Öffentlichkeitsarbeit der Polizei erfährt innerpolizeiliche Kritik
Bei der Formulierung von Pressemitteilungen glänzt das Polizeipräsidium Dortmund regelmäßig nicht mit sprachlichem Feingefühl (VeloCityRuhr.Net berichtet gelegentlich. Eine Twittermeldung erfuhr nun innerpolizeilich Kritik. Das PP Dortmund schrieb:
Hochaggressiver Mann bedrohte Passanten in der Dortmunder Innenstadt – Lichtbogen des Tasers führte zur Spontanheilung Wie es dazu kam, lesen Sie hier
Die kritische Gruppe von Polizisten PolizeiGrün schreib daraufhin:
Von einem offiziellen Polizeiaccount erwarten wir eine seriöse Wortwahl und keinen schlechten, unnötigen und unterirdischen „Humor“ über die Anwendung des unmittelbaren Zwanges gegen einen Bürger. ™
Ein weiter Nutzer schreibt:
Solche PMs haben leider immer etwas von Hooligans, die mit feuchten Augen die sog. dritte Halbzeit schildern und sollte es sich im konkreten Fall um eine psychische Störung handeln, wäre „Spontanheilung“ gleich doppelt unangemessen.
Aber was zählt das schon, wenn es um das Erhaschen von Likes geht. 605 „gefällt mir“ aktuell.
Zu jeder Provokation in den s. g. Sozialen Medien gehört ja auch die Entschuldigung.
Kritische Kommentare haben wir wahrgenommen + wollten den Einsatz des „Tasers“ nie verharmlosen. Der Text sollte unterstreichen, dass allein durch die Androhung (Lichtbogen) eine Eskalation verhindert werden konnte. Es tut uns leid. Wir werden zukünftig sensibler kommunizieren.
Man könnte das einfach sachlich schreiben. Aber das ist im Runderlass „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Nordrhein-Westfalen“ nicht vorgeschrieben, aber zu den Zielen und Maßstäben gehört es, das Vertrauen in professionelle polizeiliche Aufgabenerledigung und damit das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Zu den Messgrößen der Pressearbeit gehöre Wahrheit. Für Presseauskünfte gilt, dass sich diese grundsätzlich auf die Wiedergabe des Sachverhalts zu beschränken haben. Das sollte für andere Teile der Öffentlichkeitsarbeit m. E. genauso gelten,