Vorsitzender des Deutschen Richterbundes fordert weniger Bußgeldverfahren wegen Tempoverstößen
In einem Interview im Spiegel kritisiert Jens Gnisa, der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, dass die Gesellschaft emotionaler und moralisierender wird und dass sich das negativ auf die Justiz auswirkt. Was er damit meint, zeigt sich an seinen eigene Ansichten.
SPIEGEL: Was schlagen Sie vor?
Gnisa: Die Zahl von Bußgeldverfahren wegen Tempoverstößen deutlich zu reduzieren. Wenn Bußgelder nicht mehr den Kommunen zugutekämen, sondern an gemeinnützige Organisationen gehen müssten, würde es Blitzer nur noch geben, wo man sie braucht, und nicht mehr dort, wo vor allem die Kasse klingelt.
Je notwendiger die Überwachung, desto höher die Einnahmen – das wäre auch dann der Zusammenhang. Aber wenn die Emotionen von den Stammtischparolen geprägt sind …