In Dortmund bejubelt man Autoverkehr bei der Eröffnung des 1. Bauabschnitts des Hoesch-Hafenbahnwegs
Heute wurde der 1. Bauabschnitt des Hoesch-Hafenbahnweges als Nebeneffekt der Neueröffnung der Brücke Am Remberg eröffnet. Die Ruhr Nachrichten berichten in Ihrer morgigen Ausgabe:
Als die ersten Fahrzeuge tatsächlich fuhren, gab es in den Autos ungläubige Gesichter, sich vor Freude ballende Fäuste und ein kleines Hupkonzert. Die Gäste der Eröffnungsfeier standen Spalier.
Vermutlich gibt es demnächst Beschwerden über den Verkehr …
Aber auch für die Stadt Dortmund ist das berichtenswert. Sie veröffentlicht sogar ein Pressefoto zur Bejubelung von Autoverkehr: „Das erste Auto nutzte unmittelbar nach der Freigabe die neue Verkehrsverbindung und bekam vor Ort Applaus.“.
Auch auf der Webseite steht nicht die Eröffnung des Hoesch-Hafenbahn-Weges im Vordergrund. Überschrift ist hier „Schluss mit Lücke: Hier rollt das erste Auto über Dortmunds neue Brücke„. Die Stadt weiß weiter zu berichten:
„Ab jetzt haben wir hier eine moderne Brücke, auf die wir uns Jahrzehnte verlassen können. Und sie erfüllt die heutigen Anforderungen: Anders als auf der alten Brücke haben jetzt alle ihren eigenen, sicheren Bereich – ob mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß“, sagt Baudezernent Arnulf Rybicki.
Bei dem sicheren eigenen Bereich für den Radverkehr handelt es sich um einen Gehweg – Radfahrer frei, der jetzt für Jahrzehnte eine schlechte Situation bedeutet – VeloCityRuhr.Net berichtete. Im Beitrag heißt es weiter, es gäbe „kombinierte Geh-Radwege mit einer Breite von jeweils 3 Metern“. Das ist straßenverkehrsrechtlich falsch. Dass hier keine Benutzungspflicht besteht, kann man vermutlich einem von mir geschätzten und engagierten Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde Dortmund verdanken.
Auch in der Pressemitteilung wird der Baudezernent so zitiert. Hier folgt:
„Und auch unterhalb des Neubaus sieht es anders aus als früher. Radfahrerinnen und Radfahrer können den fertig gestellten Abschnitt des Hoesch-Hafenbahn-Radwegs entlang radeln“, so der Baudezernent weiter.
Es ist kein Radweg, weswegen auf den Namen Gartenstadtradweg ja verzichtet wurde. Im weiteren Verlauf wird der Weg zu einem „Rad- und Wanderweg“, als ob es sich um eine Freizeiteinrichtung handelt. Bei dem Marketing für den s. g. emissionsfreien Verkehr seitens der Stadtverwaltung Dortmund ist noch Luft nach oben. Dafür wurde ja sogar eine eigene Stelle geschaffen. Was macht die eigentlich? Ein Bericht folgt.