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E-Bike-Festival: Zweiter Platz für das Team Aufbruch Fahrrad, Doppelsieg für Nils Holub

Last Leeze & Laktat vor
Aufbruch Fahrrad Dortmund (Mara , Angelika, Max, Lukas ) und VeloKitchen.

Die ausgefeilte Taktik des Teams Aufbruch Fahrrad Dortmund hat sich bewährt: Erst Schwäche vortäuschen, und dann das Feld von hinten aufrollen. Erinnert ein wenig an den Verlauf von Aufbruch Fahrrad in Dortmund, meinst Du nicht auch, Sven? Fast hätte es für den Sieg in der Staffel beim E-Bike-Festival in Dortmund gereicht, wäre da nicht das Team Last Leeze Laktat aus Münster mit Nils Holub, Kirsten Haberer (Wuppertal), Simon Chrobak und Jens Kürsten gewesen, das sich mit uneinholbarem Vorsprung den ersten Platz gesichert hat.

An Münster führt eben in Sachen Fahrrad immer noch kein Weg vorbei –  auch wenn es beim Fahrradklimatest vom Sockel gestoßen wurde. Oder sich selbst gestoßen hat.

In der Einzelwertung „einspurer elektrisch“ siegte Hecho Hahne vor Michael Todtberg und Christof Weber.

Und Nils hat nicht nur mit dem Team die Staffel die gewonnen, sondern auch in der Einzelwertung „einspurer muskelbetrieben“ den ersten Platz (vor Philipp Todtberg und Simon Chrobak) belegt.

In der Einzelwertung wird die erste Runde unbeladen gefahren. Nils (rechts) nimmt Simon in die Zange. (Foto: Peter)

In einem Exklusivinterview mit velocityruhr.net hat uns der Sieger des Tages sein Erfolgsrezept verraten.

Hallo Nils, herzlichen Glückwunsch zum Doppelsieg! Schämst Du Dich eigentlich nicht, dass Du dem Team Aufbruch Fahrrad den ersten Platz gestohlen hast?

Naja, das hat dann nicht überwogen, da ist dann doch das Ego größer als die Überzeugung!

Im Grunde bist Du ja auch heimliches Aufbruch-Fahrrad-Team, Du sammelst ja auch. Was war Deine erfolgreichste Sammelaktion bisher?

Das war vor dem Saalbau in Witten mit einem gemischten Team aus Dortmund. Es gab eine dreistellige Unterschriftenzahl beim Familientrödelmarkt. Hat sehr viel Spaß gemacht, weil fast jeder unterschrieben hat und außerdem schönes Wetter war. Neunzig Minuten lang hat kein einziger Nein gesagt!

Du hast ja die Staffel und die Einspurer-Muskel-Wertung gewonnen. Kannst Du kurz erklären, wie so ein Rennen abläuft?

Gefahren wird auf einen abgesperrten Rundkurs mit einer Länge von ca. 400 Metern, der in jedem Rennen in der Einzelwertung zweimal zu absolvieren ist, das erste Mal unbeladen und beim zweiten Mal mit einer vorgegebenen Ladung. Gestartet wird in Gruppen zu vier Personen, wobei jeweils die beiden Schnellsten in die nächste Runde kommen. Außerdem gibt es die Staffel. Dazu braucht es ein Team von vier Personen und ein Lastenfahrrad. Im Team heißt es dann, gemeinsam Transportaufgaben zu lösen. 

Was ist Dein Erfolgsezept? Du hast super beschleunigt und warst gleich nach dem Start der Erste, war das entscheidend?

Ich glaube, tatsächlich am meisten bringt das Beladen, weil man da am meisten Zeit gewinnen kann. Auch wenn man jetzt nicht unbedingt der Schnellste ist. Es bringt schon viel, wenn man auf der richtigen Seite absteigt. Dadurch kann man schon viel mehr Zeit rausholen als durch das eine oder andere Gramm an Muskelmasse.

Und das Material? Du hast ein sehr leichtes Rad, sagst Du kurz was dazu?

Ich hab jetzt ein Bullit hier gefahren, das ich mir auch selber aufgebaut habe, aber ich bin auch schon mal verschiedene andere Lastenräder bei Rennen gefahren.

Lastenrad ist ein gutes Stichwort. Wenn Du nicht in Münster studierst, bist Du in Witten, und dort machst Du mit Raphael in einen Infoabend zu Lastenrädern?

Genau, wir veranstalten zusammen mit einigen anderen aus Witten einen Infoabend zur Lastenradförderung des Landes, die auch für Witten gilt. Wir möchten dafür werben, dass es noch mehr Lastenräder in Witten und Umgebung gibt und wir möchten, dass die Leute darüber informiert werden, dass sie fürs Lastenrad Geld vom Staat bekommen.

Das heißt, Ihr erklärt dort zum einen, wie Lastenräder funktionieren und zum anderen sprecht Ihr über die Förderung des Landes für Lastenräder mit Elektroantrieb, die es seit Oktober 2018 gibt?

Genau. Die Förderung lohnt sich. 1000 €, das ist gar nicht so wenig! 

Gibt es auch die Möglichkeit zum Testfahren?

Raphael und ich, die das hauptsächlich machen werden, kommen voraussichtlich selbst mit Lastenrädern. Mit denen können dann auch Testfahrten gemacht werden. Vielleicht bringen wir auch noch als Alternative einen Anhänger mit.

Und wann und wo geht es los?

Am 29. April ab 20 Uhr in der Wiesenstraße 26 in Witten. Weitere Infos gibt es unter lastenrad.witten@mail.de.

Vielen Dank für das Gespräch!

In der zweiten Runde der Einzelwertung müssen Lasten transportiert werden. (Foto: Peter)
Ergebnis: Nils Holub vor Philipp Todtberg und Simon Chrobak (Foto: Peter)
Bei der Staffel müssen verschiedene Aufgaben gelöst werden (im Bild: Max). Dabei sind Lasten… (Foto: Peter)
… aller Art zu transportieren… (Foto: Peter)
.. hier Mara mit Lukas. (Foto: Peter)
Aber wer lastenradeln will, muss auch Autoreifen rollen können (Hintergrund). Klar, oder? (Foto: Peter)
Fernsehteams aus aller Welt zeigten großes Interesse an den Siegern. (Foto: Peter)
Kleinigkeiten wie Aufbruch-Fahrrad-Banner und Zubehör kann man natürlich auch ohne Lastenrad transportieren (Foto: Peter)
Alles im grünen Bereich. (Foto: Peter)
Nur die Fahrrad-Streifchen sind wieder mal viel zu schmal. (Foto: Peter)

Peter Fricke

Peter aus Dortmund schreibt mit der Absicht, auch von jenseits der Stadtgrenzen zu berichten. Interessiert sich für Infrastruktur und die Frage, wie man des Rad als Verkehrsmittel für die große Mehrheit attraktiv machen kann. Ist leider nicht in der Lage, mit Falschparkern auf Radverkehrsanlagen gelassen umzugehen. Per E-Mail erreichbar unter peter.fricke, dann folgt das übliche Zeichen für E-Mails, und dann velocityruhr.net.

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