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Freies WLAN: Freifunk, eine praktische Option auch für Radfahrer…

Viele Radfahrer kennen die Situation im Alltag: Egal ob Tagestour, Radreise oder einfach nur bei der Pause in der Gaststätte. 2015 freut man sich über WLAN für sein Smartphone, Tablet oder was auch immer.  Natürlich braucht man nicht immer Internet, manchmal ist man aber über die Möglichkeit froh schnell etwas zu nachschauen zu können.

Das mehr oder weniger mobile Internet hat in Deutschland leider die Eigenschaft bis zu zehnmal so teuer zu sein wie in vielen europäischen Nachbarländern. Dazu kommt, dass es für Gastronomen unmöglich ist, einfach so freies WLAN anzubieten, ohne nicht mit einem Fuß im Knast zu stehen. Und nicht jeder hat umfangreiche Datenpakete für sein Mobiltelefon gebucht. Das Datenvolumen bei Radtouren am Monatsende manchmal eingeschränkt. Und offene (werbefreie) WLAN-Punkte sind leider in Deutschland selten.

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Anwendungsmöglichkeiten gibt es genug, zwischen mal kurz Emails lesen, in den sozialen Netzwerken ein Lebenszeichen abgeben, Wetterradar, die weitere Tourenplanung , Fahrradhändler, Sehenswürdigkeiten oder mal kurz das nächste Bett (z.B. bei www.warmshowers.org) zu recherchieren. Zumal immer mehr Orte auch eigene (Rad-)Tourismusapps anbieten, die aber schnell den eigenen Traffic aufsaugen.

Für den WLAN-Suchende gibt es einfache Apps für die Smartphones, die einem die WLAN-Punkte auf der Karte anzeigen kann. Das Besondere: Freifunk funktioniert ohne Registrierung , ohne  „Einschränkungen“ oder Werbung für den Nutzer. Nicht immer überall sehr schnell, aber eben mit fast 20.000 Zugangspunkten schon in Deutschland schon weit verbreitet. In vielen (kleineren) Städten versuchen auch Einzelhändler zusammen mit den Stadtverwaltungen und den lokalen Freifunkinitiativen die ganze Innenstädte mit WLAN zu versorgen. Hier in der Region übernimmt das die Initiative von Freifunk-Ruhrgebiet mit lokalen Ortsgruppen.

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In immer mehr Städten bietet Freifunk dise tolle praktische kostenfreie Möglichkeit an. Als Mitmachnetzwerk kann jeder seinen eigenen Internetanschluss für andere gefahrlos zur Verfügung stellen. Vom Haftungsrisiko ist man selbst befreit, da Freifunk e.V. als Provider auftritt. Nutzt man dieses Netz, sollte man sich natürlich immer gesetzeskonform verhalten, dieses Angebot ist genauso (un-)sicher wie das normale Internet auch. Wie das genau funktioniert sehr ihr hier in dem Video:

Und auch wenn man selbst zu Hause keinen Router aufstellt (über den sich die eigenen Gäste, Freund von den Kindern oder Nachbarn im Haus aber  auch freuen), dann kann man das WLAN einfach so nutzen.

Der besondere Charme ist aber auch noch ein zweiter Aspekt: War man schon einmal eingeloggt im Freifunk, dann findet das Handy von ganz alleine andere Freifunk-WLAN-Netze, wenn man unterwegs ist.

Mein persönliches Fazit: Eine tolle und unterstützenswerte Initiative, mein Freifunkrouter ist seit ein paar Wochen aufgebaut. Ich nutze und teile gerne, mit etwas Glück folgt bald auch mein Friseur, meine Pizzeria und mein Fitnessstudio mit Freifunktangeboten…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simon Knur

Planer, Falt- und Liegeradfahrer aus dem Sauerland, wegen der Liebe und dem Job im Ruhrgebiet. Seit 2012 bei VCR und beruflich unterwegs zu den Themen Infrastruktur, Abwasser, Klimaschutz und Klimaanpassung. Blogge mit dem lokalen Schwerpunkt Essen, Radschnellweg und Radkultur.

5 Gedanken zu „Freies WLAN: Freifunk, eine praktische Option auch für Radfahrer…

  • Simon Knur

    Hast du das Video gesehen? Und nein, der übernimmt die Störerhaftung nicht, er ist als prvoider einfach nicht davon betroffen. Es ist ein Bürgernetzwerk, keinMobilfunktnetzwerk. Via Whatsapp oder Skype könntest du auch telefonieren.

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    • Simon Knur

      Nein. Die Störerhaftung gilt nicht für Provider. Nur für Privatpersonen. Da der Router für Freifunk arbeitet ist das damit erledigt. Und der Vergleich ist leicht unsinnig, da du praktisch weder Strom noch ÖPNV teilen kannst wie WLAN. Und es geht nicht nur um kostenloses Internet, damit springt man zu kurz. Aber es ist eine praktische Möglichkeit es zu nutzen. Freifunk kann man auch ohne Internet Lokal als Netzwerk nutzen.

      Antwort
      • Simon Knur

        Doch ist es. Da Freifunk Rheinland Access Provider ist.

        Antwort
  • Norbert, das ganze ist absolut problemlos für alle Seiten. Freifunk eV. hat den Providerstatus und ist daher nicht verpflichtet, Verbindungsdaten zu speichern oder Auskünfte zu geben. Wenn sie schlau sind, speichern sie auch absolut nichts, um eventuellen Abmahnern keine Angriffspunkte zu geben. Darüber hinaus findet dieses meines Wissens nach auch technisch gesehen nicht statt. In der Firmware der Freifunk-Router wird ein Tunnel aufgebaut, der die angeschlossenen Geräte in das Netz des Freifunk Rheinland tunnelt. Das heisst, die lokalen IP-Adressen an den einzelnen Routern tauchen nirgendwo auf und können daher auch nicht verwendet werden, um irgendwelche rechtlichen Ansprüche daraus abzuleiten. Daher schätze ich, dass Freifunk wohl niemals ernsthafte rechtliche Probleme bekommen wird. Und wenn doch, würde man da sicher gerne vor Gericht gehen, um diese rechtliche Lücke mal endgültig klären zu lassen.

    Dass der Entwurf des neuen Gesetzes zur WLAN-Haftung Murks ist, ist bekannt. Dieses trifft aber hier nicht zu. Ich verstehe echt nicht, warum um dieses Thema immer so ein Rumgeier gemacht wird. In der ganzen Welt stehen die WLAN-Netze offen, ohne Registrierung oder Zeitbegrenzung. Nur hier nicht. Die Vorteile liegen doch klar auf der Hand, und die Einwände sind lächerlich (ich meine jetzt nicht deine Einwände).

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    • Simon Knur

      Dazu kommt, dass man parktisch selbst nur den Platz mit dem Router zur Verfügung stellt. Die Software gehört einem nichtmal.

      Antwort

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