DortmundInfrastruktur

Neuer Radweg über Hauptfriedhof Ende des Monats fertig

Baustand am 18.03. 2023 (Foto: Norbert Paul)

(Stadt Dortmund) Die Arbeiten für den neuen, verbesserten Radweg über den Hauptfriedhof befinden sich in den letzten Zügen: Vom 17. bis 27. April werden die abschließenden Asphaltierarbeiten auf der Trasse ausgeführt. In dieser Zeit können Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Strecke nicht nutzen, auch die Eingänge im Bereich des Wäldchens (Leni Rommel-Straße) und im Bereich B1 und Am Gottesacker sind von der Sperrung betroffen. Selbstverständlich dürfen Radfahrer*innen das Wegenetz des Hauptfriedhofs benutzen, um an ihr Ziel zu gelangen. […] Ab dem 28. April steht der neue Radweg dann allen zur Verfügung – pünktlich für Radtouren und Ausflüge am 1. Mai.

Die neue Trasse mit einem Querschnitt von durchgängig mindestens drei Metern bietet nach Fertigstellung z.B. eine intelligente und emissionsarme Beleuchtung („mitlaufendes Licht“, das besonders energiesparend ist und für vergleichbar geringe Lichtemissionen sorgt) und eine helle, moderne Asphaltdeckschicht, auf der es sich komfortabel rollen lässt. Am Rande von Dortmunds größter Grünanlage gelegen, erhöht der neue Radweg den bereits jetzt schon immensen Freizeit- und Erholungswert des rund 112 Hektar großen Hauptfriedhofs noch weiter. Denn: Der Hauptfriedhof ist nicht nur Ort der Trauer und des Abschieds, sondern steht als Naherholungsgebiet auch Spaziergänger*innen und Sportler*innen offen. […] Die Verlegung des Radwegs wurde aufgrund des sechsstreifigen Ausbaus der B 1 zur A 40 notwendig.

Pressemitteilung

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20 Gedanken zu „Neuer Radweg über Hauptfriedhof Ende des Monats fertig

  • Alfons Krückmann

    Ja, sehr schön.
    Um die Autobahn noch stärker erweitern zu können ‚darf‘ der Radverkehr jetzt gleich mal durch den Friedhof.
    Ein treffendes Symbol, das wieder einmal zeigt:
    Radverkehr gehört in Wälder, Wiesen, Naherholungsgebiete, Parks und – neuer Trend? – Friedhöfe.
    Hauptsache der Autoverkehr kann weiter wachsen.

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    • Norbert Paul

      Für den Radverkehr ist es nun eine deutlich schönere und ruhigere Strecke, die man auch ohne Ausbau der BAB hätte schaffen sollen. Der Großteil der Strecke liegt außerhalb des Friedhofs und da wechselt der Weg von der Seite an der BAB auf die andere Seite des Waldes an die Seite zum Friedhof.

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  • Ernst Wolfgang

    Störung der Totenruhe

    Was würde wohl geschehen, wenn das Wegenetz eines jüdischen Friedhofes zum Freizeit-Vergnügen missbraucht würde

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    • Simon Knur

      Eher nicht, ist ja kein Tunnel. Vermutlich bist du dir auch sonst nicht bewusst, welchen Freizeitwert Friedhöfe haben, oftmals sogar eine touristische Nutzung.

      Mal ganz abgesehen davon, dass dort Menschen Sport machen und mit dem Hund die Ruhe Gassi gehen.

      Zumal dein „Vergleich“ dazu hinkt, da die Konzepte religiös völlig unterscheidlich sind.

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      • Ernst Wolfgang

        Ausbeutung

        Privatleute bezahlen die Pflege der Friedhöfe und ihr feiert dort öfffentlich kostenlos partys?
        Das ist nicht nur Störung der Totenruhe sondern auch noch enteignende Ausbeutung!
        Jetzt fehlt nur noch, dass die Stadt Eintrittsgeld nimmt 🙁

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        • Friedhöfe sind vor allem gebührenfinanziert und niemand feiert da „Parties“, wenn es für Wegeverbindungen der Menschen genutzt wird.

          Dieser Vergleich ist völlig geschmacklos.

          Gräber unterliegen Nutzungsdauern, nach Ablauf und Ruhezeiten werden Grabfelder wieder genutzt und vielen Fällen werden Friedhöfe auch zu Stadtparks umgenutzt, in der Vergangenheit wurden die Flächen oftmals sogar bebaut.

          Von daher haben barrierefreie Wege durch Friedhöfe nichts mit „Störung der Totenruhe“ zu tun. Im Gegenteil, viele Menschen transportieren mit dem Radd auch bis zum Grab Dinge zu Pflege oder Pflanzen, zumal es leise ist und insbesondere dann, wenn man nicht mehr gut zu Fuß ist auch ideal in der Anreise. Viele Menschen nutzen das Rad im Alter um ihren Aktionsradius zu vergrößern.

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          • Ernst Wolfgang

            Herrlich
            künftig führen Wege für Fahrräder und Scooter auch durch deinen Garten, damit sich die geplagten

            Herrlich
            Bald führen öffentliche Wege für Fahrräder und Scooter auch durch deinen Garten, damit sich gestresste Bürger auf deiner Terrasse erholen können.
            Bürger auf deiner Terrasse erholen und der Postbote mit Ladefahrrad Briefe und Päckchen im Vorbeifahren dir zuwerfen kann.
            Grundstückszäune sind wie Friedhofsmauern nur Relikte aus der Vergangenheit (wie auch unsere Landesgrenze),
            denn du lebst auf Erbpacht (jederzeit kündbar) !

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            • Norbert Paul

              Wer hat solche Pläne? Oder ist das einfach nur Ki-Schluckauf?

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        • Norbert Paul

          Wer auch immer „ihr“ seid, wenn die Stadt Dortmund für den Ausbau der Autobahn den Radverkehr ein Stück über den Friedhof führt.

          Was hat mit dem Radfahren mit Party-machen zu tun?

          Wer wird hier auf welcher Rechtsgrundlage enteignet? Für Gräber auf städtischen Friedhöfen zahlt man eine Nutzungsgebühr, erwirbt damit aber kein Eigentum an dem Grab und kann somit auch nicht enteignet werden.
          Die Gebührensatzung:
          https://dosys01.digistadtdo.de/dosys/ortsrechtweb.nsf/70f520a9de07a861c1256b0b002d90cf/5f35a68842eb3fb5c1258921002fac5d/$FILE/Gebührensatzung%20Friedhöfe.pdf

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    • Norbert Paul

      Wer über den Friedhof geht, wird sehen, dass die gesamt Konzeption des Hauptfriedhofes davon geprägt ist, dass er auch Parkanlage ist.

      Im Jahr 1908 wurde die Gründung eines Zentralfriedhofs auf einem Gelände in „Brackel-Süd“ beschlossen. Im Jahr 1912 erfolgten weitreichende Beschlüsse zur Weiterentwicklung des Friedhofswesens. In der industriell geprägten Stadt fehlten seinerzeit Grün- und Parkanlagen als notwendige Erholungsstätten für die Bevölkerung.

      Vor diesem Hintergrund sahen die Beschlüsse vor, „Friedhöfe parkartig und landschaftlich zu bepflanzen und als Erholungsstätten für das Publikum liegen zu lassen“. Es wurden auch Mittel für die Finanzierung der Vorarbeiten für den neuen Friedhof, den Hauptfriedhof, bereitgestellt.

      https://www.nordstadtblogger.de/100-jahre-hauptfriedhof-dortmund-vom-strauchlosen-gelaende-zur-parklandschaft-jubilaeum-am-heutigen-freitag

      Die konzeptionell vorgesehenen Nutzung wird wohl kaum eine Straftat sein. Die Merkmale sind hier wohl unstrittig nicht erfüllt.

      https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__168.html

      Mir ist nicht bekannt, dass es im Judentum ein religiöses Gesetz gibt, dass im Umfeld eines Grabes kein Fahrrad gefahren werden darf. Mal ganz abgesehen davon, dass es das Judentum auch in sehr unterschiedlichen Varianten von säkular bis religiös-fundamentalistisch gibt.

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  • Dr. Alexander Türstig

    Die Grabstätte unserer Großvaters (Bergwerks-Direktor) und seines älteren Bruders (HNO-Arzt) von 1945 wird jetzt nach 80 Jahren Pflegekosten! dem öffentlichen Fahrradnetz geopfert.
    Das haben beidenicht verdient!
    https://myhr.tg/1lFZ4aRS
    Es zeigt den Verlust von Anstand und Ehrfurcht in unserer „modernen“ Gesellschaft.

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    • Norbert Paul

      Für die bereits seit 2023 fertige Verbindung wurden bestehende Wege genutzt.

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  • Dr. Türstig

    Barrierefrei …
    soll dein Friedhof sein?
    was aber, wenn du bei Dunkelheit in ein bereits ausgehobenes Grab hineinfällst, bewusstlos einschläfst und zugeschaufelt wirst?
    Vielleicht wolltest du ja nach oben, kommst jetzt aber unten an, wo du an keine Tür klopfen kannst …
    Hier brauchen einige Führung und Leitung, bevor sie einfach auf einen Friedhof fahren, um dort das zu tun, was auf ihrem Balkon nicht möglich ist, nämlich … ausgiebig an frischer Luft zu feiern, wobei das Bierglas auf einem Grabstein steht (sorry: die Flasche natürlich!)

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  • Lieber Herr Simon,
    man stelle sich vor auf dem Grab von Willy Brandt oder Helmut Schmidt würde später ein Haus gebaut (in dem dein Enkel wohnst?) das glauben Sie doch selber nicht!

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    • Simon Knur

      Besuchen sie bloß nie den Kortumpark oder den Westpark…

      Zahlreiche Friedhöfe der letzten Jahrhunderte sind zur heutigen Zeit überbaut worden. Für die A40 in Essen hat man sogar einen ganzen Friedhof planiert.

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      • Ernst Wolfgang

        Nur jüdische Friedhöfe nicht, denn die sind ewig !?

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        • Norbert Paul

          Die fromme theologische Antwort unterscheidet sich von der empirischen.

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    • Norbert Paul

      Bis ein Friedhof entwidmet wurde und die Ruhefristen rum sind, dauert es Jahrzehnte.

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  • Irrtum :
    Herr Norbert Paul, der Hauptfriedhof stört nur. Erst wird das Wegenetz freigegeben. Später werden die Gräber geschreddert (protestierende werden umgebettet). Dann wird dort versiegelnd gebaut, und nicht nur unser Familiengrab sondern auch euer Erholungsgebiet ist futsch!!
    „Wehret den Anfängen“ habt ihr alle versäumt 🙁

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    • Norbert Paul

      Danke für die sachlich fundierte Aufklärung über die alles andere als naheliegenden Zusammenhänge.

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