Gedanken zur VeloCityRuhr II: Lastenfahrräder in der Metropole.
Alle Welt redet zurzeit vom dem Großstadttrend „Lastenfahrräder“. Es gibt Händler, Initiativen, Messen und Nutzer, die in den Zeitungen und Berichten bemüht werden. An Rhein und Ruhr sind diese Räder aber noch nicht so alltäglich im Stadtbild aufzufinden, wie in Kopenhagen oder den Niederlanden. Wir haben uns mal auf die Suche begeben.
Die Frage ist dabei immer, wer wie die Räder nutzt, im Januar stellt der WDR (Beitrag in der Mediathek vom 21.01.2014) bereits die die Caritas in Dortmund vor, die klassische Pedelecs als Dienstfahrräder im Stadtverkehr nutzt. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und bieten im Ballungsraum ökonomische und ökologische Vorteile.
Schaut man in den Städten wie Essen genauer hin, dann findet man bereits Lastenräder. Über die Händlersuche des VCD lassen sich auch im Ruhrgebiet Lastenfahrradhändler entdecken. Neulich konnte ich sogar ein Modell bei einer der großen Fahrradketten entdecken.
Andere Modelle sind als „historisches“ dekoratives Element in der Umgebung versteckt oder wieder neu im Dienst. Entweder als Lieferfahrzeug, oder als Werbeträger, im Regelfall eine Kombination beider Funktionen. Selbst Einkaufszentren nutzen sie im Eingangsbereich als Schmuck und Präsentationsfläche, genauso wie ein Essener Parkhaus.
Andere Anbieter und Dienstleister der Region sind bereits weiter. In Düsseldorf im Rahmen einer Kampagne „Ich ersetze ein Auto“ wird der Alltagstest noch erprobt, aber bei den Essener Kurieren und bei „Emmas Enkel“ sind bereits moderne dänische Lastenfahrräder im Einsatz, die der interessierte Kunde sich in Dorsten bei „Punta Velo“ auch näher ansehen kann.
Im Ruhrgebiet und in Düsseldorf nutzte ein Anbieter aus dem benachbarten Ausland gezielt Lastenräder um für die Geschäftseröffnungen zu werben. Eines der Räder wurde sogar an die Neukunden verlost.
In Dortmund hat ein andere cleverer Geschäftsmann ebenfalls das Rad als Werbefläche entdeckt. Wie man auf dem Bild erkennt, scheint auch der gute Wetterschutz eine Rolle zu spielen.
Kleine Fahrradhersteller wie die „F&A Manufaktur“ in Dortmund greifen das „neue alte“ Thema als Geschäftsfeld auf, und finden Kunden, die für die autoverstopften Innenstädte Lösungen suchen. Jüngstes Projekt ist ein Lieferfahrrad für den Gastronomiebetrieb Chill“R um Cocktails und frische Burger dirket zum Kunden zu liefern, direkt und ohne Zeitverlust bei der Parkplatzsuche. Jeder von uns kennt die lauwarme Pizza auf die man schlagartig keinen Hunger mehr hat.
Die Liste lässt sich gerade in Dortmund noch Verlängern mit dem „Roten Panther“ und RUDOLF die bei VeloCityRuhr und der Velokitchen Dortmund zum Leben erweckt wurden. Gelegentlich gibt es weitere Sichtungen von Lastenrädern, die nicht so leicht zuzuordnen sind.
In Essen kann man immer wieder ein privates Lastenrad entdecken, dass vermutlich als Elterntaxi im Dienst ist. Angesichts der steigenden Anzahl an Schulwegunfällen durch Elterntaxis keine schlechte Idee.
Auch im Hinblick auf den Parkdruck in vielen Essener Stadtteilen eine günstige Alternative, wenn man so ein Rad unterstellen kann. Im Großraum Ruhrgebiet sind garantiert weitere Lastenräder unterwegs, in Recklinghausen gab es schon Sichtungen, genauso wie in Bochum. Wer ein Rad entdeckt, darf uns gerne Bilder auf unserer Facebookseite schicken.Vor ein paar Jahren noch kaum denkbar, heute noch Exoten im Straßenverkehr und morgen vielleicht Alltag. Neugierige Fragen und interessante Gespräche sind einem als Lastenradfahrer sicher. In New York ist es ein Trend auf Hochzeitsphotos eines der lokalen Leihräder im Bild zu haben, auf Zollverein wurde sogar schon ein Brautpaar mit Lastenrad gesichtet… 😉
Stau haben wir im Radbereich nur bei der Infrastruktur. Es bewegt sich doch was in der Metropole….
Wir reihen den Beitrag hier wieder gerne in die Blogparade der Gothaer Versicherung zum Thema Mobilität ein. http://gothaer2know.de/blogparade-mobilitaet/
Pingback: Gothaer2Know | Blogparade: Gibt es überhaupt noch Mobilität?
Sehr schöner Artikel! Wir haben auch noch sehr kurzfristig an der Blog-Parade teilgenommen (http://blog.tgi-partner.de/teilnahme-an-der-blogparade-gibt-es-ueberhaupt-noch-mobilitaet/), haben dabei aber auch noch das Thema behandelt, dass man auch im Bereich der Finanzierung gewissermaßen mobil bleiben sollte. Ich fänds sehr cool, wenn du das Thema bei dir noch aufnehmen würdest, denn wann kriegt man schon mal so verschiedene Meinungen zu etwas, was normalerweise gar nicht öffentlich „beredet“ wird. 🙂
Pingback: Der April 2014 in der VeloCityRuhr im Überblick | VeloCityRuhr
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