Radverkehr im Dortmunder Winter
Am letzten Wochenende fiel innerhalb eines Tages für Dortmunder Verhältnisse sehr viel Schnee. Nach Beobachtungen von VeloCityRuhr wurde umgehend der Winterdienst auf der Pilotstrecke (Technologiepark-Stadthaus) zum Winterdienst für den Radverkehr aufgenommen und regelmäßig durchgeführt – zumindest in den ersten Tagen.
Für mehrere Tage waren auch naheliegende Hauptstraßen auf der Fahrbahn nicht besser geräumt. Das Tiefbauamt hat gezeigt, dass es einen gleichwertigen Winterdienst für den Radverkehr und Autoverkehr organisieren kann, wenn es will und darf, und die EDG als Auftragnehmer hat gezeigt, dass sie Winterdienst für den Radverkehr erbringen kann, wenn sie beauftragt wird.
Gegen Ende der Woche waren alle Fahrbahnen auf Hauptstraßen gut geräumt, auf der Pilotstrecke gab es jedoch weiterhin vereiste Schneeschichten an vielen Stellen.
Der Rest der Radinfrastruktur war gestern am Sonntag weitestgehend unter einer Schicht vereistem Schnee verschwunden oder nur grob geräumt. Fahrbahnaffine Radfahrer*innen konnten gestern auf geräumten Fahrbahnen problemlos von einem Stadtteil in den anderen kommen. Radentscheider mussten allen Mut zusammen nehmen, denn der Autoverkehr lief auf diesen Straßen wie gewohnt, nur schränkten Schneeberge die verfügbare Fahrbahnbreite ein. In Nebenstraßen und auf selbstständigen Wegen konnte man mal gut mal nur schlecht auf der Schneedecke fahren. Heute kam Regen hinzu, sodass die Situation sich in den verschlechtern wird.
Wir wollten von der Stadt wissen, wie sie das Ergebnis im ersten Härtetest des Pilotwinterdienst beurteilt und ob es Optimierungspotenzial aus Sicht der Stadtverwaltung gibt. Die Anfrage ist bisher unbeantwortet geblieben. Wir wollten auch wissen, ob es parallel zu den Infos der DSW21 zum wetterbedingt eingeschränkten ÖPNV-Angebot auf der Stadtwebseite Infos dazu gibt, an welchen Stellen inzwischen geräumte Fahrbahnen oder Radwege ein sicheres Fortkommen mit dem Rad ermöglichen.
Es braucht das Geld, um bei der EDG ein flächendeckendes Winter-Netz des Radverkehrs zu bestellen. Die Expertise zur Definition des Netzes ist im Tiefbauamt vorhanden und Rückhalt für eine schnelle Erarbeitung bei der Amtsleitung sicherlich gegeben. Der zuständige Dezernent Arnulf Rybicki könnte sich beim politischen Trendthema Radverkehr profilieren. Nun sind aber vor allem die drei entscheidenden Parteien am Zug, die ja inzwischen eigenen Bekundungen nach alle mehr für den Radverkehr tun wollen.
Richtig problematisch war und ist die Situation für den Fußverkehr. Hier gibt es in Dortmund zur Zeit kein funktionierendes Konzept.