InfrastrukturRVR und Emschergenossenschaft

RVR plant 1.900 km-Alltagsnetz

(RVR) Der Regionalverband Ruhr (RVR) entwickelt zurzeit einen Fahrplan für den künftigen Radverkehr in der Metropole Ruhr. Ziel ist es, das bestehende Regionale Radwegenetz auf rund 1.900 Kilometer auszubauen und fit für die Mobilität im Alltag zu machen. Dabei werden auch die künftigen Freizeit- und radtouristischen Bedarfe berücksichtigt.

Dazu Martin Tönnes, Beigeordneter Planung beim RVR: „Durch attraktive städteübergreifende Radwege und deren intelligente Verknüpfung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wollen wir zusätzliche und emissionsarme Mobilitätsangebote schaffen. Der bislang ausgebaute Radschnellweg Ruhr zeigt schon heute, dass ein solches Angebot im Alltagsverkehr intensiv genutzt wird. Das neu geplante Regionale Radwegenetz soll die Basis bilden, um das Fahrrad zu einem vollwertigen Verkehrsträger in der Metropole Ruhr zu entwickeln.“

Das künftige Netz soll hierarchisch nach den drei Kategorien Radschnellverbindungen, Radhauptverbindungen und Radverbindungen aufgebaut werden. Die Wege unterscheiden sich hauptsächlich durch Breite und separaten Gehweg, der bei Radschnellwegen Grundvoraussetzung ist. Das aus diesen Bausteinen entwickelte Regionale Radwegenetz hat eine Gesamtlänge von rund 1.900 Kilometern. Davon sind für Regionale Radschnellverbindungen eine Streckenlänge von rund 360 Kilometern, für Regionale Radhauptverbindungen von rund 760 Kilometern und für Regionale Radverbindungen von rund 840 Kilometern geplant.

Ein Vergleich zwischen dem bisherigen Freizeitnetz und dem neukonzipierten Alltagsnetz zeigt, dass rund 36 Prozent deckungsgleich und damit für den Weg zur Arbeit und zur Schule nutzbar sind.

Ende 2016 hat der RVR begonnen, das Regionale Radwegenetz mit Unterstützung des Planungskonsortiums Planersocietät, Dortmund und Planungsbüro VIA, Köln weiterzuentwickeln. Von Anfang an in den Planungsprozess mit eingebunden sind die Kommunen und Kreise im Verbandsgebiet, die Emschergenossenschaft, Verkehrs- und Wirtschaftsverbände sowie die beiden RVR-Tochtergesellschaften, die RuhrTourismus GmbH (RTG) und die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR).

Die Konzeption wird am 28. Februar im RVR-Planungsausschuss vorgestellt und danach den Kommunen und Kreisen zur Diskussion bereitgestellt. Der RVR stellt das Regionale Radwegnetz zudem in drei Teilraumkonferenzen vor. Nach Auswertung aller Hinweise und Anregungen aus den Kommunen und Kreisen wird die RVR-Verbandsversammlung voraussichtlich Ende 2018 endgültig über die Netzplanung entscheiden.

Das 2012 erarbeitete Regionale Radwegenetz bildet für den Regionalverband Ruhr derzeit die Grundlage für Planung, Bau und Betrieb von regionalen Radwegen in der Metropole Ruhr, das koordinierende Routen- und Qualitätsmanagement sowie das gemeinsame Marketing mit der RTG. Das bisherige Netz ist – abgesehen von dem Radschnellweg Ruhr RS 1 – eher freizeitorientiert. Allerdings werden einige der regionalen Trassen bzw. Routen auch jetzt schon als Schul- und Berufsweg genutzt. Diese Entwicklung sowie die steigende Nutzung von Pedelecs und den damit verbundenen größeren Reichweiten greift der RVR mit diesem Projekt auf. Laut des RVR-Umweltberichts 2017 soll der Anteil des Radverkehrs auf 25 Prozent im gesamten Verbandsgebiet steigen.

Pressemitteilung

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4 Gedanken zu „RVR plant 1.900 km-Alltagsnetz

  • Die Frage ist hier für mich, ob die Umsetzung dann allein bei de Kommunen liegt, oder ob das ordentlich „von Oben“ Koordiniert wird.
    Wenn ich mir zum Teil das Chaos beim RS1 anschaue…
    Derartige Pläne kann ich an sich nur unterstützen und begrüßen, aber wie so oft in Deutschland scheitert es dann an der Bürokratie und Zuständigkeiten, und das finde ich immer sehr bedauerlich.
    Wenn ich überlege, im Grunde hanben wir das Radroutennetz.NRW, man ist wohl irgendwie dabei ein Knotenpunktsysten aufzubauen, einzelne Kommunen kochen hier und da eigene Süppchen, und über allem hängt das brennende Schwert der Finanzen und das der pro-Auto-Politiker.

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    • Norbert Paul

      Alltagsradverkehr gehört nicht zu den RVR-Aufgaben, daher kann er nicht mehr machen, als da anregen und koordinieren. Der RVR kann ja nicht wie straßen NRW was planen und dann in ein Planfeststellungsverfahren gehen und damit das dann einheitlich umsetzen.

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      • Und genau hier sehe ich das Problem.
        Einige können sich wieder in der Presse wegen ach so guter Ideen ablichten lassen, und im Endeffekt passiert fast nichts.

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        • Norbert Paul

          Besser es passiert nichts, als das ich mit „Schutzstreifen“ beglückt werde.

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