InfrastrukturMülheim an der Ruhr

Weiteres Teilstück des RS1 auf der Rheinischen Bahn in Mülheim eröffnet

(Stadt Mülheim) Der Radschnellweg Ruhr (RS1) wächst: Heute (24. Oktober) wurde das Teilstück vom Mülheimer Hauptbahnhof bis zur Ruhr offiziell eröffnet. Es schließt sich an die bereits 2015 freigegebene RS1-Strecke zwischen Stadtgrenze Essen und Hauptbahnhof an und führt als Hochpromenade auf Viadukten durch die Innenstadt.

Es ist der dritte Abschnitt des Radschnellwegs Ruhr RS1 zwischen der Essener Innenstadt und dem Mülheimer Hauptbahnhof. Gebaut hat ihn die Stadt Mülheim. Schon seit der Eröffnung der ersten beiden Teilstrecken durch den Regionalverband Ruhr (RVR) können Radler kreuzungs- und autofrei zwischen den Städten pendeln. Der dritte Abschnitt bringt Radfahrer nun unabhängig vom Autoverkehr durch die Innenstadt bis zur Ruhrpromenade.
Finanziert wurde die Trasse aus Städtebaufördermitteln von Bund und Land und Mitteln des Regionalverbands Ruhr (RVR). Rund 4,5 Millionen haben die Sanierung der Viadukte und der Bau des heute eröffneten Radwegs gekostet.

Auf dem gerade wiedereröffneten Abschnitt der im Jahr 2002 stillgelegten Rheinischen Bahn können nun Fußgänger und Radfahrer völlig unabhängig vom innerstädtischen Straßenverkehr die Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zur Ruhrpromenade durchqueren zum Beispiel, um von dort ebenfalls kreuzungsfrei bis Saarn zu gelangen.
Weitergehen wird es 2018 mit der Fertigstellung des Stadtbalkons. Dann soll Ende 2018 der nächste Abschnitt des RS1 über die Ruhr nach Broich bis zur Hochschule Ruhr West folgen.

Bedeutender Beitrag zur Belebung der Innenstadt

„Die denkmalgerechte Sanierung und Wiedernutzung der Viadukte zu einer attraktiven Hochpromenade begann mit dem Spatenstich am 13. Juni 2016 und der Sanierung der Viadukte durch die Stadt Mülheim. Die Gesamtkosten für Abschnitt 3a (Hauptbahnhof bis Ruhr) belaufen sich bisher auf rund 4,5 Millionen Euro und liegen damit gut im Kostenrahmen, also unterhalb der bewilligten Gesamtsumme. Die Entwicklung des Radweges, auch als Teilstück des Radschnellweg Ruhr RS1, ist ein wichtiger Beitrag zur Belebung unserer Innenstadt,“ sagte Oberbürgermeister Ulrich Scholten in seiner Eröffnungsrede vor zahlreichen Gästen und Interessierten.

Aufgrund ihrer buchstäblich herausragenden innerstädtischen Lage wurden die Stadtviadukte nicht als bloßer Durchgangsraum, sondern als Hochpromenade und Mischverkehrsfläche mit Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten realisiert.
Bahndämme sind Biotopverbundkorridore für hochspezialisierte und zum Teil seltene Tier- und Pflanzarten. „Mit den „Stepping Stones“ begehen wir Neuland, diese Funktion zukünftig auch auf den als Radweg ungenutzten Viadukten und Brücken zu ermöglichen,“ so Scholten.

Wie geht es weiter? Die noch ausstehende Fertigstellung des Stadtbalkons wird 2018 erfolgen. Die Fertigstellung nächsten Abschnittes des RS1 über die Ruhr nach Broich bis zur Hochschule Ruhr West soll Ende 2018 erfolgen. „Dann feiern wir hier wieder mit Ihnen,“ freut sich der Oberbürgermeister.

Danksagungen

Dank an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung in Höhe von rund 3,7 Millionen im Rahmen des integrierten Innenstadtkonzeptes und des Städtebauförderprogramms. Soziale Stadt Staatssekretär Dr. Jan Heinisch vom Bundesministerium sprach in seinen Grußworten zur Eröffnung des RS1-Abschnittes in Mülheim ebenfalls von einem bedeutsamen Tag für die Radfahrenden in ganz Nordrhein-Westfalen und für einen besonderen Gewinn für die Mülheimer Innenstadt. „Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Einzelhändler und Gäste der Stadt“, erklärt Heinisch.

Dank ebenfalls an den Regionalverband Ruhr für die Bereitstellung der kommunalen Eigenmittel in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro. Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel zeigte sich begeistert von der Umsetzung des Projektes in ihrem Hause und von dem großen Interesse, den der gesamte RS1 bei den Bürgerinnen und Bürgern erzeugt. „Die Metropole Ruhr hat durch den Ausbau des Radschnellweges enorm gewonnen und die weitere Fertigstellung wird schon jetzt mit Spannung erwartet. Wir freuen uns auf die Eröffnung des nächsten Teilabschnittes in Mülheim – über die Ruhr – im nächsten Jahr.“

OB scholten dankte ebenfalls den projektbeteiligten Planungs- und Baufirmen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Ämter.

Verschiedenes

Das indirekte Beleuchtungskonzept mit LED unter Bänken, den Geländerhandläufen und in den Stelen schafft auch in der dunklen Tageszeit eine sichere und angenehme Atmosphäre.

Schon jetzt werden alle Radfahrenden im Bereich der Löhstraße gezählt und die aktuelle Tages- und Jahreswerte auf dem großen Display angezeigt. Bei Fertigstellung des gesamten RS1 ist hier ein tägliches Radverkehrsaufkommen von 2.000 bis 3.000 prognostiziert.
Die E-Bike Ladestation auf der Hochpromenade wurde durch Innogy gesponsert.

Weitere Infos

Der Radschnellweg 1 (RS1) ist das infrastrukturelle Aushängeschild der Metropole Ruhr. Mit einer über 100 Kilometer langen Trasse wird er ab 2020 die Städte zwischen Duisburg und Hamm verbinden. In seinem Einzugsbereich leben 1,7 Millionen Menschen. Über 400.000 Arbeitsplätze liegen entlang des RS1. Mit der Trasse sollen mehr Pendler aufs Rad umsteigen als in jeder anderen Region Deutschlands.

Infos auf der Seite der Wertstadt und beim Regionalverband Ruhr.

Die Eröffnung des RS1-Abschnitts zwischen Hauptbahnhof und Ruhrpromenade haben wir mit einem Live-Stream begleitet, den Sie sich auf unserer Facebook-Seite ansehen können.

Pressemitteilung

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6 Gedanken zu „Weiteres Teilstück des RS1 auf der Rheinischen Bahn in Mülheim eröffnet

  • Peter Maier

    Es geht voran. Nicht nur auf der Trasse, sondern auch in auf den Köpfen. Nachdem man schon beim Springorumradweg unverkrampfte Oben-ohne-Bilder sah, geht es hier weiter (Fotos in der Original-Pressemeldung). Im Livestream (Facebook) kann man noch hören, wie sie sich große Sorgen machen, ob man denn wirklich ohne Helm auf ein Foto mit geschobenem Fahrrad darf. Kurz später lassen sie dann alle Hemmungen fallen und fahren sogar helmfrei. So sollte es sein: Jeder wie er oder sie will oder es gerade passt, ohne Zwang und ohne sich für irgendetwas (Helm oder helmfrei) vor irgendjemandem rechtfertigen zu müssen.

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  • Alfons Krückmann

    Interessante Streamaufzeichnung auf facebook.
    Besonders schön die Einigkeit mit der bejubelt wird, dass das neue Stück extra so angelegt worden ist, dass nicht schnell gefahren werden soll.
    „Natürlich nich immer so (!) schnell, auch mal n‘ bischen langsam“ (34:30) ähnlich auch (Landesvertreter) bei 31:30 : „Zum Verweilen (…) Rücksichtnahme (…) da muss man aber auch manchmal langsam fahren, denn der gehört allen, der gehört den Radfahrern genauso wie den Fußgängern, die hier wandeln … “

    Auch schön die diversen Stahlschikanen in der Mitte der Fahrbahn. Zu sehen ab ca. 7:40.

    Ja, alle scheinen begeistert; Rad- undFußverkehr lebenswert urban gemischt, Konsum wird angeregt, und das Schönste daran:
    dem Autoverkehr wird nicht das geringste an Kapazität oder Geschwindigkeit genommen, im Gegenteil.
    Ist ja schliesslich auch als Anti-Stau Maßnahme geplant.
    Man soll ja nicht immer alles schlecht reden, aber nach Verkehrsverlagerung mit reduziertem Autoverkehr schauts – zumindest auf diesem Teilsstück – für mich nicht aus.
    Eher wirkt das wie eine Verkehrsergänzung die – wenns ‚gut‘ läuft – die verstopften Verkehrsadern des autoverrückten Ruhrgebietes (oder heißt es jetzt ‚Metropole Ruhr‘?) wieder ein wenig reattraktivieren möge?
    Interessant wärs, wenn nicht nur, wie in Kopenhagen und NL, die Nutzungszahlen und Reisezwecke des RS1, sondern auch die DTV und Spitzenstunden des MIV auf den ‚entlasteten‘ Autoverkehrsstrecken evaluiert werden würden, auf denen ja dann angeblich CO2 eingespart werden können soll.
    Hoffentlich tritt nicht der Regelfall von separiertem Radverkehr ein: Umweltverbund schichtet sich um und Autoverkehr wächst.

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    • Norbert Paul

      Wie waren, sind und werden Provinz bleiben. Das ist so sicher, wie die Vorliebe für das Auto in den Rathäusern.

      Glaubt das mit der Reduktion des Autoverkehrs irgendjemand? Auch beim Rad geht der Trend spätestens mit dem RS 1 zu weiteren Entfernungen je Fahrt – sonst nichts.

      Antwort
  • Jürgen Krebber

    Der dritte Bauabschnitt bringt den Radfahrer leider nicht zur Ruhrpromenade. Der Radweg hat ein „dead end“ (einen Bauzaun mit Blick auf die Baustelle Ruhrbrücke), einziger Notausgang zur Ruhrpromenade ein Aufzug, in den drei Fahrräder passen. Nach meiner Meinung ist es zur Zeit, bis vorauss. Frühjahr 2018 lt. Bauschild, nicht empfehlenswert, die Hochpromenade als Radfahrer zu nutzen.
    hier sind Fotos dieser Situation ( https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-gelsenkirchen/aktuelles/aktuelles/article/eroeffnung-von-radwegen-in-bochum-und-muelheim.html )

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    • Peter Maier

      Das war aber doch vorher schon bekannt. Der Abschnitt war schwierig und teuer, und darum ist es gut, dass er fertig ist (auch wenn die Finanzierung über Städtebaumittel zu unschönen Kompromissen führt, und einige der Mängel völlig unnötig sind und nichts mit der Förderung zu tun haben). Sein (Haupt)nutzen ergibt sich natürlich erst, wenn es weitergeht. Hat doch niemand etwas anderes behauptet. Ich würde die Kritik (auch in der WAZ) einfach mal als Lob umdeuten: Das Ding ist so gut, dass es einfach niemand mehr abwarten kann, bis es endlich fertig ist. :-)

      Geh einfach mal in Gedanken nur fünf Jahre zurück. Dass nationale und internationale Presse intensiv über einen Radweg im Ruhrgebiet berichten (zu fast 100% positiv), dass Radverkehr als Alternative zum Auto völlig selbstverständlich in Medien diskutiert wird, die nicht gerade übermäßig progressiv sind, dass abgesehen von ein paar schrägen Vögeln kaum noch jemand über die beachtlichen Kosten redet, dass die Kritik sich mittlerweile fast nur noch darauf konzentriert, dass es nicht schneller geht: Hätte man damals wohl nicht so erwartet. Zur Erinnerung: Noch im September 2014 (!) hat die CDU in Sachen RS1 gefordert: „Zurück zur Realität – utopische Leuchtturmprojekte beenden“. Kaum zu glauben.

      Ich finde, dass darf man bei aller Kritik an den Details (hab nen ganzen Sack davon) nicht vergessen.

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      • Norbert Paul

        Naja, und dann ist da noch die Essener Lokalpolitik mit der Sabotage Planung (Negativ) und den Städten im Umfeld, die einen Anschluss wollen (Positiv).

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