Radkultur

„Fahrradsternfahrt Ruhr“: 1.000 Teilnehmende bei Fahrraddemo in Dortmund erwartet

Am kommenden Samstag demonstrieren voraussichtlich Tausend Radfahrende aus ganz NRW für eine faire Verteilung des Straßenraums, der den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden soll. Die Fahrraddemo schließt sich dieses Jahr mit dem CSD Dortmund zusammen. Die Fahrradinitiative VeloCityRuhr ruft auf zur „Fahrradsternfahrt Ruhr“. Über Zulaufrouten aus dem gesamten Ruhrgebiet und darüber hinaus kommen Radfahrende in die Dortmunder Innenstadt. Die zentrale Fahrraddemo beginnt am 16. August um 13 Uhr an der Petrikirche in der Kampstraße und verläuft über den Wallring, die B1 und die OW IIIa zum DJ Picknick im Volksgarten Mengede.

Demo für gerechte Infrastruktur und faires Miteinander Unter dem Motto „Stadt für alle – Vielfalt auf jeder Strecke“ wirbt die Fahrraddemo dafür, unterschiedliche Anforderungen an Mobilität im urbanen Raum zu berücksichtigen: „In unseren Städten leben Familien, Frauen, Junge, Alte, Unsichere, Erfahrene“, erklärt Ortrud Warnken aus dem Kreis der Veranstaltenden. „Wir alle wollen das Gleiche: Eine Stadt, in der wir uns sicher, barrierefrei und komfortabel bewegen können.“ Im Hinblick auf fehlende Fahrradinfrastruktur, gefährliche Kreuzungen und zu schmale, nicht asphaltierte oder unbeleuchtete Radwege seien die Ruhrgebietsstädte weit von einem gerechten Mobilitätsangebot entfernt. Neben einer unzureichenden Infrastruktur befürchtet die Fahrradinitiative, dass eine zunehmend angespannte gesellschaftliche Stimmung die Verkehrswende behindert: „Ich beobachte eine steigende Aggressivität zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmenden und einen von Polarisierung getriebenen Diskurs“, berichtet Marvin Weiler von VeloCityRuhr und appelliert: „Anstatt gegeneinander zu arbeiten, brauchen wir mehr Solidarität und Verständnis füreinander.“ Gemeinsame Zwischenkundgebung mit dem CSD Dortmund Erstmalig wird die Fahrradsternfahrt Ruhr in diesem Jahr für eine gemeinsame Zwischenkundgebung auf den CSD Dortmund treffen.

Tim Moritz, der für beide Demos sprechen wird, erklärt dazu: „Ich denke, dass wir als queere Community wie auch als Menschen, die unmotorisiert unterwegs sind, mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind“ und verweist auf wachsende Bedrohungen gesellschaftlicher Errungenschaften. „Wir brauchen Schutzstrategien für queeres Leben und Schutz vor Rechtsextremismus“. Die Verknüpfung beider Versammlungen soll entsprechend ein sichtbares Zeichen setzen für ein tolerantes, vielfältiges und buntes Miteinander in allen Aspekten des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Simon Knur

Planer, Falt- und Liegeradfahrer aus dem Sauerland, wegen der Liebe und dem Job im Ruhrgebiet. Seit 2012 bei VCR und beruflich unterwegs zu den Themen Infrastruktur, Abwasser, Klimaschutz und Klimaanpassung. Blogge mit dem lokalen Schwerpunkt Essen, Radschnellweg und Radkultur.

5 Gedanken zu „„Fahrradsternfahrt Ruhr“: 1.000 Teilnehmende bei Fahrraddemo in Dortmund erwartet

  • Ich würde gerne für das eigentliche Ziel auf die Straße gehen. Warum muss CSD dabei sein? Es kann doch jeder lieben wen er mag, aber bitte, das ist Privatdache. Hier wird wieder Politik gemacht. Sehr schade.

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    • Das ist eine DEMO. Diese und anderen Sternfahrten sind immer politisch. Die Demo dreht sich um Schutz von Radfahrenden als Minderheit auf der Straße.

      Reflektiere vielleicht mal, ob deine Beteiligung an dieser Forderung als Minderheit nicht identisch mit dem Schutz anderer Minderheiten in einer Demokratie ist.

      Andernfalls bist du vermutlch einfach total intolerant.

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      • Norbert Paul

        Eine Nazi-Demo ist auch politisch und noch ist das eine Minderheit.

        Ich muss ehrlicherweise auch sagen, dass sich mir die Schnittmenge auch nicht so recht erschließt, wenn man es nicht auf so eine Metaebene habt, zumal es naiv ist, zu glauben es gäbe keine radfahrenden Nazis und keine homosexuellen Radler-Umnieter. Radfahrer brauchen weniger Autoverkehr bzw. nach Ansicht des Radaktivisten-Mainstream mehr Radwege. Nicht-Heterosexuelle rechtliche Gleichstellung, Schutz vor sexuellen Übergriffen und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung. Ich habe bisher kein einziges Mal davon gehört, dass jemand einen Job nicht bekommen hat, weil er Fahrrad fährt.

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        • Simon KnurAutor des Beitrages

          Vielleicht kommst du ja noch auf den Kern meiner Aussage.

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          • Norbert Paul

            Ja, du hast Dinge gleichgesetzt, die nicht gleich sind.

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