2. Teil der Änderungen des Dortmunder Nacht-ÖPNV-Angebotes im Oktober
In Dortmund wurde letztes Jahr das ÖPNV-Angebot nach Mitternacht ein wenig ausgebaut. VeloCityRuhr.Net hatte die damit verbundene PR in zwei Artikeln als einziges Medium kritisch hinterfragt und so offengelegt, dass sich hinter „DoNight“ nur geringfügige Angebotsausweitungen verbergen. Trotzdem schreibt die Stadt Dortmund zu diesen – als solche gar nicht kritisierten – geringfügigen Angebotsverbesserungen in einer aktuellen Pressemitteilung weiterhin:
Bereits seit dem Start von „DOnight“ Mitte August 2024 fahren die meisten Stadtbahnlinien täglich eine Stunde länger. Der Betrieb der Linien U41, U42, U43, U44, U45 und U46 wurde entsprechend ausgeweitet. Statt bis etwa Mitternacht sind die Bahnen seither bis etwa 1 Uhr unterwegs.
Interessanter sind die Ausführungen dazu, wie das Angebot angenommen wird:
Mit dem zusätzlichen Angebot auf der Schiene ging ferner eine stärkere Anbindung des Hauptbahnhofes und damit eine verbesserte Vernetzung mit dem Regional- und Fernverkehr einher. Wie Erhebungen von DSW21 zeigen, wird „DOnight“ von den Fahrgästen gut angenommen: In der Woche ist zwischen 0 und 1 Uhr nachts in den verschiedenen Stadtbahn-Linien ein Fahrgast-Aufkommen im mittleren zweistelligen Bereich zu beobachten (durchschnittlich). Am Wochenende sind die Fahrgastzahlen entsprechend höher und liegen mitunter im hohen zweistelligen oder sogar dreistelligen Bereich.
Besonders gut lassen sich die positiven Effekte auf die nächtliche Mobilität im Vor-Corona-Vergleich veranschaulichen. Ein Beispiel dazu: 2019 waren in einer Wochenend-Nacht durchschnittlich 35 Fahrgäste in den NE5 und NE6 in Richtung Hörde unterwegs – in der Zeitspanne zwischen 0 und 1 Uhr. Heute sind es etwa 150 Fahrgäste, die die länger fahrende U41 im vergleichbaren Zeitraum in Richtung Hörde nutzen.
An der Stelle bleibt aber die Frage ungestellt, ob es sich um zeitlich verschobene Fahrten oder ersetze Wege zu Fuß bzw. mit dem Rad oder zusätzliche Wege handelt. Dann wäre alles andere als sicher, ob das klimapolitisch sinnvoll ist. Dadurch, dass ja heute fast alles als Kilmaschutz verkauft wird, kommt man nicht drum herum, diesen Maßstab anzulegen, sobald das passiert und ÖPNV-Ausbau in Dortmund wird ja als Beitrag hierzu verkauft. So auch in der Pressemitteilung:
„DOnight“ ist Teil des mit der Stadt Dortmund abgestimmten Maßnahmen-Pakets „Dortmund mobil“. Dazu gehören Projekte, die den öffentlichen Nahverkehr weiter stärken. Damit unterstützen Stadt und DSW21 die Verkehrswende und leisten einen Beitrag zur Reduktion von Luftschadstoffen und CO2-Emissionen.
Ein Erfolg ist das erst wirklich, wenn Fahrten mit dem Kfz dadurch ersetzt werden und der zusätzliche Energieverbrauch durch mehr Fahrten geringer ist als der für die Kfz-Fahrten. Gleiches gilt für andere Emissionen und anderen Ressourcen-Verbrauch entsprechend.
In der Pressemitteilung wird auch der nächste Umbauschritt des nächtlichen ÖPNV-Angebotes angekündigt:
Ab dem Fahrplanwechsel am 27. Oktober fährt die U47 zusätzlich in den Abendstunden. Sie ersetzt damit die täglichen Fahrten der NachtExpress-Linien NE4 und NE13. Aus diesem Grund passt DSW21 auch Linien unter anderem in Aplerbeck, Huckarde und Westerfilde an, um Anschlüsse von der Stadtbahn zum Busverkehr sicherzustellen.
Die Linie U47 war bei der Einführung von „DOnight“ vor einem Jahr zunächst bewusst ausgespart worden, denn dafür war zunächst eine aufwändige Neuplanung der Verkehre an dieser Stelle notwendig. Diese setzt DSW21 nun zum besagten Fahrplanwechsel im Oktober um.
Die NE-Fahrten auf den Linien NE9 (Reinoldikirche – Lütgendortmund), NE20 (Scharnhorst – Aplerbeck) und NE24 (Aplerbeck – Lichtendorf) werden dabei durch die Fahrten auf entsprechenden Tageslinien ersetzt.
An den Wochenenden fahren ab ca. 1 Uhr die NachtExpress-Buslinien wie gewohnt ab Reinoldikirche. Die verlängerten Angebote der Stadtbahn sind dem Rat bereits grundsätzlich bekannt. Er muss den Neuerungen allerdings noch mit der Aktualisierung des Nahverkehrsplans der Stadt Dortmund zustimmen. Vorgesehen ist dies für die Sitzung am 9. Oktober.
Klingt nach einem Ende des täglichen Nachtexpress-Netzes. Damit läuft die Entwicklung – positiver Weise – in Dortmund meinem subjektiven Eindruck mach anders als in vielen anderen Städten, wo zunehmend ein minimales Nachtbus-Angebot als Abendangebot angeboten wird. Beschlossen werden soll das im Rat am 9. Oktober. Die Ratsvorlagen sind aber noch nicht veröffentlicht. Somit kann noch nichts zu den Details gesagt werden.