Neue Finanzierungsidee von DB Fernverkehr: Restwertgutscheine schwerer einlösbar
In der Natur der Sache liegt es, dass bei Wertgutscheinen Restwerte übrig bleiben. Bisher war es – zumindest bei gleichem Gültigkeitszeitraum – kein Problem bei DB Gutscheinen einen teilweise schon genutzten Gutschein und einen noch nicht genutzten Gutschein (oder bei Bedarf auch mehreren) zu kombinieren und einen Restwertgutschein zu erhalten. Das entspricht: Erst den einen aufbrauchen und den Rest vom bisher ungenutzten Gutschein nehmen. Das war übersichtlich und alltagskompatibel. So sieht es am Ende des Buchungsprozesses auch noch aus:

Erst wurden zwei Restwertgutscheine 3W***** über 0,53 € und NC***** über 14,49 € eingegeben, was für den Fahrkartenwert von 22,49 € nicht reichte. Es wurde der Gutschein 6V***** hinzugenommen und ein neuer Gutschein über 42,53 € angekündigt – so wie es bisher war.
Die Überraschung kommt dann nach der Buchung:

Es sind nun drei Restwertgutscheine im Blick zu behalten über 0,53 €, 14,49 € und 27,51 €.
Von dem neuen Restwertgutschein konnte dann eine weitere Fahrkarte gebucht werden für 20,98 €, sodass ein Restwertgutschein von 6,53 € übrig bleibt. 0,53 €, 14,49 € und 6,53 € statt zusammen 21,55 €.
Ein Ticket unter 0,53 € dürfte es nicht heben. Mit 6,53 € bekommt man immerhin ein Fahrrad-Ticket für NRW oder NI, so man diese denn braucht. Dann hat man einen Restwertgutschein von 0,03 € oder noch einen für 0,53 €. Für 14,49 € gibt es mit viel Glück sogar ein Fernverkehrsticket. Spätestens dann geht es weiter mit dem nächsten Gutschein und es entsteht der nächste Restwertgutschein.
Man kann diese Restwertgutscheine nun vermutlich nur los werden, wenn man in der Summe unter dem Fahrkartenwert bleibt und mit einem anderen Zahlungsmittel den Rest bezahlt. Das ist aber unschön, wenn man noch einen weiteren Gutschein hat, DB Fernverkehr also das Geld schon vor der Buchung bekommen hat, diese Vorauszahlung nach 5 Jahren aber ganz einbehält. Das könnte für eher selten fahrenden Reise zu einem Verfall der Guthaben führen.
Wenn so pro Gutschein 0,50 € verfallen, ist das 1 % des Wertes zusätzlich zu dem zinslosen Vorschluss womöglich über Jahre. Zur Lösung der Finanzprobleme trägt das aber sicherlich nichts bei., zur Verärgerung der Kunden aber schon.
Auf eine Bitte um Stellungnahme hat die DB über Wochen nicht reagiert.
Ergänzung 11.07.2025:
Bei der Eingabe der Gutscheine werden die absteigend sortiert. Ich bin mir nicht sicher, meine aber, dass das früher nicht so war.

Und weiterhin wird wie früher ein Restwertgutschein in Aussicht gestellt:

Nun habe ich vier Restwertgutscheine: 0,53 €, 14,49 € und 6,53 € und 21,52 € statt zusammen 43,07 €.
Es ist ein Ticket für Hin- und Rückfahrt. Eine Strecke kostet 7,49 €. Ich hätte natürlich dafür den 14,49 € Gutschein nehmen können, würde nur die Beträge bei zwei Gutscheinen ändern. Oder 0,53 € + 6,53 € = 7,06 € + Abbuchung von 0,47 €. Bei Fahrgastrechten nimmt die Bahn für sich in Anspruch, dass man Beträge unter 4 € nicht bekommt … 😉