Wie deine Amazon-Bestellung die Verkehrswende in Dortmund wortwörtlich behindert
In letzter Zeit wird ja viel davon geredet, dass der ÖPNV ausgebaut werden soll, wobei meist offen bleibt, ob damit noch mehr Verkehr erzeugt werden soll, der aber zugleich möglichst den bestehenden Autoverkehr nicht beeinträchtigt, oder ob damit im Sinne einer Verkehrswende durch begleitende restriktive Maßnahmen Verkehr vom Auto verlagert werden soll oder ob das nur eine Phrase ist, die geäußert wird, weil angenommen wird, es sei opportun, dies zu sagen. Wir brauchen aber keine an der Oberfläche der Probleme kratzende Verkehrswende, sondern müssen im Sinne einer Mobilitätswende viel tiefer gehen und hinterfragen, wie wir generell leben. Ein eingängiges Beispiel liefert die Stadt Dortmund. Jahrelang wurde Verkehrserzeugung betrieben. Ansiedlung von Logistik klingt natürlich besser. Nun müssen Buslinien an der Westfalenhütte als Logistikzentrum eingestellt werden, weil Dortmund nicht nur mit der Ansiedlung verkehrsinduzierender Betriebe Verkehr erzeugt, sondern in der Bauleitplanung wohl die Abwicklung des Verkehrs nicht sachgerecht gelöst hat. Die größte Firma auf der ehemaligen Westfalenhütte ist Amazon mit seinem ersten deutschen „Inbound Crossdock Center“, einer von zwei Anlieferungszentren für Ware in Deutschland. Da der Verkehr von Amazon und seinen Nachbarn einen Busbetrieb verunmöglicht, muss der Busverkehr eingestellt werden, berichten die Nordstadtblogger. Das ist besonders absurd, da die Nutzung von ÖPNV und Rad für den Arbeitsweg bei Amazon weit überdurchschnittlich sein soll.
Westfalenhalle ≠ Westfalenhütte
Danke für den Hinweis. Ist korrigiert.