dann gut zusehen, wenn sie möglichst direkt vom Scheinwerferlicht erfasst wird. In Kurven sowie an Einmündungen wird der Radler erst spät von Autoscheinwerfern beleuchtet. Und selbst auf den ehemaligen Bahntrassen SpringorumRadweg und Erzbahntrasse ist eine Beleuchtung sinnvoll, denn hier ist auch im Herbst und Winter viel los.
„Zum Glück gibt es mittlerweile wirklich gute Lampen für Fahrräder, sowohl mit Batteriebetrieb als auch mit – weder fühl- noch hörbaren – Nabendynamos.“ Praktisch jedes neue Trekking- und Cityrad hat einen, alle anderen Fahrräder lassen sich bequem mit Batterien – besser wären aber Akkus – beleuchtet. „Die Lampen sind einfach am Lenker und nach hinten hin beispielsweise an der Sattelstütze zu befestigen“, sagt Matthias Olschowy. Wer täglich mit dem Fahrrad pendelt, häufig und oder schnell unterwegs ist, sollte sich Lichtkegel, Leuchtkraft und Leuchtdauer der aktuellen Modelle ansehen. In Radzeitschriften gibt es regelmäßig Tests höherwertiger Lampen. Die volle Leuchtkraft der teuren Spitzenmodelle wird in der Stadt und auf befestigtem Untergrund aber kaum benötigt – hier reichen oft auch die günstigeren Exemplare.
„Wichtig ist in jedem Fall, den Scheinwerfer immer so einzustellen, dass entgegenkommende Personen nicht geblendet werden. Es nützt wenig, wenn nur gesehen wird, dass von vorne ein Leuchten kommt, durch die Blendwirkung aber nicht zu erkennen ist, wo genau es herkommt und in welche Richtung es sich wie schnell bewegt“, so Bochums Nahmobilitätsbeauftragter. Zum Schluss hat er noch einen Tipp für alle, die auch jetzt in der Dunkelheit abseits von beleuchteten Straßen spazieren gehen oder laufen: „Sie selbst sind im Lichtkegel auch sehr guter Fahrradscheinwerfer lange unsichtbar, wenn sie kein Reflexmaterial tragen.“ Für wenig Geld gibt es nicht nur Klickbänder, sondern auch Streifen, die flexibel mit Klettverschluss befestigt werden können. Diese sollten möglichst niedrig, beispielsweise auf Knöchelhöhe, angebracht werden, denn dort können Radscheinwerfer sie anleuchten. „Höher platzierte Reflexelemente werden erst deutlich später angestrahlt. Wenn überhaupt.“
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Bochum. Sie gibt die Meinung der Stadt wieder. Die Überschrift stammt von uns.
Genau so ist es!!! Ich fahre das ganze Jahr mit Licht. Die LED Scheinwerfer halten länger als ich mit dem Fahrrad fahre, obwohl ich wirklich viel fahre. Mit Nabendynamo merkt man keinen höheren Widerstand. Fußgänger sollte im dunklen irgendwas helles an der Kleidung haben.
Ein helles Weizen? Nöö, dazu oder zu irgendeinem unnützen Lametta wollen wir die Fußgänger doch nicht nötigen. (Und dass es mit dem Tagfahrlicht nix bringt – hoffentlich bekannt?!?, hat sich also auch schon erledigt.)
Jeder, der ein Fahrzeug führt, sollte sich darüber bewusst sein, dass seine Schweinwerferlichtkegel nur einen schmale Gasse nach vorn einigermaßen gut sichtbar machen. Im Zweifel muss eben mit Schrittgeschwindigkeit um die Ecke gebogen werden. Dann geht’s.
Hast du auch links und rechts LED’s an der Gabel, um bei Bedarf die Seitenbereiche auszuleuchten?
Tscha, das ist immer wieder aufs Neue so eine Theorie mit dem richtigen Einstellen des Scheinwerfers. Superkorrektes Einstellen führt gerne dazu, daß beim Durchfahren von welligen Stellen das Licht erheblich zu kurz leuchtet und man vor sich eine schwarze Wand hat. Und wenn ich auf gut ausgebauten Strecken auch in der Nacht dann mit 30km/h fahre, oder meinetwegen nur 25, habe ich nicht genug Fernsicht.
Klar, dann muss man halt langsamer fahren. Oder den Scheinwerfer eine Winzigkeit höher einstellen, was ich bei längeren Überlandstrecken auch tatsächlich tue.
Es gibt zwar Scheinwerfer mit einer externen mechanischen Leuchtweitenregulierung, aber die bekommt man nicht auf dem normalen Markt bzw. es läuft auf sehr viel Bastelei hinaus. Oder man bekommt einen Scheinwerfer ohne Zulassung (was nicht bedeuten muss, daß er deswegen gebrauchsuntauglich bzw. unsicher wäre).
Fahren bei Dunkelheit bzw. unsichtigem Wetter ist und bleibt aber nunmal etwas „Andersartiges“ und erfordert zwingend einen anderen Umgang mit den Verhältnissen, als man es bei normalsichtigem Wetter im Sommer gewohnt ist.
Wichtigstes Ziel muss stets sein: Heile Ankommen und selber nicht zu einem unnötigem* Gefährdungsrisiko für Andere werden.
(*: Manche Risiken sind systembedingt, wie z.B. das Blenden an Schrägen u.ä.)
Stichwort TFL (Tagfahrlicht) – ich hatte mal eine unschöne nächtige Begegnung auf einem Beidrichtungsradweg über Land. Der Entgegenkommende blendete massiv, komplettes Weggucken (Kopf seitlich drehen) ging nicht da ich nicht in den Graben oder das andere Rad hineinfahren wollte. Ich wurde laut, der Andere hielt und erklärte die Blendung können unmöglich von seinem Scheinwerfer stammen. Er hatte ihn sorgfältifgst einjustiert und sich dann selber das ADFC Zertifikat ausgestellt. Jedoch fuhr er einen Scheinwerfer mit TFL und das schaltete in der Dunkelheit eben nicht ab….. Die Blendung durch das TFL war erheblich! Und Einstellen kann man das eben nicht.
Und eben fällt mir ein, was ich kürzlich woanders zu adaptivem Autolicht gelesen habe. VW hat jemandem der sich beschwert hatte, mal geantwortet daß die „intelligenten“ Scheinwerfer auf linksseitig auf dem Radweg fahrende Radfahrer gar nicht reagieren würde. Die werden halt normal voll geblendet, das wäre normal und auch so vom KBA abgenommen.
Ich selber habe letztens wohl solch ein adaptives Licht vor mir gehabt. Lange blendete es, dann schaltete es auf relativ kurze Distanz doch mal weg (war wohl kein VW), aber das eben so spät, daß es für Viele bis dahin eine Gefährdung darstellt.
Fazit für mich: Im Dunkeln sollte man linksseitige Radwege noch mehr meiden, als ohnehin.
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11530/3525426