Stadt Dortmund geht gegen herrenlose Fahrräder im öffentlichen Raum vor
(Stadt Dortmund) Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund geht verstärkt gegen herrenlose Fahrräder im öffentlichen Raum vor. „Grundsätzlich war es bislang lediglich möglich, Fahrräder aus dem öffentlichen Verkehrsraum zu entfernen, wenn quasi nur noch der Rahmen übrig war“, sagt Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des Tiefbauamtes.
Um dennoch gegen herrenlosen Fahrräder im öffentlichen Raum vorgehen zu können, hat das Tiefbauamt folgende Vorgehensweise entwickelt: Gemeldete herrenlose, nicht fahrbereite Fahrräder werden durch den Außendienst mittels eines deutlichen, orangefarbenen Aufklebers markiert. Auf diesem Aufkleber wird das Anbringungsdatum vermerkt. Danach hat der Besitzer/Eigentümer drei Wochen Zeit, das Fahrrad zu reparieren oder zu beseitigen.
Sollte in der dreiwöchigen Frist keine Reaktion erfolgen, kann von einer Eigentumsaufgabe ausgegangen werden. Das Rad wird dann aus dem öffentlichen Verkehrsraum entfernt. Sofern es sich nicht um einen Totalschaden handelt, werden die jeweiligen Fahrräder zunächst eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt z.B. versteigert.
Aktuell sind bereits ca. 70 nicht fahrbereite Fahrräder rund um den Dortmunder Hauptbahnhof mit einem entsprechenden Aufkleber versehen, so dass sie ggf. nach drei Wochen entfernt werden können. Die jeweiligen Eigentümer werden gebeten, bereits vorher zu reagieren.
Auf unsere Frage, ob die Stadt nur bei Hinweisen aus der Bevölkerung tätig werden wird oder ob auch auf Initiative der Stadt aufgegebene Räder markiert werden, hat die Stadt am 3. August geantwortet:
„1. Bei Fahrradabstellanlagen (wie Hauptbahnhof) wird die Überprüfung überwiegend auf Hinweise aus der Bevölkerung bzw. in unregelmäßigen Abständen stattfinden.
2. Wegeflächen: Sämtliche Straßen, Wege und Plätze, für die das Tiefbauamt verantwortlich ist, werden durch Verkehrssicherheitskontrolleure (VSK) regelmäßig begangen. Im Zuge dieser Begehungen sollen entsprechende Fahrräder bereits aufgenommen und markiert werden. Dies geschieht je nach Verkehrsbedeutung 1x wöchentlich bis 1x/ Halbjahr. Dies betrifft alle möglichen Fahrradabstellmöglichkeiten, Baumbügel, Fahrradständer, Schildermasten etc., im gesamten Stadtgebiet.“ /pm
Das ist ein sinnvoller erster Schritt, um Schrotträder, die teilweise seit zehn Jahren Abstellbügel oder Gehwege verstopfen, zu entfernen. Aber das Problemwort steht gleich am Anfang:
„Gemeldete herrenlose, nicht fahrbereite Fahrräder werden durch den Außendienst mittels eines deutlichen, orangefarbenen Aufklebers markiert.“
Die Stadt will also offenbar weiterhin (abgesehen von Hotspots wie dem Hauptbahnhof) erst auf Zuruf aktiv werden. In der Vergangenheit wurde das mit Personalmangel begründet, aber auch der ist heilbar. Nötig wäre eine regelmäßige Überprüfung der Bügel (und nach jahrelanger Untätigkeit auch eine zumindest einmalige Überprüfung der Fläche).
Wir fragen nach und bleiben dran.
Die Stadt hat geantwortet. Ich habe die Pressemitteilung entsprechend ergänzt. Die regelmäßige Überprüfung in der Fläche klingt interessant, mal schauen, wie das in der Praxis funktioniert. In spätestens sechs Monaten müsste eine deutliche Verbesserung erkennbar sein.
Also scheint der Fahrradbeauftragte doch über eine eigene E-Mail Adresse zu verfügen.
Wenn die Stadt Dortmund die jetzt auch noch auf ihrer Internetseite veröffentlichen würde..
Was mich beunruhigt ist, mit was für einem Mist der sich rumschlagen soll. Solche Auskünfte zu geben oder entgegen zu nehmen, ist einfachste Tätigkeit, dafür macht man ne eigene Adresse, die eine einfache Verwaltungskraft bearbeitet. Das sollte nicht, auch nicht zum delegieren, über seinen Tisch laufen.
Hat natürlich Vorteile: Ein Fahrradbeauftragter, den man mit so einem Mist zumüllt, hat keine Zeit zum Unbequemwerden.
Das ist keine persönliche Adresse sondern eine Funktionsadresse für das ganze Team, die auch eine Verwaltungskraft bearbeiten kann. Meines Wissens nach bearbeitet die vorhanden Kraft die Adresse auch. Die ist übrings nicht einfach, sondern engagiert.
Für alles eigene Adressen anzulegen, bringt nichts – da steigen hinterher nur Insider noch durch und gerade hier wird es kaum E-Mails zu geben.
Das größere Problem ist, dass es offiziell ein Radfahr- und Fußgängerbeauftragter ist und der Fußverkehr meist schon sprachlich keine Berücksichtigung findet, wenn von der Stelle die Rede ist. wie bei der E-Mail-Adresse hier z. B.
Das ist ein Detail, aber sicher nicht das größere Problem. Das besteht darin, dass die Stellenzahl zu gering ist, die Stellen in erheblichem Umfang nicht besetzt sind (auch wenn sich da Besserung abzeichnet) und darum so viele sonstige Dinge bei ihm landen, dass für die eigentliche Arbeit nicht genug Zeit ist.
Die von dir geringgeschätzten Dinge werden auch in Zukunft beim Radfahr- und Fußgängerbeauftragten landen – egal wieviele Leute bei dieser Stelle arbeiten. Und was sollen die orginären Aufgaben sein, wenn sich nicht um Radverkehr kümmern? Theoretisch natürlich auch um den Fußverkehr … Aber zu wessen Lasten soll man den denn fördern? Drunter kommt ja nichts mehr.
Den ersten geht es an den Kragen.
Wieso ist des Aufgabe des Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten? Positiv: Thema wird offensichtlich ernst genommen, denn sonst wäre die Chefin nicht für die Presse zum Bahnhof rüber gelaufen.