DortmundVerkehrspolitik

Kidical Mass Dortmund: 1100 Teilnehmer wollen bessere Radwege [aktualisiert]

Foto: Fabian Menke

(Aufbruch Fahrrad Dortmund) Unter dem Motto „Kinder aufs Rad!“ haben über 1100 Menschen in Dortmund mit einem Fahrrad-Korso für kindersicheren Fahrradverkehr demonstriert. Sie wollen ein kinderfreundliches Dortmund und bessere Radwege.

Die „Kidical Mass“ fuhr bei strahlendem Sonnenschein am Friedensplatz los und drehte eine Runde auf dem Wall, der dazu kurzzeitig für Autos gesperrt wurde. Über die Rheinische Straße ging es zum Westpark, wo gespielt und gemalt wurde. „Wir wollen zeigen, dass Kinder eigenständig mobil sein möchten und auf ihre Bedürfnisse hinweisen“, sagt Darius Silski vom Team Aufbruch Fahrrad Dortmund, das zur Kidical Mass aufgerufen hatte, und ergänzt: „Wir haben gewusst, dass sehr viele Menschen auch so denken, aber dass gleich zur ersten Kidical Mass nach Polizeiangaben weit über tausend Menschen kommen würden, hätten wir nie gedacht. Wir sind begeistert!“

Foto: Max Kumpfer


Unter dem Motto „Kinder aufs Rad!“ setzt sich die „Kidical Mass“ laut Silski dafür ein, dass auch Kinder den öffentlichen Raum in Dortmund nutzen können. Dazu gehöre, dass es gerade für Kinder eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, gute Geh- und Radwege und sicher gestaltete Straßen brauche.
„Der Radverkehr in Dortmund braucht viel mehr Platz, und die Wege für das Fahrrad brauchen eine viel höhere Qualität.“ so Silski. „Denn Radfahren darf nicht nur etwas für Mutige sein!“ Die Infrastruktur müsse so beschaffen sein, dass sie für alle funktioniere. Für die Alltagsfahrerin und den Freizeitradler, und für besonders junge Fahrer genauso wie für besonders alte.

Foto: Max Kumpfer


„Wenn die Infrastruktur für ein zehnjähriges Kind nicht funktioniert, dann funktioniert sie nicht und muss in Ordnung gebracht werden“, ergänzt Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Ein Beispiel dafür seien schmale aufgemalte Fahrradstreifen.
Die Kidical Mass wolle bei Kindern und Erwachsenen ein Bewusstsein für eine gerechtere Verteilung des öffentlichen Raums schaffen. Auch der Rat müsse umdenken und sich klar zu einer fairen Verteilung der vorhandenen Flächen bekennen. „Um die nötige Qualitätswende umzusetzen und den Investitionsstau der vergangenen Jahre abzubauen, muss außerdem richtig Geld in die Hand genommen werden,“ fordert Fricke. „Dazu sollte ein Radverkehrsbudget von 20 € pro Einwohner und Jahr schon im kommenden Doppelhaushalt eingeplant werden.“

Im nächsten Frühjahr soll die nächste Kidical Mass stattfinden.

Foto: Fabian Menke

Unten findet Ihr ein paar tolle Fotos von Sebastian Peter, weitere Bilder gibt es hier und hier.

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.

9 Gedanken zu „Kidical Mass Dortmund: 1100 Teilnehmer wollen bessere Radwege [aktualisiert]

  • Aushärter

    Tolle Aktion, wir sind beim nächsten mal auch wieder dabei. Und ja, Radfahren in DO ist (noch?) ausschließlich was für Mutige. Hoffentlich nicht mehr all zu lange…

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  • sylvia Waligora

    Ich hoffe das mehr Rücksicht genommen wird auf Radfahrer egal ob Türen aufreißen von parkenden Autos neben dem Radfahrer Weg
    Oder das man beim Abbiegen einfach übersehen wird
    Oder gar an einer Ampel fast auf einer Motorhaube landet da man nicht beachtet wird
    Das muß aufhören !!!
    Und gerade zu liebe unserer Kids

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  • Andy Müller

    Da stellen se sich am SONNTAG mit Transparent vors Rathaus, wenn die Ratsherren mit den SUV im Wochenendhäuschen chillen.

    *lol*

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    • Die meisten Ratsherren bekommen das mit Zeitunglesen ganz gut hin. Und die Ratsfrauen sowieso. 😉

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      • Andy Müller

        Solage die Ratsherren und -frauen weiterhin ungestört mit ihrem SUV durch die Gegend stinken können und keine Konsequenzen fürchten müssen, nehmen die so eine Zeitungsmeldung maximal „zur Kenntnis“.

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    • hallo Andy,
      sag mal an, wenn Du unter der Woche vorm Rathaus demonstrierst … dann nehm ich mir frei und stell mich dazu.

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  • Diese SUV Diskussion ist hier doch unangebracht. Auf meinem Rückweg im Anschluss der tollen Veranstaltung haben mich mehr die zu kurzen Verkehrsinseln (der Fahrradanhänger passt nicht mit drauf), die Automassen in Summe und ignorante Fußgänger auf den Radwegen gestört (insbesondere Phönixsee).
    Das Problem ist nicht der einzelne SUV, sondern die Masse an Autos. Es gibt in Familien so viele unnötige Zweitautos, die die Wege verstopfen! Da sollte ein Umdenken stattfinden! Die SUV Diskussion lenkt vom eigentlichen Problem ab.

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    • Andy Müller

      Ich wollte keine SUV-Disskussio eröffnen. Sollte nur ein Beispiel für die fehlende Einsicht von Autofahrern sein. Denn der Trend geht numal zum SUV – trotz der jetzt schon zu großen Masse an Autos.

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      • Andy Müller

        Sie merken also nix. Schon gar nicht, wenn Ihr Sonntags „demonstriert“, um auch ja keinen Autofahrer zu verärgern.

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