Geld für Freizeitverkehr aus Arnsberg
(Bezirksregierung Arnsberg) Ein dichtes, gut genutztes Radwegenetz führt durch den Regierungsbezirk Arnsberg und das östliche Ruhrgebiet. Einheimische und Touristen radeln abseits des Straßenverkehrs durch die Natur an interessanten Sehenswürdigkeiten und Industriedenkmälern vorbei. In den vergangenen Jahren wurde das Wegenetz kontinuierlich ausgebaut. Den Ausbau führt der Regionalverband Ruhr (RVR) mit Hilfe von Landesmitteln in Bochum und Dortmund auch in 2018 weiter fort.
Regierungspräsident Hans-Josef Vogel hat am Mittwoch drei Förderbescheide in Höhe von mehr als 4 Millionen Euro an die RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel übergeben. Demnach fließen 1.070.592 Euro in eine bessere und breitere Streckenführung des Ruhrtalradwegs in Bochum-Stiepel im Bereich Alte Fähre bis Klosterbrücke. Zudem wird in Bochum mit 1.240.000 Euro die radtouristische Infrastruktur auf dem Emscher Park Radweg verbessert. Zwischen Bochum-Hordel und Bochum-Gerthe wird der Weg auf 3 bis 3,5 m verbreitert und auf einer Länge von 10 km asphaltiert. In Dortmund wird mit 1.863.070,63 Euro der erste Bauabschnitt des Gartenstadt-Radwegs gefördert. Die Trasse auf einer ehemaligen Güterzugstrecke führt vom beliebten Phoenix-See bis zur Anbindung Paderborner Straße. Hierbei wird auf dem 3,9 km langen Abschnitt ein ca. 4 m breiter Radweg entstehen. Die Maßnahmen bestehen im Wesentlichen aus dem Entfernen von Vegetation auf der stillgelegten Trasse, Herrichten der Strecke, Aufbau einer Asphaltschicht, Aufstellen von Sitzgelegenheiten sowie Sicherungsmaßnahmen an Brücken.
Die Metropole Ruhr soll als Radreiseregion in 2018 unter der neuen Dachmarke RAD.REVIER.RUHR vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.v. zertifiziert werden. Die jetzt geförderten Ausbaumaßnahmen tragen zur Attraktivitätssteigerung der Radregion bei. Schon jetzt gehört der Ruhrtalradweg von Winterberg bis Duisburg zu den drei beliebtesten Radfernwegen in ganz Deutschland.
Sehr gut!
Beim Ruhrtalradweg ist „Alte Fähre bis Kosterbrücke“ gemeint.
Sowohl der Ruhrtalradweg als auch der Emscher Park Radweg (künftig wohl nur noch „Route der Industriekultur“ genannt) werden in Teilen auch intensiv vom Alltagsverkehr genutzt. Der Ruhrtalradweg stellt auf dem Abschnitt die direkteste und gleichzeitig höhenmetermäßig am wenigsten anspruchsvollste Verbindung zwischen Hattingen und Witten dar, wird aber auch als Verbindung durch das Ruhrtal in den Bochumer Osten genutzt.
Beim EPR soll auch der Abschnitt der Lothringentrasse zwischen Sheffieldring und Harpener Heide asphaltiert werden. Der Teil zählt offiziell gar nicht mehr zum EPR, ist aber die logische Verbindung künftig zum RS1 und schon jetzt zur Springorumtrasse. Auch hier wird sehr viel im Alltagsverkehr gefahren, weil die Alternative fast vollständig aus viel befahrenen Hauptstraßen bestünde.
Auf jeden Fall wird hier nicht nur eine für den Tourismus interessante Infrastruktur geschaffen sondern auch echte Mehrwerte für den Alltagsverkehr per Fahrrad erzielt.
Alte Bahntrassen sind dem Ansatz und hier auch der Förderkulisse erst einmal Freizeitinvestitionen.
Auch den GRW werden die Leute für Alltagswege nutzen. Zwischen Körne + Gartenstadt und Hörde wird das außerhalb der Gassizeiten und mitten in der Nacht die beste Strecke sein. Die Alternativen sind mit Brücken über die B1 oder mit langen Wartezeiten an Ampeln und führen entlang von Hauptverkehrsstraßen.
„Alte Bahntrassen sind dem Ansatz und hier auch der Förderkulisse erst einmal Freizeitinvestitionen.“
Ja, leider. Also: Leider sind Ansatz und Blickwinkel häufig alleine der Tourismus. Bisher ist dabei der Alltagsverkehr zu häufig noch unbeachtet geblieben. Das ändert sich ja aktuell – für die Förderkulisse muss dann aber doch wieder vornehmlich auf den Tourismus abgestellt werden. Das passt noch nicht so richtig zusammen. Klar gibt es auch ehemalige Bahntrassen oder Routen, die tatsächlich nur einen reinen Freizeitwert haben (z.B. ParkBandWest in Bochum) – das sind aber doch eher seltene Ausnahmen.
Hier in Hattingen glaubt die Politik bisher auch noch immer nicht, dass die Bahntrasse Hattingen-Sprockhövel-Wuppertal einen Alltagsnutzen haben könnte und dementsprechend ausgebaut werden sollte. Das ist vielleicht auch ein Ergebnis des Ausbaus als Freizeitweg. Alles eine Frage der Kommunikation.
Der Ruhrtalradweg ist auf dem Abschnitt tatsächlich auch eine Pendlerstrecke. Weiter am Kemnader See gibt’s dann zumindest abends über die Beleuchtung der Inliner-Bahn (mit der besseren Oberfläche) auch abschnittsweise etwas Licht. Hätte vielleicht auch auch Potential, das noch weiter zu bewerben. In den kommenden Jahren steht ja auch eine Vollsperrung der wichtigsten parallelen KFZ-Verbindung (Wittener Str unter der A43) im Raum…
Weiß man, ob’s mit der Baumaßnahme „schon“ in 2018 losgehen soll und wann man fertig sein möchte?
Das steht noch nicht 100%ig fest. Die Fördermittel werden jetzt auch für die Naturschutzuntersuchungen benutzt. Frühestens also Anfang 2019.
Letzte Mitteilung dazu in den Bochumer Gremien:
https://session.bochum.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=7066077&search=1
Website des RVR dazu:
http://www.metropoleruhr.de/index.php?id=25645
Wow. Da bleibt einem ja die Spucke weg.