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Pförtnerampel verbessert innerstädtischen Verkehrsfluss

(Kanton Basel-Stadt) […]Kann der Verkehr Richtung Stadt mit längeren Rotphasen an Lichtsignalanlagen so gelenkt werden, dass er flüssiger vorankommt? Und gelingt es so auch, den unvermeidbaren Stau aus den Wohngebieten zu verlagern? Antworten auf diese Fragen sollte ein Pilotversuch an der Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse liefern, der seit Ende Oktober 2017 läuft: Während der Morgen- und Feierabendstunden ist die Grünphase der Lichtsignalanlage kürzer, so dass der Verkehr in kleineren „Portionen“ Richtung Voltaplatz weiterrollt. Nun liegen die Ergebnisse des Pilotversuchs vor. Sie zeigen: Dosieranlagen können einen Beitrag zur Verkehrslenkung leisten. Die Wirksamkeit einer Verkehrslenkung ausschliesslich auf dem Kantonsgebiet ist allerdings beschränkt.

Mit der Dosierung an der Pilotanlage ist es gelungen, den Stau grösstenteils aus dem Wohngebiet in ein weniger sensibles Gebiet zu verlegen. Kleinere Rückstaus gab es zeitweise aber nach wie vor. Dies deshalb, weil aufgrund der ÖV-Priorisierung für die Elsässerstrasse teilweise sehr kurze Grünzeiten möglich sind. Insgesamt wurde die durchschnittliche Wartezeit am Voltaplatz leicht kürzer, sie bleibt aber mit einer halben Minute immer noch vergleichsweise lang. Bei normalem Verkehrsaufkommen hat sich die Fahrzeit des dosierten Verkehrs praktisch nicht verändert. An einzelnen Spitzentagen mit sehr hohem Verkehrsaufkommen benötigten die Fahrzeuge von der Elsässerstrasse in Richtung Dreirosenbrücke mit der Dosierung aber länger. Es zeigte sich, dass die Verkehrsteilnehmenden aus Frankreich während der längeren Rotphasen häufiger die Route über die Schlachthofstrasse wählen, um in die Stadt zu gelangen. Dadurch sinkt die Verkehrsmenge in der Elsässerstrasse leicht. Am Knoten Voltaplatz kommen die Verkehrsmengen allerdings wieder zusammen, weshalb sich der positive Effekt in erster Linie bei der Verkehrsmenge in der Elsässerstrasse zeigt.

Der Pilotversuch zeigte somit, dass die Dosierung von stadteinwärts fahrenden Verkehrsströmen den Verkehrsfluss im nachgelagerten Strassennetz verbessern kann. Zudem lässt sich die gewünschte Verlagerung des Staus realisieren, wodurch die Anwohnenden weitgehend von Stau im Wohngebiet befreit werden können. Es zeigte sich aber auch, dass es an kritischen Knoten nur dann zu einer spürbaren Verbesserung des Verkehrsflusses kommen kann, wenn relevante – sprich: eher grosse – Verkehrsmengen reguliert werden. Das war beim Pilotversuch zu wenig der Fall, da die Zufahrt Elsässerstrasse für den Voltaplatz eine untergeordnete Rolle spielt. Die Ausweichroute über die Schlachthofstrasse machte deutlich, dass rund um einen überlasteten Verkehrsknoten nicht nur eine Zufahrt dosiert werden kann, da der Ausweichverkehr dann möglicherweise über eine andere Route auf denselben Knoten trifft und die Verkehrsmengen unter dem Strich gleich hoch bleiben. Eine weitere Erkenntnis ist, dass der Stauraum, der durch die Verkehrslenkung neu entsteht, überwacht werden muss, um auch bei hohem Verkehrsaufkommen zu verhindern, dass es ein Überstauen gibt – also einen Stau, der im benachbarten Raum keinen Platz hat.

Das Bau- und Verkehrsdepartement wird das angedachte Verkehrslenkungskonzept nun weiterentwickeln und die Erkenntnisse aus dem Pilotversuch entsprechend einfliessen lassen. Es zeigt sich allerdings schon jetzt, dass eine rein städtische Verkehrslenkung die Ziele kaum erreichen kann. Eine wirkungsvolle Verkehrslenkung kann nicht an der basel-städtischen Kantonsgrenze enden. Stadt und umliegende Gemeinden müssen gemeinsam sinnvolle Massnahmen finden und die Verkehrslenkung regional umsetzen. […]

Den Bericht zur Wirkungskontrolle des Pilotversuchs an der Elsässerstrasse finden Sie auf der Website des Amts für Mobilität: http://www.mobilitaet.bs.ch/ueber-uns/verkehrslenkung/pilotversuch-verkehrslenkung.html

Pressemitteilung

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