DB Fernverkehr erzeugt Chaos bei Kundenkonten und schiebt Fahrgästen Schuld in die Schuhe
Treue Kunden von DB Fernverkehr, dem Betreiber der Seite bahn.de haben ein Kundenkonto, dessen Benutzername einst frei gewählt wurde. In diesem Jahr wird das umgestellt auf Login mit E-Mail-Adressen als Benutzername. Wenn bei euch diese Umstellung ansteht, solltet ihr den ersten Login nicht vor wichtigen Reisen unternehmen.
Nach dem ersten Login mit der E-Mail-Adresse als Benutzername (was problemlos ging) wird offensichtlich im Hintergrund ein neues Konto generiert und es besteht kein Zugang mehr zu den Daten wie bisher gebuchten Fahrkarten. Ein Registrierungsformular wurde dabei nicht aufgerufen. Nebenbei erfolgte auch noch eine Neuanmeldung beim BahnBonus-Programm. Einfach so von Geisterhand. Die Punkte-Daten wurden aber übertragen. Immerhin.
Nach mehreren Wochen E-Mail-Kontakt und einer Weiterleitungsorgie bei der Hotline (Lösungsvorschlag: Löschen Sie Ihr Konto!) ist im konkreten Fall das Problem nicht gelöst, nicht mal ein Ansprechpartner gefunden, dessen technisches Verständnis ausreicht, das Problem zu verstehen.
In einer der Antwort-E-Mails gibt die Bahn nun wenigstens zu, dass es da ein Problem gibt:
In diesem Zusammenhang kommt es gelegentlich vor, dass Kunden unbeabsichtigt ein zweites Kundenkonto mit derselben E-Mailadresse anlegen, anstatt ihren bisherigen Benutzernamen im ursprünglichen Kundenkonto entsprechend zu aktualisieren.
Und wenn der Kundendienst der Bahn ein Problem als grundsätzlich bekannt bezeichnet, weiß der erfahrene Bahnkunde: Das Problem muss massiv sein. Wäre ja auch erstaunlich, wenn bei DB Fernverkehr irgendetwas zuverlässig funktioniert.
Eine Auskunft nach DSGVO wurde zeitnah bearbeitet, enthielt aber weder die Fahrkarten, noch die zugehörigen Rechnungen, die man u. U. ja nochmal braucht. Und die Fahrkarten für die Zukunft sollen ja auch noch genutzt werden. Für ein Buchung konnte im DB-Navigator die Buchungsnummer eingegeben werden die in der E-Mail stand, dass der Zug gänzlich ausfällt.
Seid ihr auch betroffen? Berichtet gerne in den Kommentaren.
Da die Bahn ein bundeseigenes Unternehmen ist dürfen sich alle Verantwortlichen unter dem Schutzschirm des Gesetzgebers tummeln und sind dort vor allen Konsequenzen gut geschützt.
Ja, das Problem hatte ich auch schon. Während der Zugfahrt (!) war ich plötzlich im DB Navigator ausgeloggt. Einloggen mit dem bisherigen Benutzernamen ging nicht mehr. Es wurde nach der Mail-Adresse gefragt und ein neues Kundenkonto erstellt. Das gebuchte Ticket konnte dann nicht mehr abgerufen werden. Zum Glück konnte ich nach einiger Suche noch die an die Buchungsbestätigung angehängte PDF-Datei mit dem Ticket finden und bei der Kontrolle vorzeigen.