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Du glaubst nicht, wer die Umsetzung des Radentscheides Hamburg blockiert

In der Zeit 18/2021 ist ein interessanter Artikel erschienen. Demnach verhindert gerade der Dogmatismus der Radentscheid-Aktivisten, dass etwas passiert. Alle Planungen müssten angepasst werden und bewährte Elemente wie s. g. Fahrradweichen dürfen nun grundsätzlich nicht mehr zum Einsatz kommen.

Ihr Motto – »Sicheres Radfahren für alle« – klang vielversprechend, schnell waren 22.000 Unterschriften beisammen […]. Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen verhandelten mit der Initiative, das Ergebnis: der »Radentscheid-Kompromiss«. So konnte eine kleine Bürgerinitiative, die zu ihren besten Zeiten allenfalls 20 Engagierte zusammenbrachte, der Hamburger Radverkehrsplanung ihren Stempel aufdrücken. Unter Fachleuten sind die neuen Richtlinien umstritten, etwa das Verbot der Radfahrstreifen in Mittellage. Für deren Abschaffung hat niemand unterschrieben – in der Unterschriftensammlung der Radentscheid-Initiative wird diese Art der Verkehrsführung nicht einmal erwähnt. […] Mitarbeiter der Straßenbaubehörde sagen: Wo Platz für die geschützten Radwege ist, brauche man sie meist nicht – und wo man sie bräuchte, ist nicht genug Platz. […] Dass auf manchen Straßen für komfortable Fahrradwege kein Platz ist, kann man den Initiatoren des Radentscheids kaum vorwerfen. Dass sie den Ausbau des Radwegenetzes aufhalten, schon eher.

Nicht sehr überraschend, dass Verkehrsplanung nicht so trivial ist, wie es manche Laien gerne glauben, und dass es scheitert, wenn diese Laien sich befähigt sehen, der Verkehrsplanung erklären zu können, wie einfach doch alles ist.

Norbert Paul

Norbert Paul ist per PGP-Schlüssel erreichbar über die E-Mail-Adresse norbert.paul@velocityruhr.net

2 Gedanken zu „Du glaubst nicht, wer die Umsetzung des Radentscheides Hamburg blockiert

  • Paul Neubert

    Die Holländer legen solche Fahrradweichen aus gutem Grund nicht mehr an. Neue Infrastruktur sollte nach best practice angelegt werden und nicht den Mist von vorgestern für die nächsten zwanzig Jahre zementieren.

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    • Norbert Paul

      a) Best Practise-Sammlungen beinhalten i. d. R. Vorhaben, von denen irgendjemand behauptet, dass sie in einer bestimmten Situation eine super Lösung sein und sie schon deswegen der Nachahmung würdig sind. Nur fehlen immer (oder fast immer) harte, objektive Kriterien, mit denen man die auswählt. Mir wäre es lieber, wenn Infrastruktur nicht nach Bauchgefühl geplant wird, sondern aufrund fundierter Grundlagen.

      b) Rühmen sich die Niederländer nicht immer, dass sie super pragmatisch wären beim Radverkehr und sich nicht so wie die Deutschen sklavisch an Regelwerke halten? (Also wenn nicht diese niederländische Planungsphilosophie längst flächendeckend seid Jahrzehnten Anwendung findet in Deutschland …).

      c) Was ist denn der gute Grund?

      d) Naja, die Niederlande gibt es bei der Radinfrastruktur nicht.

      Antwort

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