#Copenhagenize – Master Class 2015 – Eine kleine Zusammenfassung…
Einige von euch hatten mich über eine kurzen Bericht über meinen Workshop in Kopenhagen gebeten. Ich hatte mich für die Master Class 2015 bei copenhagenize.eu beworben und zügig eine Zusage bekommen. Also ging es Ende Juni für mehr als eine Woche in die „Bicycle Capital Copenhagen“. Drei Tage Workshop und einige Tage Urlaub. Man gönnt sich ja sonst nix…
Der dreitägige Workshop mit 23 Teilnehmern aus 13 Ländern wurde durch das Büro „Copenhagenize“ durchgeführt, der Geschäftsführer Mikael Colville-Andersen ist verantwortlich für verschiedene Projekte zum Thema Radverkehr. Der englischsprachige Blog ist lesenswert und oft eine ganz nüchterne Analyse von verschiedenen „Fahrradthemen“ rund um die Welt. Mittlerweile findet die Analyse der fahrradfreundlichsten Großstädte, der Copenhagenize Index, weltweit Aufmerksamkeit in den Medien und immer mehr auch in der Politik. Die Philosophie der „Lifesized city“ verfolgt ähnliche Ansätze wie die „Cities for People“ des Architekten und Analytikers Jan Gehl. Wer schon einmal Zeit in Kopenhagen verbracht hat, der bekommt sehr schnell einen Eindruck davon, wie lebendig eine Stadt sein kann. Viele deutsche Städte weisen damit verglichen dann sehr schnell eine eher unterdurchschnittlich Lebensqualität auf. Wer noch nicht dort war, kann sich das häufig nur schwer vorstellen, was den Flair und die Lebensqualität dieser Stadt ausmacht. Und ja, in Kopenhagen fahren auch Autos und es gibt zugeparkte Straßen. Doch dazu demnächst mal mehr in anderen Beiträgen hier im Blog.
Diese Themen und viele Hintergründe wurden im Workshop vor Ort und in kurzen Exkursionen thematisiert. Dabei wurde deutlich herausgearbeitet, dass das Fahrrad in Kopenhagen eher ein praktischer Alltagsgegenstand ist und kaum als „Hipsterfahrzeug“ genutzt wird. Es ist einfach ein Verkehrsmittel um schnell und komfortabel von A nach B zu kommen. Laut Umfragen fahren übrigens nur ca. 6% der Kopenhagener aus Umweltschutzgründen mit dem Rad.
Vertieft wurde die Fragen nach Unfallursachen, Verhalten und Wegeführungen mit einem Programmpunkt zur „Desire Line Analysis„. Dazu kamen Voträge zur Fahrradgeschichte Kopenhagens, dem Thema Kommunikation, der Cargobikekultur und viele weitere Eckdaten zur Entwicklung der Fahrradstadt Kopenhagen. Abgerundet wurde es ganz praktisch mit internationalen Beispielen (z.B. Stuttgart, Montreal oder Oslo) in Kleingruppenarbeit. Quartiere, Kreuzungen und Plätze wurden einfach mal im „Copenhagenstyle“ umgearbeitet. Einige der Programmpunkte greife ich demnächst noch einmal in anderen Beiträgen auf, dann aber in einem direktem Zusammenhang mit lokalen Projekten hier aus der Region. Am Ende waren wir nicht nur schlauer, sondern nach drei Tagen auch um zahlreiche Freundschaften reicher, die bereits erste Gegenbesuche nach sich ziehen.
Ich werde auf Wunsch der Essener Fahrradinitiative vorrausichtlich Anfang Oktober mal ausführlicher darüber berichten, was Kopenhagen offensichtlich richtig macht und welche Eindrücke ich gesammelt habe. Ich freue mich über die Anfrage und natürlich sind Gäste willkommen. Vielleicht entfaltet sich eine tolle Diskussion was die „Grüne Hauptstadt Essen“ leisten kann sollte. Eine Stadt ist ja bekanntlich viel mehr als nur zum Fahrrad fahren gut.
Wozu genau wolltet ihr jetzt nochmal mehr wissen?
Worum es ihm geht? Um seine „Life Sized City“. Lebenswerte Städte als Maßstab, in denen Technik als Hilfe dient und nicht die Stadt bestimmt.
Der Rest folgt demnächst im Blog…
Ein kleines Zitat:
Quelle: https://anderebmv.wordpress.com/2015/12/27/fahrradfahren-in-berlin-aus-sicht-eines-daenen/comment-page-1/#comment-87
Das Propagieren des Nicht-Bauens eigener Infrastruktur wäre sicherlich weniger umsatzbringend, daher würde ich als Planungsbüro auch darauf setzen.