Freie Fahrt von der Bochumer Innenstadt ins Ruhrtal / RVR eröffnet Springorum-Radweg
Bochum. Eine weitere wichtige Nord-Süd-Verbindung im regionalen Radwegenetz der Metropole Ruhr ist fertig. Mit der ausgebauten Springorum-Trasse rückt das Ballungszentrum näher an das Ruhrtal. Nachdem der Regionalverband Ruhr (RVR) die Arbeiten an der Strecke fast komplett abgeschlossen hat, wird die Strecke heute (20. Oktober 2017) eröffnet. RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch testen das neue Teilstück.
Karola Geiß-Netthöfel: „Das radtouristische Wegenetz in der Metropole Ruhr wird immer dichter. Schon über 1.200 Kilometer weist das Grundgerüst im radrevier.ruhr auf. Mit der Springorumtrasse schließen wir jetzt eine wichtige Lücke zwischen dem Emscher Park Radweg und dem RuhrtalRadweg.“
Thomas Eiskirch: „Die neuen Radwege spielen nicht nur in der Freizeit, sondern immer mehr auch im Alltag eine wichtige Rolle. Die Springorumtrasse ist hierfür ein gutes Beispiel, weil sie immer mehr Schülerinnen und Schüler, aber auch Berufstätige aufs Rad bringt.“
Tunnel in zweischaliger Bauweise errichtet
Eine besondere bauliche Herausforderung des jetzt fertig gestellten dritten Bauabschnitts war die Untertunnelung der Hattinger Straße. Der alte Eisenbahntunnel wurde in den 1970er Jahren mit Bergematerial verfüllt. Deshalb musste ein neuer Durchstich geschaffen werden, damit Radfahrer und Fußgänger die viel befahrene Verkehrsader in Bochum sicher unterqueren können.
Im letzten Jahr begann der RVR mit dem Bau der rund 26 Meter langen Unterquerung. Zuerst wurden am Tunnelein- und -ausgang Bohrpfahlwände errichtet, um die Böschungen zu sichern. Das verbleibende Verfüllmaterial aus dem Bergbau zwischen Tunneldecke und Hattinger Straße musste anschließend verfestigt werden, bevor eine fünf Meter breite und vier Meter hohe Tunnelöffnung ausgebrochen und mit Spritzbeton gesichert werden konnte. Im finalen Ausbau erhielt die Unterführung eine Innenschale aus Sichtbeton. Aus Verkehrssicherungsgründen sind Stahlgeländer beidseitig der Hattinger Straße installiert worden.
Das jetzt eröffnete Teilstück des zehn Kilometer langen Radweges liegt in einem Geländeeinschnitt zwischen der Franziskusstraße und dem Neveltalweg, beidseitig umgeben von steilen Abhängen. Die drei Meter breite Trasse wurde asphaltiert und durchgehend beleuchtet.
In einigen Wegeabschnitten mussten Felswände gesichert und bestehende Stützmauern aus Naturstein bearbeitet werden. Zusätzliche Maßnahmen waren notwendig, um den Lebensraum von Amphibien und Feuersalamandern zu bewahren. Noch ausstehende Restarbeiten werden ohne Einschränkungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in den nächsten Wochen erfolgen.
Die Kosten für den Fahrradtunnel belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Der Wegebau kostet inklusive Freischnitt knapp 500.000 Euro. In einem vierten Bauabschnitt plant der RVR, den weiteren Verlauf der Strecke bis ins Ruhrtal noch zu optimieren, sobald die nötigen Fördermittel bereit stehen. Die Anbindung des Radweges nach Norden an die Kornharpener Trasse ist als fünfter Bauabschnitt bereits vorgesehen. Ein Anschluss würde dort von der Goerdtstraße nach Osten am Rande der Bahnlinie entlang über die neu zu errichtende Brücke Buselohstraße und von dort über öffentliche Straße nach Norden erfolgen.
Ein Radweg findet Anschluss ins Sauerland und ins Bergische Land
Am Ausbau-Ende in Dahlhausen knüpft der Springorum-Radweg über den R 27 an den Ruhrtalradweg von Duisburg nach Arnsberg an. Von diesem können Radfahrer einen Abstecher auf den Rundweg „Von Ruhr zur Ruhr“ über Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter und Witten machen. Mit dem Abzweig über den Tunnel Schee in Sprockhövel sind auch Touren bis nach Wuppertal, Remscheid und Solingen machbar.
Ein kurzes Video unter www.rvr.ruhr gibt Einblick in die abgeschlossene Baumaßnahme.
Hier sieht man, dass beständige Kritik irgendwann die Dinge verändert. Vor 10 Jahren hätte man mit wassergebundenen Decken gearbeitet und hier einfach Rampen mit Umlaufgschranken angelegt und eine Bedarfsampel hingesetzt, die in einem festen Umlauf drin wäre. In einer größeren Stadt östlich von Bochum wäre das heute auch noch eine denkbare Lösung.
Während in Dortmund im Vorort noch Fahrräder für einen Ortstermin mit dem Laster hingebracht werden, war in Bochum genug Eröffnungsprominenz mit dem eigenen Rad da. Und keiner scheint es wichtig zu finden, einen Fahrradhelm für das Foto aufsetzen zu müssen,
Wer da in der nächsten Zeit fährt, kann dort VCR besuchen.