Sachstand zur Erneuerung der Dortmunder Stadtbahnflotte
Aktuell ist es ruhig geworden hinsichtlich der Auswirkungen der Insolvenz des Herstellers HeiterBlick auf die Erneuerung der Hochflur-Stadtbahnflotte in Dortmund. Seit dem 1. Juli 2025 befindet sich die Firma in einem Insolvenzverfahren. Zur Erinnerung: Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat DSW21 im Jahr 2018 die HeiterBlick GmbH aus Leipzig mit der wagenbaulichen Produktion und Lieferung von 24 Stadtbahnwagen zuzüglich zwei Optionsfahrzeugen sowie der Modernisierung von 64 Bestandsfahrzeugen beauftragt. Im Gegenzug wurden bereits 10 alte Fahrzeuge, die ursprünglich in Bonn fuhren und in Dortmund auf der U42 unterwegs waren, ausgemustert. Mindestens ein Wagen davon dient nun der Feuerwehr Dortmund zu Übungszwecken. Im weiteren Verlauf des Projektes hat DSW21 bei Heiterblick weitere acht Neufahrzeuge bestellt, um z. B. die Taktverdichtung zwischen Hörde und Nordstadt umsetzen zu können. Der Auftrag umfasst somit aktuell 98 Fahrzeuge und soll bis mindestens 2031 laufen.
Ende Juli waren 24 Neufahrzeuge in Dortmund. Für jeden Fahrzeugtyp muss eine Typprüfung durchlaufen werden und dauert normalerweise im Schnitt neun bis zwölf Monate. Danach können weitere Neufahrzeuge schneller und einfacher in Betrieb genommen werden. Sowohl für die modernisieren Sechsachser als auch die modernisierten Achtachser muss ein eigenes Verfahren durchlaufen werden. Mit dem inzwischen in Dortmund befindlichen Achtachser 348 wird es zur Zeit durchlaufen. Priorität hat für DSW 21 zur Zeit, eine Lösung zu finden für die Fertigstellung der Neubaufahrzeuge.
Der Hochflur-Fuhrpark von DSW21 besteht aktuell aus 88 Bahnen. Eine Pressesprecherin bestätigte gegenüber VeloCityRuhr.Net Ende Juli, dass neben dem Fahrzeug in der Typprüfung weitere acht Fahrzeuge nicht einsatzbereit sind. Insgesamt fünf Bahnen standen derzeit wegen z. T. größerer Unfallschäden in der Werkstatt, drei aufgrund der Modernisierung bzw. weil DSW 21 länger auf Ersatzteile warten müssen. Ende des Jahres 2025 sollen wieder 81 einsatzbereiten Fahrzeugen und damit zwei mehr zur Verfügung stehen.
Das Modernisierungsprojekt ist seitens DSW21 zurückgestellt. Eine Wiederaufnahme des Modernisierungsprojektes könnte fortgeführt werden, wenn mit Hilfe von Investoren der Fortbestand der HeiterBlick GmbH langfristig gesichert werden kann. Sicherheitshalber wird eine Verlängerung der Nutzungsdauer der aktuellen Bestandsfahrzeuge vorbereitet. Das bedeutet etwa die Bevorratung von Ersatzeilen und die mittelfristige Planung von Hauptuntersuchungen.
Unabhängig davon ist die sich ankündigende Erneuerung der Mittelflurflotte für die Ost-West-Strecke. Auch in diesem Zusammenhang könnte eine Erhöhung der Gesamtzahl der Fahrzeuge erforderlich werden. Je nach Betriebskonzeptes auf der Ost-West-Strecke nach der Verlängerung auf der Westfalenhütte könnte ein zusätzlicher Kurs erforderlich werden. Eine Entscheidung zum Betriebskonzept steht laut DSW 21 aber noch aus.