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Dortmund: Wo normale Autos als E-Bikes gelten

Am Wochenende findet in Dortmund eine große kommerzielle Werbeveranstaltung für E-Bikes in Dortmund satt. Unter E-Bikes fallen dabei auch der E-Golf und der Golf GTE. Letzteres ist ein Plug-in-Hybrid, den VW mit sportlich-elegantem Auftritt, also der Eignung zum Rasen, bewirbt.

(Screenshot volkswagen.de)

Die beiden Autos stellt nämlich der Dortmunder Autohändler Hülpert dort aus, berichteten die Ruhr Nachrichten am 28. März. Wenn man das weiß und bedenkt, dass E-Mobilität ein Lieblingsthema des OB ist, dann hinterlassen die Äußerungen des OB Sierau bei einem Radverkehrsanteil unter 10 % nicht völlige Ratlosigkeit:

„Das E-Bike ist ein wichtiger Teil unserer Mobilitätsstrategie. Das Festival soll auch Impulse für die Weiterentwicklung der E-Mobilität in der Stadt geben“ sagt Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Dortmund soll das Kopenhagen Westfalens werden, was die Elektromobilität angeht.“ Dort seien etwa 30 Prozent der Menschen mit E-Bikes unterwegs.

Seit Sierau OB ist, hat er nichts zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs auf den Weg gebracht, sich hingegen sogar zuerst gegen den RS 1 positioniert (sich prinzipiell gegen Radwege auszusprechen, traut sich heute eigentlich kein OB mehr) und erst auf eine andere Linie umgeschwenkt, als es nicht mehr anders ging. Damit erreicht man garantiert keinen Radverkehrsanteil wie in Kopenhagen. Das werden die Radfahrer*innen sicherlich wieder im Herbst bestätigen.

Norbert Paul

Norbert Paul ist per PGP-Schlüssel erreichbar (Testphase) über die E-Mail-Adresse norbert.paul@velocityruhr.net

4 Gedanken zu „Dortmund: Wo normale Autos als E-Bikes gelten

  • Mahlzeit,

    die Aussage vom OB Sierau war ein Witz oder?
    Dortmund das Kopenhagen Westfalens? Der Mann ist doch wenn dann nur mal zur Schau auf ganz auserwählten Wegen unterwegs, oder?
    Und ich glaube noch immer nicht, dass in absehbarer Zukunft Dortmund wirklich zu einer fahrradfreundlichen Stadt wird.

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    • Norbert Paul

      Dortmund das Kopenhagen Westfalens? Der Mann ist doch wenn dann nur mal zur Schau auf ganz auserwählten Wegen unterwegs, oder?

      Das ist ja das schlimme: Der fährt selber viel im Alltag mit dem Rad, z. B. zur Arbeit.

      Antwort
      • Alltagsradler

        Der Mann fährt vermutlich nicht jeden Tag und vermutlich auch nicht allzuweit. Er fährt aber im Bewustsein eines Verwaltungschefs, der alles richtig macht. Also auch den Radverkehr!

        Ob „Plugin Hybrid“ Autos auf einer E-Bike Messe etwas zu suchen haben?
        Der Veranstalter der Messe ist lt. Webseite, im Bereich Sport- Event-Marketing unterwegs.
        Ein sportlicher Golf GTE Hybrid, der den umweltbewußten „Trailrunner“ zu seinen Events bringt, paßt da genau hin..

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        • Norbert Paul

          Über die Kilometer-Leistung ist nichts bekannt, sein Arbeitsweg führt aber über eine Dortmunder Einfalls(los)straßen und da habe ich ihn selbst schon an einem nicht so schönen Tag gesehen.

          Was sagt das eigentlich aus, dass die einzige erfolgreiche (nach Besucherzahlen) Radveranstaltung in Dortmund eine rein kommerzielle Angelegenheit ist, für die bestimmt wieder wichtige Radachsen in der City blockiert werden? Und was sagt das über die Stadt aus, wenn dass für die Stadt die zentrale Maßnahme zur Radverkehrsförderung ist? Und fragt überhaupt jemand die Teilnehmer*innen, wo sie das Pedelec nutzen wollen? Die Stände von Tourismusregionen dürften in der Hinsicht ein wichtigen Hinwies geben.

          So, genug der kritischen Fragen, die eigentlich Parteien stellen müssen, die den Radverkehr fördern wollen, oder die Lokalpresse.

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