Bochum gewinnt trotz schlechter Note Preis beim Fahrradklima-Test des ADFC
(Stadt Bochum) Die Anstrengungen der vergangenen Jahre machen sich bemerkbar: Bochum hat beim Fahrradklima-Test 2016 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sehr gut abgeschnitten: In der Kategorie „Aufholer“ der Städte hat Bochum den 1. Preis gewonnen [mit einer Gesamtnote von 4,06]. Mehr als 120.000 Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland haben bei der Umfrage des ADFC mitgemacht. Am Freitag (19. Mai) fand die Preisverleihung in Berlin statt. Die Urkunden überreichten Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und Ulrich Syberg, Vorsitzender des ADFC.
Der Fahrradklima-Test wird vom BMVI aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert. Durchgeführt wird der Test alle zwei Jahre und mittlerweile bundesweit zum siebten Mal. Insgesamt 27 Fragen zum Radfahren wurden gestellt. Dabei ging es auch um eine ganz subjektive Bewertung, wie sich das Radfahren in der Stadt anfühlt: Fühlen sich die Radfahrer sicher? Erleben sie viele Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern? Wie beurteilen sie die Arbeiten der Stadt? „Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Sie ist Bestätigung dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger anerkennen, dass wir uns auf den Weg gemacht haben. Sie ist aber gleichzeitig auch Ansporn für die nächsten Jahre, nicht nachzulassen und weiter den Freizeit- und besonders den Alltagsradverkehr zu stärken.“ Susanne Düwel, kommissarische Leiterin des Tiefbauamtes, die in Berlin den Preis entgegennahm, ist ebenfalls begeistert: „Es ist der absolute Hammer, dass wir der beste Aufholer der größten Städte sind.“
In den letzten Jahren hat sich in Bochum viel getan in Sachen Fahrradfreundlichkeit. Die Infrastruktur ist mit neuen und verbesserten Radwegen, Radstationen und optimierter Verkehrsführung ausgestattet. Zum Beispiel glänzen Werner Hellweg und Bessemer Straße mit verbreitertem Radfahrstreifen. Knotenpunkte wie die Universitätsstraße und die Oskar-Hoffmann-Straße sind ebenfalls fürs entspannte Radfahren umgebaut; auch alte Bahntrassen sind in Bochum mit Rädern befahrbar. Eine städtische Rad-AG kümmert sich laufend um die Verbesserung der Verkehrssicherheit, leistet Aufklärungsarbeit gegen das Parken auf Radwegen und über tote Winkel. Dies trägt ebenso zu niedrigeren Unfallzahlen bei. Das öffentliche Fahrradverleihsystem „metropolradruhr“ gehört in Bochum zu den Spitzenreitern bei den Ausleihzahlen. Auch der Fahrradtourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Stadt Bochum ist seit dem 25. August 2016 offizielles Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte in NRW (AGFS), denn auch beim Thema Stadtplanung spielt der Radverkehr eine wichtige Rolle. Thomas Eiskirch: „Beim Thema Radverkehr hat bei uns ein Wechsel in den Köpfen stattgefunden. Wenn wir in Bochum etwas planen, fragen wir uns nicht erst hinterher, wie wir die Räder unterkriegen, sondern der Radverkehr ist von Anfang an gleichwertiger und integraler Bestandteil bei der Planung.“ […]
Das ist verdient. Bochum hat immer noch viel zu tun aber sie haben in den letzten Jahren wirklich einiges auf den Weg gebracht. Im Kopf sind sie da deutlich weiter als Essen wo man noch nicht mal den Wert des RS1 erkannt hat.
Michael