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Dortmund bekommt Gelder für s. g. Emissionsfreie Innenstadt

(Stadt Dortmund) Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Landesminister für Wirtschaft,Innovation, Digitalisierung und Energie, hat heute bekannt gegeben, dass die Stadt Dortmund den Wettbewerb „Emissionsfreie Innenstadt“ gewonnen hat. Dabei geht es um Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung „Investition in Wachstum und Beschäftigung“ (OP EFRE NRW). Der Stadt Dortmund hat das Land Fördermittel in Höhe von maximal 10,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Das Konzept mit Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr, mit welchem sich die Stadtverwaltung im Juni beworben hatte, hat die Jury, bestehend aus Experten für Umwelt, Mobilität und Energie, sowie das Landesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie überzeugt.

Die Einteilung der Einzelmaßnahmen in die Leitthemen City, Wall(-ring), Achsen und Quartier hat beim Fördergeber besonderen Anklang gefunden, da dies ein ganzheitliches Planungsverständnis für die vielfältigen Belange der Innenstadt zeigt. Keine andere Stadt hatte einen derart umfassend konzeptionellen Ansatz gewählt.

Ergänzt werden diese vier Leitthemen um Querschnittsmaßnahmen im Bereich Kommunikation, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Evaluation.

Unter anderem plant die Stadtverwaltung, folgende Maßnahmenschwerpunkte umzusetzen:

  • Emissionsfreier Lieferverkehr
  • Förderung der Elektromobilität und Förderung des Park&Ride
  • Mobilitätsmanagement für Beschäftigte und Besucher der City, für Kitas und Schulen
  • Nahmobilitätskonzepte mit u.a. Ausbau von Car-Sharing und Fahrradparken
  • Fahrradparken und Erweiterung des Fahrradverleihsystems mit Pedelecs
  • Durchgängiges, attraktives Radwege-Angebot auf dem Wall
  • Fußgänger- und Fahrradachsen in die City
  • Entwicklung des grünen Walls und einer grünen City
  • Schnellladung von E-Fahrzeugen und E-Taxi-Fahrzeugen am Hauptbahnhof
  • Ergänzung der Leitthemen durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Marketingstrategie zur Stärkung des ÖPNVs sowie des Rad- und Fußverkehrs

Für alle Maßnahmen gilt:

  •  Der Schwerpunkt für die Wege in die Innenstadt und innerhalb der Innenstadt liegt bei der Schaffung von Alternativen zur (verbrennungs-)motorisierten Mobilität. Es geht ausdrücklich nicht darum, den Kfz-Verkehr zu erschweren, sondern attraktive Alternativen im Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV) zu schaffen sowie den vermehrten Einsatz von E-Fahrzeugen zu fördern.
  • Es ist das Ziel, die Erreichbarkeit der City zu stärken, nicht einzuschränken. Attraktivität und Aufenthaltsqualität der City sollen durch die Maßnahmen gesteigert werden.
  • Ab Herbst 2018 müssen die Maßnahmen grundsätzlich gebaut bzw. umgesetzt werden können, da ab dann der nur dreijährige
    Realisierungszeitraum im Rahmen der Förderung läuft. Daher stehen keine Maßnahmen im Fokus, die davon abhängig sind, dass Bundes oder Landesregierung zunächst Gesetze ändern.
  • Die Maßnahmen sollen durch die Bürger und die Akteure in der Stadtgesellschaft mitgetragen werden. Sie sollen dazu beitragen, ein umwelt- und gesundheitsbewusstes Mobilitätsverhalten zu fördern. Sie sollen zudem den Anstoß geben für weitere sowohl
    infrastrukturelle als auch kommunikative Umsetzungsstrategien und die Verkehrsplanungs- sowie Mobilitätskultur nachhaltig prägen.

Planungsdezernent Ludger Wilde freut sich über die gute Nachricht aus Düsseldorf als Signal der Landesregierung in die richtige Richtung: „Mit den Fördermitteln können wir modellhafte, auch mutige Ideen umsetzen, die wir aus eigenen Mitteln nicht finanzieren könnten, und wir können gemeinsam in der Stadt richtig etwas bewirken, um die Stadtluft und die Verkehrssituation für alle zu verbessern. Gleichzeitig können wir anderen Städten, die auch unter Luftbelastungen leiden, ein gutes Vorbild sein.“

In einem nächsten Schritt werden die Ideen nun qualifiziert. Voraussichtlich Mitte 2018 kann der Förderantrag gestellt werden. Die
anschließende Realisierung der Maßnahmen erfolgt mit zusätzlichem Personal, da laufende Verfahren und die Planungsaufträge nicht unter dem großen neuen Thema leiden sollen. Die Umsetzung kann voraussichtlich formal im Herbst 2018 beginnen und wird drei Jahre dauern.

Wie in Dortmund im Thema Mobilitätsplanung gewohnt, wird die weitere Bearbeitung in enger Zusammenarbeit mit den für Mobilitätsthemen wichtigen Akteuren und der Stadtgesellschaft stattfinden. Bereits im Masterplan Mobilität 2030 wurde der begleitende Arbeitskreis gegründet. Dieser wird auch die Verträglichkeit der Maßnahmen der „Emissionsfreien Innenstadt“ mit den Zielen zur zukünftigen Mobilität prüfen, die im Masterplan Mobilität 2030 erarbeitet wurden.

Pressemitteilung

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4 Gedanken zu „Dortmund bekommt Gelder für s. g. Emissionsfreie Innenstadt

  • UiUiUi

    Man bekommt Gelder dafür, dass man vorhat etwas zu tun…
    Ich bin mal gespannt, wie das ganze Enden wird. Es sind noch ein paar Wochen, dann werde ich für mindestens zwei Jahre täglich von Dortmund Mengede über Deusen, Nordstadt, City bis zum Rombergpark fahren.
    Schon jetzt habe ich mir meinen Weg nicht nach schnell sondern nach gut zu fahren gelegt. Den Wall meide ich dabei komplett, und wird zwischen Rheinische Str. und B1 über die Möller- und Lindemannstr. überbrückt. Aber schön zu fahren ist da auch nicht.

    Warten wir mal ab, ob ich ggf in den zwei Jahren den Weg ändern kann, weil das Fahren wo anders entlang schneller und attrakiver ist.

    Dortmund und Emissionsfrei … irgendwie will das in meinem Kopf noch nicht so ganz klappen.
    Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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    • Norbert Paul

      Wenn du über Huckarde-Dorstfeld fährst, würde ich über Hahnenmühlenweg – Lange Straße – Kuithanstraße – Metzerstraße (oder sonnenstraße) – Kolmarer Straße fahren um die Möller- und Lindemannstraße zu umgehen.

      Antwort
    • MatthiasO

      Vermutlich werden vom Geld auch Studien, Untersuchungen und externe Planungen bezahlt. Die sind zumindest dann erforderlich, wenn es z.B. um die Verlagerung von Verkehr oder die Ermittlung von Verkehrsbelastungen in Spitzenzeiten (oder im Tagesverlauf) geht. Externe Planungen braucht man bei zu wenig eigenem Personal und neues Personal kostet auch erstmal. Insgesamt ist es also schon richtig, Geld zu bekommen, bevor die Schüppe in die Hand genommen wird.

      So lange dann hinten auch was rauskommt.

      Antwort
      • Norbert Paul

        Es sind externe Partner vorgesehen, zu denen erst einmal alle möglichen städtischen Töchter und Söhne gehören, die mit machen müssen. Dann noch Partner mit kommerziellem Interesse, z. B. Autohersteller. Die Stadt will wohl mit den Luxusautoherstellern Mercedes/BMW/Tesla zusammenarbeiten. Zudem soll der Masterplan Mobilität-Begleitkreis auch dieses Projekt begleiten. Vulgo: Weder VeloCityRuhr noch FUSS sind in irgendeiner weise eingebunden. Ebenso nicht eingebunden ist nach meinem Kenntnisstand die Fahrradindustrie/-handel. Es soll ein Projektbüro geben beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt. Von externen Büros weiß ich nichts.

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